Lexikon
römische Musik
die Musik im Römischen Reich (um 510 v. Chr.–476 n. Chr.). Das Musikleben im antiken Rom war neben der etruskischen Musik vor allem von der griechischen Musik beeinflusst. Dies führte zu einer weit reichenden Hellenisierung Roms, die auch die Künste in Theorie und Praxis erfasste. So übernahmen die Römer von den Griechen nicht nur die Notenschrift, sondern auch die Musiktheorie u. a. des Claudius Ptolemäus. Außerdem zog Rom zunehmend griechische Künstler an, die das kulturelle Leben auf vielfältige Art prägten. Dazu traten zur Kaiserzeit alexandrinische, iberische, syrische u. a. Musik-, Instrumental- und Kultimporte, z. B. der von der Göttin Kybele inspirierte Kult der Magna Mater. Ihre Feste wurden traditionell mit der Musik von Schlag- und Blasinstrumenten (Becken, Tympanon, Tibia, Cornu) bereichert, die darüber hinaus – erweitert um Lituus, Bucina und Tuba – eine zentrale Rolle in der römischen Militärmusik spielten. Daneben waren Signalinstrumente wie Glöckchen, Rasseln und Sistren verbreitet sowie die aus Griechenland stammende Lyra und Kithara.
Im Römischen Reich gab es bereits ein Berufsmusikertum, das streng organisiert war. Besondere Anerkennung genossen die Tibiabläser, die bei Begräbnisritualen, Opferhandlungen und im Musiktheater auftraten. Musik diente außerdem der Motivationsförderung im Berufsleben sowie als emotionales Aufputschmittel bei den „circenses“, den (Zirkus-)Spielen der römischen Kaiserzeit. Zunehmend machten sich nun auch Starwesen und andere Anzeichen einer überzüchteten Kultur bemerkbar; so versuchten Dilettanten wie Kaiser Nero mit Berufskünstlern zu konkurrieren. Daneben entwickelte sich eine anspruchsvolle Hausmusikkultur. Insgesamt spielte die Musik im Römischen Reich eine elementare und vielfältige Rolle: bei Kulthandlungen, Ereignissen und Festen des täglichen Lebens ebenso wie zur Unterhaltung sowie als Begleitung zu Tanz, Theater und Konzert und beim Militär.
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