Lexikon
Schaf
Ovis ammonMähnenschaf
Mähnenschaf
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Gattung der Böcke aus der Familie der Hornträger. Alle Schafe gelten heute als Rassen einer einzigen Art mit 2 Untergruppen: 1. dem eurasischen Mufflon und 2. dem nordamerikanischen Dickhornschaf, da alle Angehörigen dieses Rassenkreises unbeschränkt miteinander kreuzbar sind und die Unterschiede nur auf verschiedener Körpergröße und Gehörn-Ausbildung der Männchen beruhen. Zum Unterschied von den Ziegen, die nicht mit Schafen kreuzbar sind, hat das Schaf Voraugendrüsen, Zwischenzehendrüsen an allen 4 Hufen und einen rundum mit Fell bewachsenen Schwanz. Das Hausschaf, Ovis ammon aries, leitet sich von den eurasischen Wildschafrassen her und war schon im alten Ägypten als Haustier bekannt.
Verdauungsorgane von Wiederkäuern
Verdauungsorgane von Wiederkäuern
Die Wiederkäuer, z. B. Schafe und Kamele, haben einen mehrteiligen Magen. Die Nahrung gelangt zunächst in den Pansen, dann in den Netzmagen, wo sie mit Hilfe von Bakterien zu einem Brei aufgeschlossen wird. Dieser wird hochgewürgt und wiedergekäut. Dann kommt der Nahrungsbrei in den Blättermagen und anschließend in dan Labmagen, wo die Nährstoffe absorbiert werden. Das Kamel hat ca. 800 Wasserspeicherzellen in der Wand des Pansens.
© wissenmedia
Hausschafe
Hausschafe
Das Lamm ist in der christlichen Welt das Symbol der Reinheit und Sanftmut. Wie viele Wiederkäuer verfällt es nämlich, wenn es von Raubtieren gestellt wird, in einen Schockzustand, in dem es sich nicht mehr zur Wehr setzt.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Aus der Lebensweise und dem Vorkommen der Wildschafe in trockenen Gebirgshängen erklärt sich die bei den Rassen des Hausschafs festzustellende Genügsamkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Trockenheit. Man unterscheidet die Hauptgruppen der Wollschafe (Haarschafe; Schafwolle) und der Fleischschafe. Letztere kommen in regenreicheren Ländern häufiger vor. Die Hauptrassen sind: Geest- und Heideschaf Nordwesteuropas, hierzu gehört auch die Heidschnucke der Lüneburger Heide; Karakul-, Shetland-, Schweizer Berg-, Stummelschwanz- und Fettschwanzschaf. Als Merinoschaf bezeichnet man Rassen, deren Haar stark gekräuselt ist. Die Eigenschaft des gekräuselten Haars ist heute in die meisten der üblichen Schafrassen eingekreuzt worden, weil dadurch eine bessere Verarbeitung des Haars zu Textilien möglich ist. Neben der Wolle werden auch die ganzen Felle verarbeitet. Die 3–8 Tage nach der Geburt getöteten Lämmer des Karakulschafs ergeben mit ihrem kurzen, gekräuselten Haar die Persianerpelze. In Kleinstbetrieben und in Gegenden, wo die Kuh zu große Futteransprüche stellt, hält man Milchschafe, von denen die bekanntesten wohl die ostfriesischen Milchschafe sind.
Das männliche Tier heißt Bock, Widder oder Stär, nach Kastration spricht man von Hammel, Kappe oder Schöps; das weibliche Tier ist die Zippe (Mutterschaf) und das Jungtier bis zum Erreichen des vollen 1. Lebensjahrs das (Bock-, Zippen- oder Mutter-)Lamm. Das Alter erkennt man an der Bezahnung.
Schafzucht
Schafe: Bestand (Ländervergleich)
Land | 1985 | 1990 | 2004 |
Welt | 1 132 641 | 1 190 499 | 1 061 853 |
davon: | |||
Argentinien | 29 276 | 28 571 | 12 450 |
Australien | 149 747 | 167 781 | 104 000 |
Brasilien | 18 500 | 21 000 | 14 182 |
China | 95 191 | 113 508 | 157 330 |
Deutschland | 1 3001 | 3 240 | 2 714 |
Großbritannien | 23 946 | 29 521 | 24 688 |
Indien | 52 770 | 54 588 | 62 500 |
Neuseeland | 67 854 | 58 334 | 39 255 |
Österreich | 245 | 309 | 327 |
Russland | 142 8762 | 137 0002 | 14 669 |
Schweiz | 3553 | 404 | 441 |
Spanien | 17 520 | 27 400 | 22 736 |
Südafrika | 30 256 | 32 605 | 25 360 |
Türkei | 40 391 | 31 500 | 25 431 |
USA | 10 443 | 11 364 | 6 105 |
1 alte Länder; 2 UdSSR; 3 1983 |

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