Neuordnung der Inquisition: Auf dem Konzil von Toulouse wird eine Verschärfung des Kampfes der Kirche gegen Häretiker beschlossen. 1232 überträgt Papst Gregor IX. die Inquisition den Dominikanern und zentralisiert damit die Durchführung auf den von Rom abhängigen Orden. Insbesondere im Mittelmeerraum beginnen nun die Prozesse gegen tatsächliche und vermeintliche Abweichler, die faktisch nicht die Schuldfrage klären wollen, sondern die Verurteilung zum Ziel haben. Die Inquisition lebt von der Denunziation, wobei häufig mehr die persönliche Abrechnung als die Glaubensfrage Motiv einer Anzeige ist.
Kaiser Michael VIII. Palaiologos unterbreitet dem 2. Konzil zu Lyon den Vorschlag einer Kirchenunion zwischen West und Ost und erklärt sich bereit, sich dem Papst zu unterwerfen. Er scheitert mit seinen Plänen bis 1281 und wird sowohl in Byzanz wie von Rom als Schismatiker und Häretiker bezeichnet. Der Kaiser wollte durch das überraschende Angebot die antibyzantinische Koalition im Westen unter Karl I. von Anjou aufbrechen, der die Eroberung Konstantinopels anstrebte.