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Wille oder Instinkt: Was steuert den Menschen?

Beides. Dass Menschen frei Willensentscheidungen treffen können, gehört zu den zentralen Grundüberzeugungen der europäischen Kultur. Doch es gibt auch bei uns komplexe Verhaltensweisen, die auf angeborenen Mechanismen beruhen. Dies lässt sich beispielsweise zeigen, wenn man das Verhalten von Menschen unterschiedlicher Kulturkreise miteinander vergleicht. So konnte der österreichische Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt belegen, dass Ausdrucksbewegungen des Grüßens, Flirtens, Lachens und Weinens, der Abwehr und der Verachtung in allen Kulturen im Wesentlichen übereinstimmen, also mit großer Wahrscheinlichkeit angeboren sind. Dies scheinen auch Beobachtungen an taubblind Geborenen nahe zu legen, die wie Menschen mit gesunden Augen und Ohren lachen, schmollen, zürnen und weinen, obwohl sie keine Möglichkeit hatten, diese Ausdrucksformen ihrer Gefühle durch Nachahmung zu lernen.

Auch bei der Partnerwahl spielen angeborene Verhaltensweisen eine Rolle. Obwohl man sich dessen nicht bewusst ist, erregen zunächst bestimmte äußere Merkmale, die als sexuelle Schlüsselreize wirken, die Aufmerksamkeit. Bei Männern gehören dazu breite Schultern, ein schmales Becken, ein flacher Bauch und ein muskulöser Körperbau. Diese Merkmale werden als Mann-Schema zusammengefasst. Das entsprechende Frau-Schema im westlichen Kulturkreis umfasst einen schlanken Körper, lange Beine, große Augen, einen wohlgeformten Busen, lange Haare sowie eine schmale Taille mit breiten Hüften. Solche sexuellen Schlüsselreize werden auch erfolgreich in der Werbung eingesetzt, um den Blick der Käufer auf ein Produkt zu lenken.

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»Der digitale Patient«

Wie sich Krankheitsverläufe und Therapieerfolge künftig besser vorhersagen lassen, erläutert Theresa Ahrens vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern. Das Gespräch führte CHRISTIAN JUNG Frau Dr. Ahrens, was kann man sich unter einem digitalen Patienten-Zwilling vorstellen? In der...

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Zombies wanken durch die Wissenschaft

Eines ist Konsens in der Wissenschaftsgemeinde: Erweisen sich publizierte Ergebnisse als nicht haltbar, muss der betreffende Forschungsartikel zurückgezogen („retracted“) werden. Bis vor einem Vierteljahrhundert geschah dies nur selten – und wenn, dann fast nur wegen unabsichtlicher Fehler: etwa weil man festgestellt hatte, dass...

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