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Meerestechnik

Meerestechnik
Meerestechnik
Ausstattung eines Rohstoff-Forschungsschiffs; Manganknollengewinnung
ein Zweig der Technik, der sich besonders mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten, die das Meer bietet, befasst und sie technisch nutzt. Folgende Branchen bzw. Fertigungszweige sind mit der Meerestechnik in irgendeiner Weise befasst: Schiffbau, Fischereitechnik, Tauchtechnik, Lagerstättenerkundung, Erdöl- und Erdgasgewinnungstechnik, Bergbau, Aufbereitungstechnik, Maschinenbau, Fördertechnik, Elektrotechnik, Kranbau, Energieversorgungstechnik, Pumpen- und Verdichterbau, Stahlbau, Apparate- und Behälterbau, Bau von Transport- und Antriebssystemen, Mess- und Regeltechnik, Werkstofftechnik. Folgende Schwerpunkte der Meerestechnik haben sich herausgebildet: Meeresforschungstechnik; Technik der Gewinnung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln aus dem Meer; Exploration, Förder- und Aufbereitungstechnik für Rohstoffe aus dem Meer (mineralische Rohstoffe, Erdöl und Erdgas, Rohstoffe aus dem Meerwasser); technische Verfahren zur Verhütung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung; Meerwasserentsalzungstechnik; Seebau und Küstenschutz; nautische Technik und Seevermessungstechnik; technische Systeme für den Unterwassereinsatz des Menschen.
Man schätzt, dass rund 1,4 Trillionen m3 Wasser in den Ozeanen enthalten sind, die etwa 500 Mrd. Tonnen gelöstes Material enthalten. Bisher haben 4 Elemente bzw. Verbindungen wirtschaftliche Bedeutung erlangt: Kochsalz (zur Salzgewinnung), Brom (als Antiklopfmittel für Benzin), Magnesium (für Metalllegierungen) sowie Vanadium. Die Gewinnung von Uran aus Meerwasser ist möglich, aber nicht zu konkurrenzfähigen Preisen.
Forschungsprojekte beschäftigen sich weltweit mit den Fördermöglichkeiten von Manganknollen (mit einem sehr hohen Gehalt an Mangandioxid sowie Beimengungen von Kupfer, Nickel und Kobalt) auf dem Meeresgrund der Tiefsee, besonders im Pazifischen Ozean. Im Schelfbereich der Kontinente finden sich auch sog. Schwermineralseifen. Hier sind besonders Goldseifen von Interesse. Die bisher größten bekannten Erzschlamm-Lagerstätten (besonders Zink- und Kupfererze) gibt es im Roten Meer. In verschiedenen Teilen der Welt werden außerdem Gold, Platin, Diamanten, Magnetit, Ilmenit, Rutil, Zirkon, Columbit, Chromeisenerz, Scheelit, Wolframit, Monazit u. a. abgebaut.
Große Bedeutung hat die Erschließung der Erdöl- und Erdgasvorkommen in den Küstengebieten zahlreicher Länder erlangt (Offshore-Technik).
Innerhalb des breiten technischen Gebietes der Meerestechnik unterscheidet man insbesondere die Meeresforschungstechnik, die sich im engeren Sinne mit der Entwicklung und dem Bau von Messgeräten beschäftigt. Die übrige Meerestechnik ist vor allem eine Meeresnutzungstechnik mit dem Ziel der Suche, Erschließung und Ausbeutung von Rohstoffen aus dem Meer.
Das größte bekannte Vorkommen von Manganknollen befindet sich auf auf dem Meeresboden in der Clarion-Clipperton-Zone im Zentralpazifik.
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