Wahrig Herkunftswörterbuch
Diwan
Aus dem türk. divan, das seinerseits vom pers. dīwān „Amtszimmer“ stammt und die Grundbedeutung „schreiben“ trägt, leitet sich das in Deutschland nur in Bezug auf den Orient verwendete Wort Diwan mit seinen Bedeutungen „Sofa“ und „Gedichtsammlung“ ab. Vermittelt wurde es, wie beispielsweise das ebenfalls ursprünglich persische Wort Kiosk, über das Französische. Schon früh hatte Diwan verschiedene Bedeutungen: gesammelte Schriftstücke, Ratsversammlung, Kanzlei, Gerichtshof, herrschaftliches Empfangszimmer. Der osmanische Staatsrat, aber auch die niedrige, an der Wand eines Amtszimmers stehende Polsterbank ohne Rückenlehne trug diesen Namen. In Österreich ist die daher stammende Bezeichnung Diwan für „Sofa“ weiterhin gebräuchlich – im Polnischen bedeutet dywan heute jedoch allgemein „Teppich“. Goethes West–östlicher Divan von 1819, der vom Divan des persischen Dichters Hafis inspiriert war, setzt dagegen auf der Bedeutungsebene mit der ursprünglichen Bedeutung des Schreibens auf und machte das Wort als Bezeichnung einer „Gedichtsammlung“ populär.
Wissenschaft
»Es entsteht Neues und Spannendes«
Das Forschungsfeld der synthetischen Biologie entwickelt sich rasant. Biochemiker Tobias Erb berichtet von den Anfängen – und wie es immer weiter vorangeht. Das Gespräch führte RAINER KURLEMANN Herr Prof. Erb, wie reagieren Menschen, denen Sie erzählen, woran Sie forschen? Ich habe selten das Gefühl, dass synthetische Biologie...
Wissenschaft
Wie Pianisten die Klangfarbe gestalten
Ein Klavier kann ganz unterschiedliche Klangfarben hervorbringen: Je nachdem, wie es gespielt wird, können die gleichen Töne hell oder dunkel, klar oder verschwommen, leicht oder schwer klingen. Eine Studie zeigt nun erstmals, welche subtilen Fingerbewegungen der Pianisten die verschiedenen Timbres erzeugen. Demnach lässt sich...