Lexikon
Schiffbau
die Herstellung und Reparatur von See- und Binnenschiffen. Bei sehr kleinen Serien oder einer Einzelbestellung überwiegt noch der traditionelle Bau nach genauen Spezifikationen des Reeders. Der rationelle Großserienbau von vielseitig verwendbaren und abwandlungsfähigen Einheitstypen, die von der Werft angeboten werden, setzt eine vorausschauende Marktanalyse voraus.
Der Schiffbau geschieht auf Werften, deren Tätigkeit aufgegliedert ist in Stahlschiffbau, Schiffsmaschinenbau und Schiffsausrüstung. Erste Arbeitsgänge sind die Entzunderung und Entrostung durch Sandstrahlen und die Konservierung des Materials durch einen Schutzanstrich für die ganze Bauzeit. Dann werden Platten und Trägerteile von meist elektronisch gesteuerten Brennschneidemaschinen ausgeschnitten und angezeichnet. Gekrümmte Außenhautplatten und Spanten werden mit hydraulischen Pressen nach Schablonen gebogen. In Schweißhallen werden dann Platten und Versteifungen zu Flachsektionen, Außenhautschalen und Doppelbodenteilen weitgehend maschinell verschweißt. Diese Decks-, Seiten-, Boden-, Schott-, Vor- und Achtersteven-Sektionen werden in Hallen zu Volumensektionen zusammengebaut (Helling). Sobald das Schiff schwimmfähig ist, wird es, meist nach der Taufe, vom Stapel gelassen oder ausgedockt. Dabei können Maschinenanlagen und Decksausrüstung schon an Bord sein.
Nach dem Stapellauf oder der Ausdockung wird das Schiff zum Ausrüstungskai verholt, wo Maschinenanlage und Decksausrüstung vervollständigt und die Wohneinrichtungen eingebaut werden. Neben dem Schiffsneubau betreiben die Werften auch das Wartungs- und Reparaturgeschäft. Für Reparaturen, Reinigung und Anstrich von Außenhaut, Ruder und Propeller müssen die Schiffe in Schwimm- oder Trockendocks völlig trockengelegt werden (Dock).
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