Lexikon

Limnologie

[griechisch]
Binnengewässerkunde; Seenkunde
Lehre von den Organismen der stehenden und fließenden Binnengewässer, ihren chemischen und physikalischen Verhältnissen; als Teil der Ökologie zusammen mit der Meeresbiologie aus der Hydrobiologie hervorgegangen.
Die Seen gemäßigter Breiten unterliegen meist einem jahreszeitlichen Wechsel der Schichtungsverhältnisse, was für ihre Biologie und Chemie von entscheidender Bedeutung ist. Da das Dichtemaximum des Wassers oberhalb des Gefrierpunkts liegt (+ 3,94 °C: „Dichteanomalie“), kann das Tiefenwasser in Seen nicht kälter als etwa 4 °C werden. Die oberflächliche Eisdecke schützt die tieferen Schichten vor dem Zufrieren. Im Frühjahr und Herbst ergibt sich eine thermisch bedingte Vertikalzirkulation, im Sommer und Winter ist eine stabile thermische Schichtung die Regel. Während der Sommerstagnation sind eine warme Oberschicht (Epilimnion), eine Schicht mit raschem Temperaturabfall (Metalimnion, Sprungschicht) und das Tiefenwasser (Hypolimnion) zu unterscheiden.
Die Limnologie beschäftigt sich vor allem mit dem durch Lebewesen aufrechterhaltenen (biogenen) Stoff- und Energiehaushalt der Gewässer. Dazu muss die Menge der gelösten Substanzen gemessen und besonders die Artenzusammensetzung und die Besiedlungsdichte der Organismen analysiert werden, und zwar in ihrer räumlichen und zeitlichen Verteilung. Am biogenen Stoffumsatz sind Organismen mit folgenden Leistungen beteiligt: Produzenten (Pflanzen) bauen durch die Photosynthese organische Substanz auf, die von Konsumenten (alle Tiere, parasitische Pflanzen) als Energiequelle genutzt wird. Destruenten (Bakterien) bauen tote organische Substanz ab. Die Intensität der organischen Produktion der Seen bezeichnet man als Trophie; schwach produktive Gewässer nennt man oligotroph, hoch produktive eutroph. Im Gegensatz zum Festland sind im See die Algen die wichtigsten Urproduzenten; Blaualgen spielen im Sommer meist die entscheidende Rolle, Kieselalgen im Frühjahr und Herbst. Mit der Geschichte der Seen, die aus Sedimentbohrkernen erfasst werden kann, befasst sich die Paläolimnologie. Neben der theoretischen Limnologie gewinnt die angewandte Limnologie immer mehr an Bedeutung, die Gewässerverunreinigung, Abwasserreinigung, Trinkwassergewinnung, Gewässerschutz, Fischereibiologie und Aquakultur zum Thema hat. Umweltschutz.
Wissenschaft

Lokalrunde für die Ewigkeit

Wo geht man hin, wenn man sehr viel Alkohol benötigt? Zum Oktoberfest in München? Ballermann auf Mallorca? Dort würde man wahrscheinlich fündig werden, muss aber auch damit rechnen, auf bayerische Ministerpräsidenten oder betrunkene Touristenhorden zu treffen. Die Wissenschaft kennt aber einen anderen Ort, an dem sehr viel mehr...

Außerirdische
Wissenschaft

Galaktische Gesetzgebung

Exorecht und andere Extravaganzen: Müssen extraterrestrische Besucher irdische Gesetze befolgen? Und was gilt für uns? von RÜDIGER VAAS Es mag sonderbar klingen, sogar unfreiwillig komisch: Juristen denken bereits über Rechtsfragen im Umgang mit außerirdischen Intelligenzen nach, publizieren darüber Artikel in Fachzeitschriften,...

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon