Wissensbibliothek

Geschichte-Zypern

Warum war Zypern immer ein Zankapfel?

Infolge seiner seestrategischen Lage und seiner Bodenschätze wurde die Mittelmeerinsel zum Spielball unterschiedlicher Mächte.

Im 14./13. Jh. v. Chr. war Zypern ein Zentrum der mykenischen Kultur, um 1000 v. Chr. phönizisch, dann assyrisch, ägyptisch und persisch (540 v. Chr.). 333 v. Chr. kam es zum Reich Alexanders des Großen; 294–258 v. Chr. gehörte es zum Ptolemäer-Reich; 58 v. Chr. fiel es an die Römer, später an die Byzantiner, zeitweilig an die Araber. Auf die Herrschaft der Kreuzfahrer-Dynastie Lusignan (1192 bis 1489) folgte die der Venezianer; 1571 wurde Zypern schließlich von den Türken erobert. Durch türkische Einwanderung erhielt die Insel ein starkes muslimisches Bevölkerungselement. 1878 besetzte Großbritannien (bei formeller Anerkennung der türkischen Oberhoheit) Zypern und annektierte es 1914. Im Jahr 1925 wurde Zypern schließlich britische Kronkolonie.

1960 erhielt Zypern die Unabhängigkeit, die von Großbritannien, Griechenland und der Türkei garantiert wurde (Londoner Abkommen). Erzbischof Makarios wurde zum Staatspräsidenten gewählt.

Wie kam es zur Teilung der Insel?

Zu ersten blutigen Kämpfen zwischen den Volksgruppen kam es 1963, als Staatspräsident Makarios den verfassungsmäßig garantierten Status der türkischen Minderheit zugunsten der griechischen Mehrheit ändern wollte. Daraufhin entsandte die UNO 1964 eine Sicherheitstruppe.

Zehn Jahre später, am 15. 7. 1974, putschte die von griechischen Offizieren befehligte Nationalgarde gegen Makarios. Unter dem Eindruck eines drohenden Anschlusses Zyperns an Griechenland besetzten türkische Truppen 40 % des zypriotischen Territoriums. Durch Flucht, Vertreibung und Umsiedlung kam es zu großen Bevölkerungsverschiebungen. Der Norden erklärte sich 1975 einseitig zur unabhängigen »Türkischen Republik Nord-Zypern«, was international keine Legitimation fand. Als Präsident dieser Republik fungierte Rauf Denktaş. 2005 wurde er von Mehmet Ali Talat abgelöst.

Vermittlungsbemühungen der UNO und direkte Verhandlungen zwischen türkischen und griechischen Zyprioten konnten das Teilungsproblem nicht lösen. 2003 öffnete die türkisch-zypriotische Regierung überraschend die Grenze (grüne Linie) zwischen den Inselteilen. 2004 stimmten beide Bevölkerungsgruppen in getrennten Referenden über einen UNO-Plan zur Wiedervereinigung ab (Annan-Plan). Dieser fand nur auf türkischer Seite eine Mehrheit. Am 1. 5. 2004 wurde deshalb de jure zwar Gesamt-Zypern, de facto aber nur der griechische Teil in die EU aufgenommen.

forschpespektive_02.jpg
Wissenschaft

Das Dilemma mit dem grünen Tee

Alles, was wir in flüssiger oder fester Form zu uns nehmen, wirkt auf unser Wohlbefinden – uralter Hut. Auch dass einzelne Nahrungsmittel offenbar ganz spezifische Wirkungen haben, weiß man schon lange. Die moderne Ernährungsforschung ist seitdem vor allem an drei Fragen interessiert: Welche exakten Bestandteile machen die...

Wissenschaft

Die positiven Seiten von negativen Gefühlen

Wut, Traurigkeit oder Langeweile können dabei helfen, Ziele zu erreichen. von CHRISTIAN WOLF Die meisten Menschen streben in ihrem Leben nach Glück und bevorzugen Gefühle wie Freude, Stolz oder Hoffnung. Aber mittlerweile zeigt die Forschung: Auch negative Gefühle wie Wut, Langeweile oder Traurigkeit haben ihre Berechtigung und...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon