Lexikon

Staatssicherheitsdienst

Abkürzung SSD
volkstümliche Bezeichnung Stasi, die politische Polizei- und Spionageorganisation der ehemaligen DDR. Die oberste Behörde, die nur formal zum DDR-Ministerrat gehörte, war seit 1950 das Ministerium für Staatssicherheit (MfS, 19531955 zum Staatssekretariat herabgestuft). Leiter waren 19501953 W. Zaisser, 19531957 E. Wollweber, 19571989 E. Mielke. Der Staatssicherheitsdienst hatte zuletzt rund 91 000 hauptamtliche Angestellte und rd. 174 000 „inoffizielle Mitarbeiter“ (IM). Seine Aufgaben waren: 1. die innere Sicherung des von der SED bestimmten Herrschafts- und Gesellschaftssystems der DDR durch Überwachung aller Lebensbereiche der Bürger; 2. Spionage, Desinformation und verdeckte Einwirkung im nichtkommunistischen Ausland und besonders in der Bundesrepublik Deutschland (durch die Hauptverwaltung Aufklärung unter M. Wolf). Nach den politischen Umwälzungen in der DDR 1989 wurde der Staatssicherheitsdienst zunächst in ein Amt für nationale Sicherheit überführt. Dann wurde die endgültige Auflösung des Staatssicherheitsdienstes zum Juni 1990 beschlossen.
Das ganze Ausmaß der Überwachungs-, Unterdrückungs- und Verfolgungstätigkeit des Staatssicherheitsdienstes kam erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands ans Licht. In den letzten Monaten seines Bestehens vernichtete der Staatssicherheitsdienst einen Teil seiner schriftlichen Unterlagen, doch blieb ein großer Aktenbestand erhalten. Zur Verwaltung und Auswertung dieser Akten wurde die Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR geschaffen.
Mars
Wissenschaft

Der unruhige Rote Planet

Vulkanausbrüche und Erosion durch Wasser: Bis in die jüngste geologische Vergangenheit hat sich die Oberfläche des Mars ständig verändert. von THORSTEN DAMBECK Es war wie ein himmlisches Geschenk, das pünktlich auf dem Mars abgeliefert wurde: Am Heiligen Abend 2021 schlug in Amazonis Planitia ein Meteorit ein. Die ausgedehnte...

Biber
Wissenschaft

Eine doppelte Überraschung

Biber und Fischotter waren lange aus weiten Teilen Europas verschwunden. Nun kehren beide zurück und verblüffen dabei die Fachwelt. von KURT DE SWAAF Ihre Spuren sind unübersehbar. Schon von der Alten Brücke aus erkennt man gefällte Weidenstämme, deren kahle Spitzen jetzt im Fluss liegen. Näher dran, am Ufer, gibt es weitere...

Weitere Lexikon Artikel

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus dem Kalender

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon