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Beichte oder philosophische Abhandlung?

Die »Bekenntnisse« sind beides, denn neben individueller Selbsterkenntnis liefert Augustinus auch die Summe seiner theologischen Überzeugungen ab. Den Gipfelpunkt der eigentlichen Lebensbeschreibung (Buch 1–9), die mit einem Nekrolog auf die verstorbene Mutter Monika ausklingt, bildet die Bekehrungsszene im Garten des Ambrosius in Mailand, die zu dramatischer Wirkung stilisiert wird. Buch 10 mit einer Selbstanalyse zur Zeit der Abfassung und einer allgemeinen Theorie des Gedächtnisses leitet zu den religionsphilosophischen Betrachtungen der Bücher 11–13 über. Eine zentrale Bedeutung räumt Augustinus hier der Zeit als Phänomen menschlichen Bewusstseins ein, da Vergangenheit und Zukunft nur aus dem gegenwärtigen Erleben erfahrbar seien.

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