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Johnson

Uwe, deutscher Schriftsteller, * 20. 7. 1934 Cammin, Pommern,  23. 2. 1984 Sheerness-on-Sea (England); übersiedelte 1959 nach Berlin (West), lebte zeitweise in den USA und nahm 1974 seinen Wohnsitz auf der Themse-Insel Sheppey; mehrfache Ehrungen (u. a. Georg-Büchner-Preis 1971); schilderte in eigenwilliger experimenteller Prosa Lebensläufe von Menschen aus der DDR und der BR Deutschland: „Mutmaßungen über Jakob“ 1959; „Das dritte Buch über Achim“ 1961; „Zwei Ansichten“ 1965; „Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Crespahl“ 4 Bände, 19701983. Er unterzog dabei eine deutsche Region (nordwestliches Mecklenburg) mit ihren sprachlichen, historischen, ethnischen und landschaftlichen Eigenheiten einer kritischen Inventur. Er thematisierte den Provinzialismus und machte ihn mit moralischem Rigorismus zu einem Gegenstand weltliterarischer Bedeutung. Weitere Werke: „Karsch und andere Prosa“ 1964; „Eine Reise nach Klagenfurt“ 1974; „Begleitumstände. Frankfurter Vorlesungen“ 1980.
 
  • Erscheinungsjahr: 1959
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Johnson, Uwe
  • Deutscher Titel: Mutmaßungen über Jakob
  • Genre: Roman
Mit dem Roman »Mutmaßungen über Jakob«, der beim Verlag Suhrkamp in Frankfurt am Main erscheint, gibt Uwe Johnson (* 1934,  1984) sein literarisches Debüt. Bei Erscheinen des Buchs siedelt er »ohne Genehmigung der ostdeutschen Behörden« aus der DDR nach Berlin (West) über. »Mutmaßungen über Jakob« ist die Geschichte eines Mannes im geteilten Deutschland. Der Eisenbahner Jakob soll seine Jugendfreundin, die bei US-Dienststellen arbeitet, für die Mitarbeit beim DDR-Staatssicherheitsdienst gewinnen. Jakob wird in Westdeutschland nicht heimisch, kehrt in die DDR zurück und »verunglückt« beim Überschreiten der Eisenbahnschienen. Formal verwirklicht Johnson in diesem Roman das Prinzip der Diskontinuität, in dem verschiedene Erzählebenen Bericht, Dialog, Monolog schroff gegeneinander gestellt werden. Aus diesem Puzzle von »Mutmaßungen« soll sich der Leser dem Bild der Wahrheit nähern.
 
  • Erscheinungsjahr: 1961
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Johnson, Uwe
  • Deutscher Titel: Das dritte Buch über Achim
  • Genre: Roman
Mit dem Roman »Das dritte Buch über Achim« legt der 1959 von der DDR nach Berlin (West) übergesiedelte Uwe Johnson (* 1934,  1984) bei Suhrkamp in Frankfurt am Main seine zweite Veröffentlichung vor nach dem Roman »Mutmaßungen über Jakob« (1959). Wegen seiner Thematik und des eigenwilligen Stils findet das Werk in der Literaturszene große Resonanz, was sich unter anderem durch die Verleihungen des internationalen Verlegerpreises Prix Formentor 1962 zeigt. Johnson schildert den gescheiterten Versuch des westdeutschen Journalisten Karsch, im Auftrag eines DDR-Verlags ein drittes biografisches Buch über den populären DDR-Radrennfahrer Achim zu schreiben. Karsch kehrt entmutigt in die Bundesrepublik zurück, als er merkt, dass sich aufgrund der widersprüchlichen Interessen der Personen im Umkreis von Achim die Wahrheit nicht feststellen lässt. So streitet z. B. Achim eine Beteiligung am Aufstand des 17. Juni 1953 in Berlin (Ost) ab, obwohl Karsch eine Fotografie in die Hände gefallen ist, die Achims Teilnahme beweist.
 
  • Erscheinungsjahr: 1965
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Johnson, Uwe
  • Deutscher Titel: Zwei Ansichten
  • Genre: Erzählung
Die Erzählung »Zwei Ansichten« von Uwe Johnson (* 1934,  1984), erschienen beim Verlag Suhrkamp in Frankfurt am Main, ist der Versuch, die West-Ost-Konfrontation in Deutschland vor dem Hintergrund des Berliner Mauerbaus aufzurollen. Berichtet wird von der Begegnung des Pressefotografen B. aus Holstein und der Krankenschwester D. »in den Städten Berlin«. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen geschrieben.
 
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