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Mit dem E-Auto problemlos durch den Winter
Auch bei Elektroautos gilt es, bei Schnee, Glätte und Matsch besonders vorsichtig zu sein. Ein mögliches winterliches Problem speziell bei Elektroautos ist ihr Akku: Bei niedrigen Temperaturen nimmt die Reichweite der Batterie ab, da das flüssige Elektrolyt im Inneren an elektrischer Leitfähigkeit verliert. Wie Autofahrer trotz Kälte nicht auf Reichweite verzichten müssen und was bei Elektroautos im Winter noch zu beachten ist, stellen wir in sieben Tipps vor.
Tipp 1: Für Startschwierigkeiten gerüstet sein
Genau wie Verbrenner haben auch Elektroautos eine Starterbatterie, die beispielsweise die Zentralverriegelung oder das Radio speist und den Antrieb des Autos startet. Ist die Starterbatterie leer, kann das Auto nicht starten. Deswegen sollten auch Elektroautofahrer ein Starthilfekabel oder einen Startbooster mitführen. Letzterer ist wegen seines Akkus jedoch empfindlich gegenüber Minusgraden und sollte daher nicht im Auto gelassen werden.
Tipp 2: Möglichst auf kurze Fahrten verzichten
Um die Starterbatterie zu schonen, sollten Elektroautofahrer – genau wie bei Verbrennern – kurze Fahrten mit anschließender langer Standzeit vermeiden. Regelmäßige längere Fahrten helfen hingegen dabei, die Batterie vollständig zu regenerieren. Autofahrer, die häufig kurze Strecken fahren und dabei viele energieverbrauchende Extras wie die Scheibenheizung oder die Klimaanlage nutzen, sollten die Starterbatterie regelmäßig aufladen.
Tipp 3: Verringerte Reichweite einplanen
Genau wie Handyakkus leiden auch Autobatterien unter kalten Umgebungstemperaturen. Die Antriebsbatterie des Elektroautos ist bei niedrigen Temperaturen weniger leistungsfähig und ihre Ladegeschwindigkeit verlangsamt sich. Deswegen verfügen immer mehr Autos über eine Funktion namens „Vorkonditionierung“, die die Antriebsbatterie aufheizt und warmhält. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn die Reichweite des Autos nimmt durch die Vorkonditionierung ab.
Tipp 4: Bei Glätte starke Rekuperation vermeiden
Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge können beim Bremsen mittels sogenannter Rekuperation Energie zurückgewinnen. Dadurch bremsen die Antriebsräder des Elektromotors ab, ohne dass die mechanischen Bremsen eingreifen. Bei manchen Autos lässt sich die Stärke der Rekuperation jedoch einstellen. Bei Glätte und Schnee sollten Elektroautofahrer die geringste Rekuperationsstufe verwenden, um die Stabilität des Autos zu verbessern und damit das Antiblockiersystem (ABS) und das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) im Ernstfall schnell genug eingreifen können.
Tipp 5: Elektroauto effizient heizen
Eine weitere Möglichkeit, die Reichweite des Elektroautos möglichst groß zu halten, ist es, effizient zu heizen. Der Innenraum kann sich zum Beispiel schneller erwärmen, wenn die Heizung auf Umluft statt auf Frischluft eingestellt ist. Noch effizienter sind Sitz- und Lenkradheizung, da sie weniger Energie benötigen als die normale Heizung des Autos. Muss das Auto die Temperatur im Innenraum allerdings nur halten und nicht aufheizen, verbraucht es selbst bei sehr niedrigen Temperaturen nur wenig Energie.
Tipp 6: Direkt nach der Fahrt laden
Am besten ist es, das Elektroauto direkt nach der Fahrt zu laden, wenn der Akku bereits warm ist. Dadurch ist der Ladevorgang schneller und schonender. Zusätzlich sollten Elektroautofahrer ihr Auto bei niedriger Temperatur nicht mit hoher Ladeleistung laden, da auch das dem Akku schaden kann. Viele Elektroautos drosseln die Ladeleistung aber ohnehin automatisch so lange, bis der Akku warm genug ist.
Tipp 7: Sicherheit geht immer vor
Auch wenn wir so viel Energie wie möglich sparen wollen, um die Reichweite des Elektroautos möglichst groß zu halten, sollte die Verkehrssicherheit immer an oberster Stelle stehen. Nicht nur ist es wichtig, die Scheiben freizukratzen und der Kondensation mit kräftigem Gebläse entgegenzuwirken, auch kann die Kälte dazu führen, dass wir uns schlechter konzentrieren können. Besonders bei längeren Strecken sollten wir also nicht auf das Heizen verzichten.