Lexikon

Riefenstahl

Leni, deutsche Filmregisseurin und Fotografin, * 22. 8. 1902 Berlin,  8. 9. 2003 Pöcking am Starnberger See; drehte NS-Propagandafilme, u. a. „Triumph des Willens“ 1935 und über die Olympischen Spiele „Olympia“ 1938; später Fotoarbeiten, z. B. über die Nuba u. den Dokumentarfilm „Impressionen unter Wasser“ 2002; „Memoiren“ 1987.
Riefenstahl, Leni
Leni Riefenstahl
  • Deutscher Titel: Triumph des Willens
  • Original-Titel: TRIUMPH DES WILLENS
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1935
  • Regie: Leni Riefenstahl
  • Kamera: Sepp Allgeier
Im Beisein Hitlers hat im Berliner Ufa-Palast das Auftragswerk , eine Dokumentation des NSDAP-Parteitages 1934, Premiere. Die Schauspielerin und Regisseurin Leni Riefenstahl zeichnet für den Film verantwortlich.
Leni Riefenstahl hatte bereits über den Parteitag von 1933 einen kurzen Film, »Sieg des Glaubens«, gedreht. Die britische Zeitung »The Observer« nannte diese verlängerte Wochenschau »eine große Apotheose Cäsars, in der Herr Hitler natürlich den Cäsar spielt, und seine Soldaten sind die römischen Sklaven.« Aufgrund dieses Films erhielt Riefenstahl von Hitler den Auftrag, den Parteitag (4. bis 10. 9. 1934) in Nürnberg zu dokumentieren. Für dieses Projekt stehen ihr rd. 120 Mitarbeiter zur Verfügung. Zudem konnte die Regisseurin auf die Gestaltung des Parteitags Einfluss nehmen, um ihn filmisch spektakulär in Szene zu setzen.
ist keine Cinéma-Vérité, keine bloße Dokumentation eines Ereignisses, sondern eine politische Aussage. In der Komposition der Massenszenen deutlich beeinflusst von Fritz Langs »Die Nibelungen« (1924), bedient sich Leni Riefenstahl geschickt der Möglichkeiten der Montage. Der über zwei Stunden dauernde Film hält den Zuschauer ständig in Bewegung: Die Bilder der Marschkolonnen und der ekstatischen Zuschauer am Straßenrand lassen den Betrachter Teil des Geschehens werden. Die pompöse, gleichförmige Architektur der Nürnberger Parteitagsbauten und die Reihen der Marschierenden bilden geometrische Figuren. Im Mittelpunkt steht die Person Hitlers, der schon im Vorspann als »Erlöser« gefeiert wird.
macht Leni Riefenstahl zu einer der wichtigsten Figuren in der Filmszene des »Dritten Reichs«. Ihr Film gewinnt trotz seines Propagandacharakters nach dem Krieg besonders in den USA eine Fangemeinde.
  • Deutscher Titel: Olympia
  • Original-Titel: OLYMPIA
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1938
  • Regie: Leni Riefenstahl
  • Drehbuch: Leni Riefenstahl
  • Kamera: Hans Ertl, Walter Frentz, Guzzi Lantschner, Kurt Neubert, Hans Scheib
»Fest der Völker. Fest der Schönheit« nennt Leni Riefenstahl ihren Film über die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin, der dort am 49. Geburtstag von Adolf Hitler Premiere feiert.
Den im Auftrag und zum Ruhm des NS-Regimes gedrehten Film charakterisiert Leni Riefenstahl als eine »Hymne auf die Kraft und Schönheit des Menschen, eine Sichtbarmachung des gesunden Geistes im gesunden Körper«.
Der Film beginnt mit einem Prolog, der die Olympischen Spiele der Gegenwart mit der Antike verknüpft, es folgt die Stafette der olympischen Flamme 1936 aus Griechenland nach Berlin, die Eröffnungsfeier und die ersten Wettkämpfe. Impressionen aus dem morgendlichen olympischen Dorf, alle weiteren sportlichen Höhepunkte und die Schlussfeier zeigt der zweite Teil.
Wie schon bei dem Reichsparteitagsfilm sprengt der technische Aufwand die gewohnten Dimensionen: 34 Kameramänner fahren auf verborgenen Schienen über das Olympiagelände und verbrauchen 400 000 m Filmmaterial. Schwimmwettkämpfe werden mit Unterwasserkameras festgehalten, vom Luftschiff »Zeppelin« aus werden die Panorama-Aufnahmen gemacht.
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