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Max Planck: Begründer der Quantenphysik

Gründete Max Planck die Gesellschaft, die seinen Namen trägt?

Nein. Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) zur Förderung der Wissenschaften wurde erst 1948, also ein Jahr nach dem Tod Max Plancks im Jahr 1947, gegründet. Sie war die Nachfolgeorganisation der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, deren Präsident Max Planck, einer der Väter der Atomphysik, bis ins hohe Alter war. Noch heute wird in eigenen Instituten auf den unterschiedlichsten Wissenschaftsgebieten wie Physik, Psychologie, Zukunftsforschung oder auch Geisteswissenschaften geforscht. Ganz im Sinn des Namensgebers wird innovativ und kreativ gearbeitet, man versteht sich auch als Ergänzungseinrichtung für die Arbeit der Universitäten auf wichtigen Forschungsfeldern. Die breite Fächerung dieser außeruniversitären Forschungseinrichtung scheint ein Abbild der Vielschichtigkeit Max Plancks zu sein.

Wie war der große Physiker als Schüler?

In der Schule galt der am 23. April 1858 in Kiel geborene Karl Ernst Ludwig Max Planck als hochbegabt, es lagen ihm ganz besonders der musische und der sprachliche Bereich. Sein Vater Johann Julius Wilhelm von Planck war Rechtswissenschaftler, der 1867 einen Ruf an die Universität der bayerischen Landeshauptstadt München erhielt. Die Familie, Max hat drei Geschwister, fühlt sich im Süden Deutschlands sehr wohl. Nicht nur die Stadt gefällt Max, auch die Ausflüge in die Natur und die Bergwanderungen liebt er.

Max, der in München das Maximiliansgymnasium besuchte, war ein braver und gewissenhafter Schüler. Fast jährlich erhielt er den Schulpreis für sittliches Betragen. Sein Abitur schloss er 16-jährig mit Bravour ab, nach langem Schwanken entschied er sich dann doch für die Physik als Studienfach.

Wie verlief die Karriere des Naturwissenschaftlers?

Für Max Planck begann eine außerordentliche Karriere. Sein Studium in München und Berlin schloss er mit der Promotion ab, um sich bereits im darauf folgenden Jahr zu habilitieren, also die Lehrtätigkeit an einer Universität aufnehmen zu dürfen. Er ging als Privatdozent wieder nach München, 1885 wurde er, erst 27-jährig, als außerordentlicher Professor für mathematische Physik nach Kiel, später nach Berlin berufen. Dort erhielt er auch einen Lehrstuhl für theoretische Physik, später wurde er Direktor der Berliner Universität. Max Planck bekam 1918 den Nobelpreis für Physik und zahlreiche weitere Preise und war Mitglied in führenden wissenschaftlichen Organisationen. Der Wissenschaftler hatte mit seiner ersten Frau vier Kinder, später heiratete er ein zweites Mal.

Je älter Max Planck wurde, umso enger verband er Naturwissenschaft mit Philosophie. Mit Artikeln und vor allem Vorträgen wandte er sich auch an eine breite Öffentlichkeit. Er wollte Denkansätze liefern und das Weltbild der »nach Wahrheit und Erkenntnis ringenden Menschen, vor allem der Jugend« formen helfen. 1930 wurde Max Planck zum Präsidenten der führenden Vertretung der deutschen Wissenschaftler, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, gewählt.

Kam der Nobelpreisträger den Nazis in die Quere?

Ja, denn Max Planck hatte es gewagt, Hitler vor einer intellektuellen Ausblutung Deutschlands durch die Entlassung jüdischer und politisch missliebiger Wissenschaftler zu warnen. Auf Druck der Nazis musste er daraufhin den Vorsitz der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft aufgeben.

Auch der Krieg setzte Planck schwer zu. Bei einem Luftangriff brannte sein Haus nieder und er verlor alles. Besonders schmerzlich war der Verlust seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Was ihn endgültig brach, war die Hinrichtung seines Sohns Erwin, der dem Widerstandskreis des 20. Juli angehört und ihm sehr nahe gestanden hatte. Amerikanische Freunde fanden für Max Planck eine Bleibe in Göttingen. Dort starb er 1947.

Wussten Sie, dass …

Oskar von Miller, der später das Deutsche Museum in München gründete, ein Mitschüler Max Plancks war?

Max Planck im Jahr 1914 an der Berliner Universität eine Professur für Albert Einstein schuf? Die beiden verstanden sich nicht nur wissenschaftlich sehr gut, sie musizierten auch gerne miteinander.

Welche bahnbrechenden Entdeckungen machte Planck?

Planck brachte vor allem die Atomphysik auf den Weg. Er befasste sich zunächst mit der Thermodynamik, der theoretischen Wärmelehre über die Beziehungen zwischen Wärme und Kraft. Über seine Quantenforschung entdeckte er eine neue Naturkonstante, das nach ihm benannte »Planck'sche Wirkungsquantum«, und leitete daraus das »Planck'sche Strahlungsgesetz« ab. Diesem zufolge verläuft die Emission von Strahlung nicht gleichmäßig, sondern sprunghaft, in Energieportionen, den so genannten Quanten. Man geht davon aus, dass elektromagnetische Strahlung die Eigenschaften sowohl von Wellen als auch von Teilchen beinhaltet. Hieraus entwickelte sich die Quantentheorie, die das Verhalten von Atomen, Molekülen oder auch Elementarteilchen beschreibt.

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