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Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1961

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Im Jahr 1961 nimmt der vielzitierte „Eiserne Vorhang“ zwischen den Machtblöcken konkrete Gestalt an. Am 13. August beginnen Arbeiter damit, den Westsektor Berlins vom Osten der Stadt und dem umliegenden Gebiet der DDR abzutrennen. Das von der DDR-Regierung unter dem Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht initiierte und in propagandistischer Absicht als „Antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnete Bauwerk verkörpert wie kein anderes den Ost-West-Konflikt und die Teilung Deutschlands. Die Bundesrepublik und die Westmächte werden von der Entwicklung überrascht und können nur tatenlos zusehen; ihre Reaktion kommt zu spät und fällt zudem verhalten aus. Für zahlreiche Berliner verbinden sich mit der Abriegelung persönliche Dramen: Diejenigen, denen die Flucht noch in letzter Minute glückt, lassen ihr ganzes Hab und Gut zurück; schlimmer aber ist die Trennung zahlreicher Familien. Bei zahlreichen Versuchen, die fast 170 Kilometer lange Grenze in Richtung Westen zu überwinden, werden viele Menschen getötet. Erst nach 28 Jahren, am 9. November 1989, fällt die Mauer.

Was sonst noch geschieht:

Die Juristin und CDU-Politikerin Elisabeth Schwarzhaupt wird von Bundeskanzler Konrad Adenauer als erste Frau ins Kabinett geholt. Sie trug maßgeblich zum „Gesetz über die Gleichstellung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts“ bei. Bis 1966 war sie Bundesgesundheitsministerin.

Bedeutsam ist das Jahr 1961 auch für die Arbeitnehmer: Der Wirtschaftsaufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglicht nämlich die Durchsetzung von Arbeitszeitverkürzungen. Bei etwa 50% der Beschäftigten ist die Fünftagewoche verwirklicht.

 

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