Lexikon
Eisenzeit
die auf die Bronzezeit folgende letzte große Epoche der vorgeschichtlichen Zeit in Mitteleuropa, etwa vom 8. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr., gekennzeichnet durch die allgemeine Verdrängung der Bronze durch Eisen für die Herstellung von Waffen und Geräten, selten auch von Schmuck.
Man verwandte das Eisen, das man fand, darunter auch stark verunreinigten Raseneisenstein. Das Erz gewann man durch Sammeln und einfachen Tagbau; in Gebieten starker Erzvorkommen auch im Tiefbau (u. a. keltische Gruben in Frankreich, römische Bergwerke in Noricum, Dalmatien, Britannien u. a. Gebieten). Die Verwendung des Eisens vollzog sich allmählich, da die Eisengegenstände denen aus Bronze zunächst noch an Härte unterlegen waren. Doch konnte das Eisen, im Gegensatz zur Bronze, überall in einem Umkreis von etwa 100 km gewonnen werden, und es bedurfte keines hochspezialisierten Bergbaus und einer so komplizierten Handelsorganisation wie bei Kupfer und Zinn.
Als seltenes und daher kostbares Metall diente Eisen seit der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. als Schmuckmetall. Erst seit dem 12. Jahrhundert v. Chr. benutzte man es immer häufiger auch für Waffen und Geräte, u. a. auch in Vorderasien. Nach Vorderindien und China drang die Eisentechnik zwischen dem 5. und 3. Jahrhundert v. Chr. In Italien zählt u. a. die Este-Kultur und die Villanova-Kultur zur Eisenzeit, in Mittel- und Nordeuropa die Hallstattkultur (800–400 v. Chr.) und die von den Kelten getragene Latène-Kultur.
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