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Nutzung der Erde – Ausbeutung mit Grenzen

Heute leben mehr als 6 Mrd. Menschen auf der Erde. Sie unterteilen sich in eine Vielzahl von Völkern, die unterschiedliche Kulturen hervorgebracht haben. Doch wo liegen die Wurzeln der Menschheit? Entstand sie an einem bestimmten Ort und breitete sie sich von dort aus, oder gab es mehrere, parallele Entwicklungslinien? Wann spricht man überhaupt vom Menschen, nicht mehr vom Vormenschen? Hierzu gibt es mehrere Theorien. Und immer wieder tauchen neue auf, ganz sicher immer dann, wenn wieder ein Fund gemacht wurde, der nicht mit den bisherigen Erklärungen in Übereinstimmung gebracht werden kann.

Unbestritten ist, dass mit dem Auftreten der ersten Hominiden eine neue Kraft auf der Erde erschien, denn der Mensch greift in die natürliche Umwelt ein und verändert sie. Dieser Prozess vollzog sich zunächst sehr langsam, und die Veränderungen waren mangels Technik und angesichts der vergleichsweise wenigen Menschen auf der Erde noch von sehr geringem Ausmaß. Erst während der Jungsteinzeit begann mit dem Einsetzen von Ackerbau und Viehzucht allmählich die intensive Umgestaltung der ursprünglichen Lebensräume. Die meisten Menschen leben heute in Kulturlandschaften. Ohne Landwirtschaft können wir uns nicht ernähren, obwohl die Industrie inzwischen zahlreiche Ersatzprodukte geschaffen hat. Aber die Nutzung birgt auch Gefahren, insbesondere durch eine zu intensive Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, deren Endlichkeit bei vielen Bodenschätzen bereits absehbar ist.

Dabei sind schon heute die Chancen ungerecht verteilt. Während die meisten Menschen in den Industrienationen noch verschwenderisch leben, müssen sich die Bewohner der Entwicklungsländer bereits in vielem beschränken. Gerade in den armen Ländern wächst die Bevölkerung besonders schnell. Dadurch werden die Verteilungsprobleme in Zukunft noch schärfer werden. Ein anderes Problem ist die regionale Konzentration: Auf dem Land wollen oder können immer weniger Menschen leben. Sie ziehen in die Städte, die unaufhörlich wachsen, ein Trend, der ebenfalls in immer höherem Maße die Entwicklungs- und Schwellenländer erfasst und ihre Probleme erst recht verschärft.

Der Mensch: Aufrecht in die Welt hinaus

Was haben Mensch und Affe gemeinsam?

Beide haben gemeinsame Vorfahren und gehören zur Ordnung der Primaten. Diese lassen sich in verschiedene Unterordnungen und Überfamilien gliedern. Gemeinsam mit dem Gibbon sowie den Menschenaffen Orang-Utan, Gorilla, Schimpanse und Bonobo bildet der Mensch die Ordnung der Hominiden (Menschenartige). Der einzige noch lebende Vertreter aus der Überfamilie der Hominoiden (Menschenähnliche) ist der heutige Mensch. Sein Ursprung liegt ungefähr 5– 8 Mio. Jahre zurück, als die Ahnen der heutigen Menschenaffen andere Entwicklungswege gingen.

Wann lebte das »Kind von Taung«?

Das »Kind von Taung« lebte vor etwa 2,5 bis 2 Mio. Jahren und ging auf zwei Beinen. Es handelt sich um ein ca. sechs Jahre altes Individuum, dessen Schädel man 1924 im südafrikanischen Ort Taung fand.

Sein Entdecker Raymont Dart wähnte in ihm das »missing link«, das fehlende Bindeglied in der Stammesgeschichte zwischen Menschen und Menschenaffen, und benannte die neue Gattung Australopithecus africanus, also »afrikanischer Südaffe«. Die Bezeichnung Australopithecus hat sich später auch für andere Arten der Vormenschen durchgesetzt. Aus den frühren Australopithecinen hat sich die Stammeslinie der Gattung Homo entwickelt.

Wieso war Urmensch »Lucy« eine Sensation?

Als man 1974 bei Hadar im Nordosten Äthiopiens die Knochenreste eines 3,7 Mio. Jahren alten weiblichen Australopithecus afarensis fand, glaubte man, unseren ältesten Vorfahren entdeckt zu haben. Die Knochen verrieten, dass »Lucy«, so ihr Spitzname, kaum größer als 1 m war und ungefähr 30 kg wog. Sie hat sich größtenteils aufrecht auf zwei Beinen fortbewegt. 1995 büßte Lucy ihren Platz im Stammbaum unserer Art jedoch schon wieder ein. Mit dem 4,1–3,9 Mio. Jahren alten Australopithecus anamensis konnte ein noch älterer, bereits aufrecht gehender Hominide nachgewiesen werden.

Heute sind acht Arten von Australopithecinen bekannt, deren Überreste ausschließlich im südlichen und östlichen Afrika geborgen werden konnten. Manche lebten zeitgleich, hatten sich aber auf unterschiedliche Lebensräume und Nahrung spezialisiert. Der jüngste Vertreter ist der Australopithecus robustus; mit ihm starben die Australopithecinen vor rd. 1,2 Mio. Jahren aus.

Welche Vorteile brachte der aufrechte Gang?

Der aufrechte Gang, die sog. Bipedie, war eine revolutionäre Entwicklung auf dem Weg hin zum Menschen. Er bedeutete die Befreiung der Arme und Hände von der Aufgaben der Fortbewegung. Von da an erlaubte der freie und präzise Einsatz der Hand die Handhabung von Gegenständen, die Herstellung und den Gebrauch von Werkzeugen. Im Laufe der Generationen verfeinerte sich die Technik bei der Herstellung von Geräten und Waffen. Die Menschen, die anfangs der Natur ausgeliefert waren, entwickelten sich mehr und mehr zu planvoll vorgehenden Jägern und Sammlern.

Wer waren die ersten Menschen?

Wenn man den aufrechten Gang und die Fähigkeit Werkzeuge herzustellen als Kriterien der Menschwerdung zugrunde legt, ist vermutlich Homo rudolfensis der erste »richtige« Mensch. Er bewohnte vor 2,4–1,8 Mio. Jahren das östliche Afrika. Zeitgleich mit diesem für viele Jahrtausende und in dessen räumlicher Nähe lebte der Homo habilis, der »geschickte Mensch«. Seine Spuren reichen 2,1–1,5 Mio. Jahre zurück.

Mit dem Homo rudolfensis begann vor 2,4 Mio. Jahren die Altsteinzeit, das Paläolithikum, die längste Epoche der Menschheitsgeschichte, die in Europa erst vor rd. 7000 Jahren endete. Bearbeitete Steine, insbesondere Feuerstein, Quarz und Quarzit, waren die Handwerkszeuge dieses Zeitabschnitts.

Wer verbreitete sich über Afrika hinaus?

Nach Meinung der meisten Experten war Homo erectus, der »aufrechte Mensch«, der erste Hominide, der den afrikanischen Kontinent verlassen hat. Er benutzte nicht nur präziser gefertigte Steingeräte, sondern beherrschte auch das Feuer. Spätestens vor 400 000 Jahren war er in Ostasien, Südostasien sowie in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet. Die letzten Zeichen des Homo erectus von vor 30 000 Jahren finden sich noch in Asien.

Hatte der Neandertaler eine Zukunft?

Nein, denn der aus dem Homo erectus hervorgegangene und nach seinem Fundort bei Düsseldorf, dem Neandertal, benannte Neandert(h)aler ist eine ausgestorbene Seitenlinie der Menschheit. Er befand sich in einer Sackgasse der Evolution.

Die Ära des Homo sapiens neanderthalensis fällt in die Epoche der Eiszeiten. Er entwickelte sich vor rd. 130 000–150 000 Jahren, war von muskulöser und gedrungener Gestalt, etwa 1,60 m groß und hatte einen großen, flachen Schädel mit fliehender Stirn sowie ausgeprägte Augenwülste. Als Jäger und Sammler zog er umher, besaß ein weit entwickeltes Sozialverhalten und bestattete seine Toten. Sein Verbreitungsgebiet reichte von England und Norddeutschland über Südrussland bis nach Vorderasien und in den heutigen Iran. Vor etwa 30 000 Jahren verlieren sich seine Spuren. Er wurde aus noch unbekannten Gründen vom Homo sapiens sapiens verdrängt, mit dem er über Jahrtausende zeitgleich gelebt hatte.

Wo stand die Wiege des modernen Menschen?

So wie der Homo erectus hat sich nach Meinung der meisten Paläoanthropologen auch der Homo sapiens, der »vernunftbegabte Mensch« in Afrika entwickelt, bevor er sich über die restliche Welt verbreitete (»Out-of-Africa-Hypothese«).

Die frühesten Vertreter des Homo sapiens traten bereits vor 450 000 Jahren auf. Sie lebten über den ganzen Kontinent verstreut. Vor rd. 130 000 Jahren erschien Homo sapiens sapiens, dem es noch besser gelang, sich an die veränderten klimatischen Verhältnisse und Umweltbedingungen anzupassen. Vor 60 000 bis 50 000 Jahren machten sich erste Gruppen auf den Weg nach Europa und ins ferne Asien, um neue Siedlungsgebiete zu erobern, und verdrängten dort schließlich den Neandertaler bzw. Homo erectus.

Wann beginnt die menschliche Kulturgeschichte?

Lange Zeit dachte man, dass erst im letzten Abschnitt der Altsteinzeit, die vom Crô-Magnon-Menschen geprägt war, der Mensch zum Kulturwesen wurde. Heute weiß man, dass in dieser Epoche bereits eine kulturelle Blüte erreicht worden war, denn schon der Neandertaler kannte Kunst.

Der nach seiner Fundstelle in einer Höhle in der französischen Dordogne benannte Crô-Magnon-Mensch ist seit etwa 40 000 v. Chr. in Europa nachweisbar. Anatomisch ist er vom heute lebenden Menschen nicht mehr zu unterscheiden. Er war weder stärker als der Neandertaler, noch hatte er ein größeres Gehirn. Seine Überlegenheit zeigte sich u. a. darin, dass er die natürlichen Ressourcen besser zu nutzen verstand, bessere Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände herstellte und zweifelsfrei sprechen konnte. Er schuf die ersten ausgeprägten Kunstwerke der Menschheitsgeschichte und hinterließ Plastiken, Gravierungen und Höhlenmalereien u. a. in der Grotte von Altamira (Spanien), der Höhle von Lascaux oder der Chauvet-Höhle im Tal der Ardèche (beide Frankreich).

Wann wurde Amerika besiedelt?

Lange Zeit glaubte man, das vor 13 000 bis 11 000 Jahren die ersten Wagemutigen zu Fuß über die trockengefallene Beringstraße den Weg nach Amerika geschafft haben. Eine neue Theorie besagt, dass erste Siedler nicht zu Fuß, sondern per Boot entlang der Pazifikküste den Kontinent erreichten – und das bereits vor mindestens 20 000 Jahren. Es gibt aber auch die Hypothese, dass Europäer mit Schiffen parallel der damals tief nach Süden verlagerten Eiskante den Atlantischen Ozean überwanden. Sicher ist nur, dass Amerika ebenso wie Australien menschenleer waren, bevor der Homo sapiens sie erreichte und besiedelte.

Was versteht man unter der Neolithischen Revolution?

Die Neolithische (Jungsteinzeitliche) Revolution ist einer der größten Wendepunkte in der Menschheitsgeschichte: Innerhalb weniger Jahrtausende entwickelten sich die Menschen von unsteten Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern und Viehhirten. Sie bauten Getreide an, hielten Haustiere, errichteten feste Häuser und bildeten größere Siedlungsgemeinschaften. Es entstanden landwirtschaftliche Geräte, Keramik, Stoffe und völlig neue Handwerkstechniken.

Die Ursprünge der agrarisch geprägten Kultur liegen um 9000 v. Chr. im sog. fruchtbaren Halbmond nördlich der arabischen Halbinsel. Von hier aus breitete sich die neue Wirtschaftsweise und Lebensform schrittweise über Anatolien bis zum Balkan hin aus und erreichte um 5400 v. Chr. Mitteleuropa. Unabhängig von dieser Entwicklung hatten ab dem 7. Jahrtausend v. Chr. auch die Menschen in Mittel- und Südamerika und wenig später in Ost- und Südostasien die Landwirtschaft als Existenzgrundlage entdeckt.

Wussten Sie, dass …

der Proconsul als ein Vorfahr der großen Menschenaffen und der Menschen gilt? Er lebte vor etwa 22–17 Mio. Jahren im Osten Afrikas.

die genetische Verwandtschaft zwischen Mensch und Schimpanse eine Übereinstimmung von 98,3 % aufweist? Zwischen Mensch und Orang-Utan beträgt sie lediglich 96 %.

1978 im tansanischen Laetoli 3,8–3,4 Mio. Jahre alte Fußspuren früher Hominiden entdeckt wurden? Sie hatten sich in vulkanischen Ablagerungen erhalten.

Wussten Sie, dass …

vor 50 000 Jahren Australien erstmalig von Menschen besiedelt wurde?

vor 30 000 Jahren zum letzten Mal drei Menschenformen zeitgleich auf der Erde lebten: Homo erectus, Neandertaler, Homo sapiens sapiens?

sich vor etwa 20 000 Jahren der Mensch mit dem Hund sein erstes Haustier anschaffte?

vor 10 000 Jahren Jericho die erste bekannte Großsiedlung war, die von einer Mauer umgeben war?

Bevölkerungsentwicklung: Rasantes Wachstum

Wie viele Menschen gab es in der Steinzeit?

Auf etwa 5 Mio. Menschen wird die Weltbevölkerung in der Steinzeit vor rd. 10 000 Jahren geschätzt.

In der Zeit um Christi Geburt sollen 250 Mio. Menschen auf der Erde gelebt haben. Jahrhundertelang änderte sich die Bevölkerungszahl der Erde kaum. Erst um 1500 hatte sie sich auf eine halbe Milliarde verdoppelt. Die erste Milliarde erreichte die Weltbevölkerung ca. 1800, bereits 1927 waren es 2 Mrd. und weitere 33 Jahre später 3 Mrd. Menschen. Die 6-Mrd.-Grenze wurde 1999 überschritten, Mitte 2006 lebten 6,5 Mrd. Menschen auf der Erde.

Wo liegen die heutigen Bevölkerungszentren?

Die Bevölkerung ist ungleich über die Erde verteilt: Die heutigen großen Verdichtungsräume liegen in Ostasien, im tropischen und randtropischen Südasien sowie in Europa und im östlichen Nordamerika. Allein auf diese vier Gebiete, die nur ein Zehntel der Landoberfläche ausmachen, entfallen mehr als 60 % der Weltbevölkerung. Ihnen gegenüber stehen ausgedehnte dünn besiedelte Regionen wie Sibirien und weite Teile Zentralasiens, der Norden Amerikas, das Amazonasbecken, Australien, der altweltliche Wüstengürtel und die Polargebiete.

Wann verdrängt Indien China von Platz eins?

Den Prognosen zufolge werden China und Indien ihre Plätze als bevölkerungsreichste Staaten der Welt bis 2050 getauscht haben. Der Grund liegt in der rigorosen Bevölkerungspolitik Chinas. 1979 wurde angeordnet, dass jedes Paar nur noch ein Kind haben dürfe. Da traditionell in China Jungen bevorzugt werden, trat 2002 ein Gesetz in Kraft, das die Ein-Kind-Politik zwar bekräftigte – doch dürfen Paare auf dem Land ein zweites Kind bekommen, wenn das erste ein Mädchen ist.

Die Volksrepublik China hat heute 1,3 Mrd. Einwohner. Auf Platz zwei der Weltrangliste folgt Indien mit 1,1 Mrd. Menschen. In neun weiteren Staaten lebten 2006 jeweils mehr als 100 Mio. Einwohner: USA, Indonesien, Brasilien, Russland, Pakistan, Bangladesch, Japan, Nigeria und Mexiko.

Warum leben Menschen dort, wo sie leben?

Das Grundmuster der Bevölkerungsverteilung ist seit der frühen Menschheitsgeschichte durch weiträumige Wanderungsbewegungen entscheidend beeinflusst worden. Überwiegend waren Kriege dafür verantwortlich, dass sich Menschen eine neue Heimat suchen mussten – sei es innerhalb oder außerhalb ihres eigenen Landes. Andere Zwänge zur Migration, so der Fachausdruck für Wanderung, sind Menschenrechtsverletzungen oder schlechte Überlebensbedingungen.

Welche Folgen hatte der Sklavenhandel?

Den Handel mit Menschen, die extremste Form erzwungener Migration, gibt es schon seit Urzeiten, im Zuge der Eroberung und Kolonialisierung Amerikas erreichte er aber eine neue Dimension.

Von der ersten europäischen Besiedlung Amerikas 1493 bis zum Jahr 1900 wurden über 11 Mio. Menschen von Afrika über den Atlantik verschleppt. Sie wurden als Arbeitskräfte an die Plantagen und Pflanzungen in Latein- und Nordamerika verkauft. Im 19. Jahrhundert wurde der transatlantische Sklavenhandel schließlich verboten, zuerst 1807/08 durch Großbritannien und die USA. 1848 folgten Frankreich, 1851 Brasilien und 1862 Kuba. Dennoch wurden weiterhin illegal Sklaven über den Atlantik transportiert. Heute ist die Bevölkerung vieler amerikanischer Länder durch diesen Menschenhandel geprägt. So sind 40 % der brasilianischen Bevölkerung Schwarze oder Mulatten.

Welche sind die großen Wanderungsbewegungen?

Schon am Beginn der Menschheitsgeschichte stehen zwei Auswanderungsbewegungen: Von Afrika ausgehend, begann vor 1,8 Mio. Jahren die Verbreitung des Homo erectus, schließlich vor 60 000 Jahren die des Jetztmenschen über die Welt. Die erste große historische Wanderungsbewegung war die sog. Völkerwanderung, die ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. in Mittel-, West- und Südeuropa für Erschütterung sorgte: Auslöser war der Einfall von Reitervölkern in Südrussland.

In Europa war die letzte große Bevölkerungswanderung eine Folge des Zweiten Weltkriegs. Mindestens 20 Mio. Menschen verloren ihre Heimat. Krieg und Vertreibung sind bis heute Hauptursache von Wanderungsbewegungen. Anfang des 21. Jahrhunderts gab es weltweit rd. 12 Mio. Flüchtlinge und Asylsuchende.

Welches Land gehört zu den Hauptzielen für Einwanderung?

Die USA. Unbestritten geht von dem »Land der Freien und der Heimat der Tapferen« seit jeher eine ungeheure Anziehungskraft aus. Vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde es zur Heimat von Einwanderern u. a. aus Großbritannien, Irland, Deutschland, Frankreich, Polen und Russland.

Seit dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Schwerpunkte verschoben. So stammten von den fast 18 Mio. Einwanderern zwischen 1961 und 1992 über 5 Mio. aus Asien. Auch der Anteil der Einwanderer aus Lateinamerika ist gestiegen; viele von ihnen sind illegal ins Land gekommen. Bis heute sind rd. 66 Mio. Menschen in die USA eingewandert.

Woran stirbt der Mensch?

Mehr noch als Kriege und Hungersnöte bestimmt das Auftreten von Seuchen wie Malaria, Cholera, Gelbfieber und Typhus die Sterblichkeit und damit die Entwicklung der Bevölkerung.

Die Pest hat seit dem Mittelalter mehrfach ganze Landstriche in Europa entvölkert. Zwischen 1347 und 1352, also binnen fünf Jahren, raffte der »schwarze Tod« allein in Europa mehr als 25 Mio. Menschen, ein Drittel der damaligen Bevölkerung hinweg. Anschließend dauerte es ca. 200 Jahre, bis diese Bevölkerungsverluste wieder ausgeglichen waren. In den beiden letzten Jahrzehnten hat das HI-Virus, das die Immunschwächekrankheit Aids hervorruft, das Ausmaß einer weltweiten Pandemie erreicht.

Wie sieht die Zukunft der Menschheit aus?

Global hat sich die Dynamik des Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren verlangsamt. Gab es Mitte der 1990er Jahre noch einen jährlichen Zuwachs von 82 Mio. Menschen, so hat sich die Zahl auf derzeit 75 Mio. abgeschwächt. Für 2050 prognostiziert der UN-Weltbevölkerungsbericht trotz sinkender Geburtenraten und dem verheerenden Einfluss von Aids eine Weltbevölkerung von über 9 Mrd. Menschen.

Wo wächst die Bevölkerung am stärksten?

Der Anstieg der Weltbevölkerung findet zum überwiegenden Teil in den Entwicklungsländern statt. Hier leben die meisten Menschen der Erde, sie sind überdurchschnittlich jung und werden überdurchschnittlich viele Kinder bekommen.

Für die meisten Industrienationen sieht die Prognose allerdings vollständig anders aus. Hier liegt die Gesamtfruchtbarkeitsrate bei 1,6 und hat damit die entscheidende Grenze von 2,1 unterschritten. So viele Nachkommen sind notwendig, damit die Generation der Kinder die der Eltern ersetzen kann. Anders ausgedrückt: Die Bevölkerungszahlen nehmen ab, beispielsweise in Deutschland mit der Gesamtfruchtbarkeitsrate 1,3 von derzeit 82 Mio. auf voraussichtlich 59 Mio. im Jahr 2050. Schon heute leben in den Industrienationen nur 18 % junge Menschen unter 15 Jahren. Stattdessen sind 15 % der Bevölkerung älter als 65, in den geburtenstarken Entwicklungsländern liegt diese Quote bei lediglich 5 %.

Wie viele Menschen kann die Erde ernähren?

Die Frage nach der Tragfähigkeit unseres Planeten wird bereits seit einigen Jahrhunderten kontrovers diskutiert. Da künftige Entwicklungen nur schwer vorherzusehen sind, wurde und wird die Frage von Fachleuten sehr unterschiedlich beantwortet. So kam der deutsche Statistiker Johann Peter Süßmilch (1707–97) 1765 zu dem Ergebnis, dass die Welt rd. 14 Mrd. Menschen ernähren könne, der britische Nationalökonom Thomas Robert Malthus (1766–1834) sah dagegen mit seiner pessimistischen Bevölkerungstheorie 1798 bereits bei einer Milliarde Menschen die Grenze in bedrohlicher Nähe. Neuere Schätzungen, die die Möglichkeiten der Steigerung von Ernteerträgen, aber auch die vom Menschen hervorgerufene Umweltzerstörung stärker berücksichtigen, liegen bei 14–16 Mrd. Menschen.

Kommt die Bevölkerungsexplosion zum Stillstand?

Um diese Frage beantworten zu können, behilft man sich mit dem Modell des demographischen Übergangs. Es veranschaulicht die Veränderungen von Geburten- und Sterberaten der Bevölkerung europäischer Länder seit Beginn der Industrialisierung.

In der vorindustriellen Zeit herrschte eine recht hohe Sterblichkeit, die aus den vorhandenen Geburtenüberschüssen keine nennenswerten Bevölkerungszunahmen entstehen ließ. Im Gegenteil, Seuchen, Hungersnöte und Kriege führten zeitweise eher zu Bevölkerungsrückgängen. Als sich durch die modernen Methoden der Medizin und Hygiene die Sterblichkeit im beginnenden Industriezeitalter erheblich verringerte, ergab sich bei gleichbleibender Geburtenzahl eine rasche Bevölkerungszunahme. Durch gestiegenen Lebensstandard oder höhere Bildung kam es zum deutlichen Rückgang der Geburten, was in den Industriestaaten in der Schlussphase sogar zu einem Bevölkerungsschwund führte. Aus diesen Beobachtungen glauben Wissenschaftler schließen zu dürfen, dass sich die Probleme der Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern im Zeitverlauf von selbst erledigen.

Wussten Sie, dass …

der 6 000 000 000. Erdenbürger am 12. Oktober 1999 in Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) geboren wurde?

im Jahr 2000 die Zahl aller Menschen, die jemals geboren wurden, bei ca. 106 Mrd. lag?

alle Entwicklungsländer zusammen etwa 45 Jahre brauchen, um ihre Bevölkerungszahl zu verdoppeln? Die Industriestaaten würden dazu 747 Jahren benötigen.

Was ist eigentlich ...

die Geburtenrate(-ziffer)? Die Zahl der Lebendgeborenen auf je 1000 der Bevölkerung pro Jahr. Analog dazu ist die Sterberate oder Sterbeziffer die Zahl der Todesfälle je 1000 der Bevölkerung.

die Fruchtbarkeitsrate? Die Zahl der Lebendgeborenen auf 1000 Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 45 Jahren.

die Lebenserwartung? Der statistische Begriff gibt an, welches Alter die im laufenden Jahr geborenen Kinder voraussichtlich erreichen werden.

Städte: Nicht allein die Größe zählt

Wo haben sich die ersten dauerhaften Siedlungen entwickelt?

Rund um den »Fruchtbaren Halbmond« haben sich zwischen 9000 und 8000 v. Chr. – der Zeit der »Neolithischen Revolution«, als der Mensch vom Jäger und Sammler zum sesshaften Bauern und Viehzüchter wurde – die ersten Städte der Menschheit als neue Form des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenlebens entwickelt, z. B. Çatal Hüyük in Anatolien, Jericho in Palästina sowie Ninive, Ur und Babylon im Zweistromland (Mesopotamien). In den folgenden Jahrtausenden und eingebettet in verschiedene historische Epochen eroberten die Städte den gesamten Globus. Im 21. Jahrhundert erleben wir schließlich die »urbane Revolution«: Erstmals in der Geschichte der Menschheit leben weltweit mehr Menschen in Städten als in ländlichen Siedlungen.

Was unterscheidet die Stadt vom Dorf?

Auf den ersten Blick eine gewisse Größe, die höhere Bebauungsdichte, eine geschlossene Ortsform und natürlich die Einwohnerzahl. Die Untergrenze der Einwohnerzahl einer Stadt ist sehr unterschiedlich definiert: In Island werden Ansiedlungen von 20 Einwohnern bereits als Städte bezeichnet, in Frankreich ab 2000, in der Schweiz ab 10 000 und in Japan ab 50 000 Einwohnern. In Deutschland gelten Siedlungen ab 2000 Einwohnern als Landstädte, ab 5000 als Kleinstädte, zwischen 20 000 und 100 000 Einwohnern als Mittelstädte und darüber als Großstädte.

Im Gegensatz zu den Bewohnern von ländlichen Siedlungen ist die Mehrheit der Stadtbevölkerung nicht in der Landwirtschaft, sondern im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Durch die Konzentration von Handel und Gewerbe sowie von politischen, Verwaltungs- und Kultureinrichtungen entsteht so ein Bedeutungsüberschuss gegenüber ländlichen Siedlungen.

Wie sieht eine Stadt typischerweise aus?

In den großen Kulturkreisen haben sich unterschiedliche Stadttypen entwickelt: Die Altstädte der orientalischen Städte weisen alle dasselbe Muster auf: Im Mittelpunkt liegt der große Bazar (Souk) mit einer großen Moschee als geistlichem und gleichzeitig öffentlichen Zentrum. Die Altstadt wird von einer Stadtmauer umschlossen, an ihr liegt die Burg (Kasbah) als ehemaliges politisches Zentrum. Der Straßengrundriss wird von Sackgassen beherrscht. Bei der lateinamerikanischen Kolonialstadt sind es z. B. der große zentrale Platz mit seinen repräsentativen Bauten und der Schachbrettgrundriss. Der gleiche Grundriss als charakteristisches Element einer geplanten Stadt findet sich häufig auch in den USA. Als Folge der vom Automobil geprägten Gesellschaft sind dort auch große Einkaufszentren an den Ausfallstraßen ein Kennzeichen geworden.

Was haben Trier und Augsburg gemeinsam?

Beide Städte gehen auf römische Gründungen zurück: Trier wurde 16 v. Chr. von Kaiser Augustus als Stadt im Gebiet der Treverer gegründet und war Hauptort der Provinz Gallia Belgica. Augsburg ging aus der 15 v. Chr. gegründeten römischen Militärkolonie Augusta Vindelicorum hervor.

Römische Stadtgründungen erfolgten oft aus militärischen Gründen, etwa zur Grenzsicherung. Im Mittelalter und in der Neuzeit spielten ganz andere Motive eine Rolle. Die absolutistisch regierenden Fürsten wollten durch die Stadtgestaltung ihre Macht demonstrieren. So war das gesamte Straßennetz auf das Schloss ausgerichtet. Auch die übrigen Bauwerke mussten sich der fürstlichen Residenz unterordnen. So durften die Fassaden nicht prunkvoller und die Gebäude nicht höher sein. Bekannte Fürstenstädte sind Mannheim und Karlsruhe.

Wann sind die meisten europäischen Städte entstanden?

Im Mittelalter. Wichtigste Keimzellen waren neben römischen Gründungen oder Kastellen Burgen, Pfalzen, Klosteranlagen oder Kaufmannsniederlassungen. Gemeinsam war den meisten Städten, dass sie geplant wurden und dass sie über Bauelemente wie Marktplatz oder Stadtmauer verfügten.

Auch das 20. Jahrhundert kennt Stadtgründungen, wenn auch in weitaus geringerer Zahl. So entstanden ab 1949 in Großbritannien die New Towns, die die bestehenden Verdichtungsräume in den alten Städten entlasten sollten. Dabei gab es Neugründungen, aber auch Erweiterungen bereits bestehender Städte. Die New Towns boten nicht nur neue Wohnungen, Geschäfte und Arbeitsplätze. Nach der Gartenstadtidee sollten sie auch einen hohen Grünanteil haben, damit die Bewohner aller sozialen Schichten eine bessere Lebensqualität genießen konnten. Das Projekt der New Towns wurde bis 1973 verfolgt. Aus dem vergleichbaren Zeitraum gibt es auch neue Städte in Deutschland: im Westen Wolfsburg, im Osten Eisenhüttenstadt.

Ist Verstädterung und Urbanisierung dasselbe?

Nein. Verstädterung bedeutet, dass sich Städte ausdehnen, es immer mehr Städte gibt und ihre Einwohnerzahl wächst. Die Zahlen können sich auf ein Land oder eine bestimmte Region beziehen. Während Verstädterung eher Daten für die Statistik liefert, geht es bei der Urbanisierung darum, wie sich städtische Lebens- und Verhaltensweisen ausbreiten. Das betrifft sowohl die Freizeit- als auch die Arbeitswelt. Für Städte typisch ist, dass ihre Bewohner in der Industrie und zunehmend im Dienstleistungssektor arbeiten. Und so äußern sich die Lebensweisen nicht zuletzt darin, dass sich bauliche Strukturen verändern.

Wo wachsen die Städte am schnellsten?

War Verstädterung im vergangenen Jahrhundert fast nur auf die Industriestaaten beschränkt, so ist sie heute eher ein Phänomen der Entwicklungsländer, ein Trend, der sich in Zukunft noch verstärken wird. Das ist keine Überraschung, da in diesen häufig noch ländlich geprägten Gesellschaften das größte Wachstumspotenzial liegt. Die Hauptprobleme, die mit dem Wachstum der Städte einhergehen, werden sich in naher Zukunft immer weiter verstärken: Verelendung, Ressourcenverknappung, Umweltverschmutzung.

Vor anderthalb Jahrhunderten war Verstädterung auf der Welt noch kein Thema. Um 1850 waren die Gesellschaften ländlich geprägt; es gab zwar viele Städte, doch die meisten waren klein. In den heute als Entwicklungsländern bezeichneten Staaten lebten lediglich 4 % der Menschen in Städten, in den heute als Industriestaaten bekannten Ländern waren es immerhin schon 11 %. Das änderte sich schnell: Die Industriestaaten haben ihren Anteil an Stadtbewohnern von 26 % (1900) über 55 % (1950) bis auf 75 % (2002) gesteigert. In denselben Zeitabschnitten stieg der Anteil in den Entwicklungsländern von 7 % über 18 % auf 40 %.

Welcher Stadt gebührt heute Weltrang eins?

Mit rund 34 Mio. Einwohnern bildet Tokio zusammen mit Yokohama, Kawasaki und einem Teil der umliegenden Region Kanto den größten Siedlungskomplex der Welt. Die Agglomeration Tokio zählt allein »nur« 12 Mio. Einwohner und wird somit von Mexico-Stadt und New York überholt, die beide die 20-Mio.-Grenze überschritten haben.

Was sind Megastädte?

Damit sind Städte gemeint, die – je nach Definition – mindestens 5, 8 oder 10 Mio. Einwohner haben und im Stadtzentrum eine Bevölkerungsdichte von mehr als 2000 Einwohnern pro Quadratkilometer aufweisen.

Im Zuge der Industrialisierung wuchsen zunächst die europäischen und nordamerikanischen Metropolen London, New York und Paris zu Megastädten heran, gefolgt von Tokio. Während diese Städte seit Mitte des 20. Jahrhunderts jedoch in ihrem Wachstum stagnieren, haben sich vor allem in den Entwicklungsländern zahlreiche Metropolen zu Megastädten entwickelt. Ihr Wachstum verläuft dabei meist wesentlich rasanter und in deutlich größeren Dimensionen als jenes in Nordamerika oder Europa. So liegen Anfang des 21. Jahrhunderts 80 % der Megastädte in Asien und Lateinamerika, darunter Giganten wie Mumbai (das frühere Bombay), Mexico-Stadt, São Paulo und Shanghai.

Übrigens: Wachsen mehrere Millionenstädte zusammen, spricht man von einer Megalopolis. Eines der bekanntesten Beispiele ist das Städteband im Nordosten der USA zwischen Boston und Washington. In »Boswash« leben auf 3 % der Landesfläche über 20 % der Bevölkerung der USA.

Wussten Sie, dass …

Kanada das größte Dorf der Welt ist? Zumindest dem Namen nach, denn »Kanata« bedeutet in der Sprache der Irokesen »Dorf«.

das »globale Dorf« auf keiner Landkarte der Welt zu finden ist? Vielmehr steht der Begriff »global village« für eine Welt, die durch die Vernetzung der elektronischen Medien ihre räumlichen Distanzen verliert und zu einem »Dorf« zusammenwächst. Heute wird er verstärkt als Metapher für das World Wide Web benutzt.

Wussten Sie, dass …

Jericho im Westjordanland nicht nur eine der ältesten Städte, sondern mit 250 m unter dem Meeresspiegel auch die tiefstgelegene Stadt der Welt ist? Den Titel der am höchsten gelegenen Stadt beanspruchen gleich mehrere Orte. Aussichtsreichster Kandidat ist die peruanische Bergbaustadt Cerro de Pasco mit 4360 m über dem Meeresspiegel.

die kleinste Stadt Deutschlands nur knapp 400 Einwohner hat? Arnis an der Schlei wurde 1667 gegründet und erhielt 1934 die Stadtrechte. Berlin ist mit 3,4 Mio. Einwohner die größte deutsche Stadt.

Landwirtschaft: Auf Feld und Flur

Wie groß ist die Landwirtschaftsfläche?

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der Erde nimmt weltweit ein Drittel des gesamten Festlandes ein. Davon wird ein Drittel als Ackerland und für Dauerkulturen genutzt, zwei Drittel sind extensiv genutztes Weideland.

Für Ackerbau und Viehzucht gibt es natürliche Grenzen, die abhängig von Temperatur, Feuchtigkeit und Bodenbeschaffenheit sind. Hoher Bevölkerungsdruck, Klimaschwankungen und Naturkatastrophen haben die Menschen gezwungen, die Anbaugrenzen immer weiter auszuweiten, auch wenn das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag sich immer weiter verschlechterte. Bodenerosion und -versalzung sowie Desertifikation (Ausweitung der Wüsten) sind oft die Folge von Übernutzung und Überweidung.

Wie viele Kulturpflanzen dienen als Lebensmittel?

Von mehr als 30 000 essbaren Pflanzenarten wurden im Lauf der Zeit etwa 7000 als Nahrungsmittel genutzt. In größerem Rahmen werden aber nur rd. 120 Arten angebaut. Und die Ernährung von mehr als drei Vierteln der Weltbevölkerung wird mit lediglich neun Kulturpflanzen gesichert.

Diese wertvollsten Pflanzenarten sind die Getreidearten Weizen, Mais, Reis und Sorghum (eine Hirseart), die Stärke- bzw. Kohlehydratlieferanten Kartoffel, Süßkartoffel, Maniok und Zuckerrohr sowie die eiweißhaltige Sojabohne. Die Früchte der Sorghumhirse werden in den Tropen und Subtropen wie Reis gegessen oder gemahlen zu Brei und Fladen verarbeitet. Süßkartoffel und Maniok ersetzen in den Tropen die Kartoffel. Aus den Samen der Sojabohne gewinnt man Öl, die proteinhaltigen Rückstände, aus denen man z. B. Tofu macht, sind als Ersatz für Fleisch und andere Eiweißprodukte wichtig für die Ernährung vieler Menschen.

Wie wichtig ist die Landwirtschaft?

Weltweit beschäftigt die Landwirtschaft mehr Menschen als alle anderen Produktionsbereiche zusammen. In den meisten Ländern Afrikas und Asiens ist sie die Haupterwerbsquelle. Dabei steht vor allem in den Entwicklungsländern eine kleine Zahl rentabler Vollerwerbsbetriebe, die ihren Besitzern ein ausreichendes Einkommen sichern, einer wachsenden Zahl von Kleinbauern und Landlosen gegenüber.

Auch in den Industriestaaten bestehen agrarsoziale Unterschiede. Infolge des Trends zur Spezialisierung und Konzentration wurden aus bäuerlichen Familienbetrieben leistungsstarke Industrieunternehmen. Kleinere Betriebe wurden verdrängt, parallel dazu konnte der Ertrag jedoch um ein Vielfaches gesteigert werden. Ernährte vor 100 Jahren ein Bauer vier Personen, so erzeugt heute ein Landwirt Nahrungsmittel für 119 Verbraucher.

Hat die »Grüne Revolution« den Hunger eingedämmt?

Durchaus. Durch die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Ausweitung der künstlich bewässerten Flächen und den Einsatz von ertragreicheren und widerstandsfähigen Getreidearten sowie von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wurden zwar seit den 1960er Jahren in den Entwicklungsländern die Ernteerträge spürbar erhöht. Global gesehen ist dadurch das Ernährungsproblem der stark wachsenden Weltbevölkerung aber nicht gelöst worden.

Während auf den Weltmärkten ein Überangebot an Nahrungsmitteln herrscht, die Preise fallen und subventionierte Überschussprodukte aus den westlichen Industriestaaten die Eigenprodukte in den Entwicklungsländern zurückdrängen, hungern weltweit immer noch 800 Mio. Menschen.

Voraussetzung für den Erfolg der sog. Grünen Revolution sind gute Böden, günstige klimatische Bedingungen und die Verfügbarkeit ausreichender Wasserreserven. Die Schattenseiten sind u. a. Überdüngung, Bodenbelastung, Grundwassergefährdung sowie die zunehmende Verschuldung von Kleinbauern durch den Kauf speziellen Saatguts, Dünger und Pestiziden.

Was versteht man unter »cash crops«?

Vorwiegend in Entwicklungsländern werden landwirtschaftliche Produkte angebaut, die nicht der Eigenversorgung der dort lebenden Menschen dienen, sondern ausschließlich exportiert werden, um Devisen zu erwirtschaften. Man nennt sie cash crops nach den englischen Worten cash für »Bargeld« und crop für »Frucht«.

Typische cash crops sind Kautschuk, Baumwolle, Jute oder Sisal, Kaffee, Kakao, Tee oder Tabak, Nelken oder Vanille. Sie werden in der Regel in Monokulturen angebaut und erfordern daher einen hohen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Durch den über mehrere Jahre betriebenen Anbau ist der Boden schnell ausgelaugt. Die staatlich festgelegten Abnehmerpreise für cash crops sind in der Regel höher als die für Nahrungsmittel. Folglich geben die Bauern ihre traditionellen – am Eigenbedarf orientierten – Anbaumethoden auf und bauen stattdessen die Exportprodukte an.

Was sind nachwachsende Rohstoffe?

Nicht zur Nahrungserzeugung verwendete Pflanzen; sie werden im sog. Non-Food-Bereich eingesetzt. Zu ihnen gehören außer Holz etwa Raps, Zuckerrohr und Mais zur Herstellung von Biokraftstoffen. In Brasilien werden bereits etwa 14 Mio. Fahrzeuge mit Bioethanol aus Zuckerrohr oder Mais betrieben. Als besonders vielfältig einsetzbarer Rohstoff gilt Hanf, dessen Fasern für Textilien, Seile, Papier und Dämmstoffe verwendet werden können. Der Anbau ist jedoch umstritten, da aus der Cannabispflanze auch Haschisch und Marihuana gewonnen werden können.

Wo weiden die meisten Rinder?

In Brasilien. Das größte südamerikanische Land ist die Heimat von über 170 Mio. Rindern und außerdem der größte Reisproduzent außerhalb Asiens.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind die USA führend im Maisanbau, dem weltweit bedeutendsten Getreide, das jedoch größtenteils als Viehfutter verwendet wird. China führt vor Indien die Reis erntenden Staaten an und besitzt ein Drittel des weltweiten Bestands an Schweinen, dazu noch 2 Mrd. Hühner. Das dünn besiedelte Australien nimmt einen vorderen Platz bei Schafen ein.

Ist Massentierhaltung zu rechtfertigen?

Die Antwort darauf hängt davon ab, was man für notwendig und vertretbar hält. Auf der Erde leben etwa dreimal so viele Nutztiere wie Menschen. Die Tierproduktion und der steigende Fleischverbrauch stellen einen immer größeren Wirtschaftsfaktor dar. Um preiswert zu produzieren, werden die Tierrassen hochgezüchtet.

Die Haltung von Schlacht- und Milchvieh erfolgt zunehmend in computergesteuerten Hochleistungsbetrieben, die meist mit den Prinzipien des Tierschutzes und der Ökologie unvereinbar sind. Der alte landwirtschaftliche Kreislauf aus ausgewogener Tierhaltung, Weidewirtschaft und Bodennutzung besteht oft nicht mehr. Den Tieren werden Medikamente und Hormone verabreicht, die über die Endprodukte auch den Menschen erreichen.

Was kennzeichnet den ökologischen Landbau?

Ein Betrieb des ökologischen Landbaus verzichtet auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und Herbiziden und verwendet nur natürliche Düngemittel. Die Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und eine artgerechte Tierhaltung bei gleichzeitigem Schutz von Boden, Wasser und Luft sind die höchsten Ziele des Ökolandbaus. Der Wunsch nach einer umweltverträglichen Landwirtschaft und das beim Erdgipfel von Rio 1992 eingeführte Leitbild der nachhaltigen Entwicklung hat viele Landwirte dazu gebracht, ökologischen Landbau zu betreiben. Auch der Verbraucher hat angesichts von »Gammelfleisch«, »Wassertomate« und Tierkrankheiten wie BSE diese Agrarform immer mehr als Alternative zu herkömmlichen Produktionsformen entdeckt.

Wie wird Wald genutzt?

Wälder spielen zwar in erster Linie für das globale Ökosystem als Sauerstoffproduzent und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren eine bedeutende Rolle. Daneben sind sie aber auch wichtige Rohstofflieferanten. Holz wird für die Herstellung von Möbeln, Papier oder Bauholz genutzt. Brennholz und Holzkohle dienen der Energieversorgung. Die USA, Kanada und Russland sind die größten Nutzholzlieferanten, in Europa nehmen Schweden und Finnland die bedeutendste Stellung ein.

Während der Waldbestand in den Industriestaaten auf oft niedrigem Niveau weitgehend stabil bleibt, ist in den meisten Entwicklungsländern eine fortschreitende Entwaldung zu beobachten. Jährlich werden rd. 15 Mio. ha Tropenwald in Südamerika, Asien und Afrika vernichtet. In vielen rohstoffarmen Ländern spielt Brennholz noch immer die wichtigste Rolle beim Kochen und Heizen.

Übrigens: Großflächige Waldrodungen hat es schon in vergangenen Epochen gegeben. So haben in der Antike die Phönizier und Griechen im Mittelmeerraum weite Landstriche kahl geschlagen, um Baumaterial für ihre Kriegs- und Handelsflotten zu gewinnen.

Wussten Sie, dass …

vor 11 000 Jahren im »Fruchtbaren Halbmond« die Menschen mit dem Anbau von Pflanzen und dem Halten von Haustieren begannen? Zu den ersten Kulturpflanzen gehörte das Einkorn, eine primitive Form des Weizens; die ersten Haustiere waren Schafe und Ziegen.

im 8. Jahrhundert n. Chr. in Mitteleuropa die Dreifelderwirtschaft entstand? Dabei wird die Flur in dreijährigem Wechsel mit Wintergetreide, Sommergetreide und schließlich als Brache bewirtschaftet.

mit Einführung der Gentomate 1993 der Einzug der Gentechnik in die Landwirtschaft begann?

Was ist eigentlich ...

eine Fruchtfolge? Der nach bestimmten Grundsätzen ablaufende, aufeinanderfolgende Anbau verschiedener Kulturfrüchte.

eine Monokultur? Die Bewirtschaftung mit nur einer Pflanzensorte. Die in übersichtlichen Reihen gesetzten Pflanzen lassen sich so mit wenig Personal und computergesteuerten Maschinen bearbeiten.

eine Ranch? Ein auf die Viehzucht spezialisierter landwirtschaftlicher Großbetrieb in den USA oder Kanada. Entsprechende Großbetriebe heißen in den spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas Estancia oder Hazienda, in Brasilien Fazenda.

Bergbau und Industrie: Nutzung der Ressourcen

Wann ging der Mensch unter Tage?

Schon in der Steinzeit. Das bislang älteste entdeckte Bergwerk lag im oberägyptischen Nazlet Khater. Dort wurde bereits vor mehr als 30 000 Jahren Feuerstein unter Tage abgebaut. Bis dahin wurden die harten und scharfkantigen Steine zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen aus flachen Gruben, den sog. Pingen, gesammelt. Als der Feuerstein aus dem Tagebau den Bedarf nicht mehr decken konnte, setzte spätestens seit der Jungsteinzeit auch in Europa der Untertagebergbau ein.

Ein steinzeitliches Bergwerk unterscheidet sich nicht grundsätzlich von einem modernen. Zunächst wurden ein oder mehrere vertikale Schächte gegraben, von denen aus man durch Stein- oder Holzpfeiler gestützte horizontale Stollen in den Berg vorantrieb. Um den Untergrund zu lockern, wurde mit der Methode des Feuersetzens gearbeitet. Dabei wurde das Gestein durch Holzbrände so lange erhitzt, bis sich Risse bildeten und es leichter gebrochen werden konnte. Als Grubenleuchten dienten ausgehöhlte Steinschalen, die mit brennbaren Fetten gefüllt waren.

Welches Metall wurde zum frühen Erfolgsmodell?

Bronze, nach diesem Metall wurde eine ganze Epoche benannt: die Bronzezeit, die vom 2. Jahrtausend bis um 800 v. Chr. reichte.

Das erste Metall aber, das der Mensch nutzte, war Kupfer. Bereits um 6000 v. Chr. wurde es zu Waffen, Gerätschaften und Schmuck verarbeitet. Die Ägypter förderten in großem Stil schon um 3800 v. Chr. unterirdisch Markasit, aus dem Kupfer gewonnen wurde. Ebenfalls dort entdeckte man die Vorteile einer Legierung von Kupfer mit Zinn zu Bronze. Das neue metallische Gemisch ließ sich leichter gießen und besser bearbeiten.

Schwieriger zu bearbeiten war Eisenerz. Die Hethiter gelten als Erfinder der Eisentechnik und hatten von 1400–1200 v. Chr. eine Art Monopol im Vorderen Orient. Die frühgeschichtliche Eisenzeit, die der Bronzezeit folgte, dauert streng genommen immer noch an, denn Werkstoffe aus Eisen oder Stahl werden nach wie vor verwendet.

Welche Rohstoffe sind mineralisch?

Bei den mineralischen Rohstoffen bilden Ton, Sand, Kies, aber auch Edelsteine und Diamanten die Gruppe der Gesteine oder Sedimente. Mengenmäßig zwar nicht die größte, aber mit Abstand die wichtigste Gruppe der mineralischen Rohstoffe bilden die Metallerze, aus denen Eisen, Stahl und Aluminium ebenso wie Gold, Silber und Platin gewonnen werden.

Die größten Lagerstätten findet man vor allem in alten Erdkrustenteilen; sie entstanden teilweise bereits vor fast 4 Mrd. Jahren. Die Erzvorkommen sind in der Regel an alte Vulkangesteine gebunden und drangen als Gesteinsschmelzen aus der Tiefe der Erde in eine für den Menschen erreichbare Tiefe hinauf. Jüngere Lagerstätten bildeten sich in Ablagerungen, vor allem von Flüssen. Die Rohstoffe reicherten sich allmählich in vom Wasser zerkleinerten und verfrachteten Gesteinen an. Im Mündungsbereich wurden die abgerundeten Gesteinsbrocken durch Bindemittel wieder zusammenfügt und an bestimmten Stellen konzentriert.

Was kam zuerst: Braun- oder Steinkohle?

Die Braunkohle entstand vor der Steinkohle. Sie ist Teil des Prozesses, der im Karbon, vor 300 Mio. Jahren, begann.

Damals herrschte ein feuchtwarmes Klima, in dem eine üppige Vegetation gedieh. Mit der Zeit starben die Pflanzen ab, wurden vom Meer überflutet und mit Schlamm bedeckt. Neue Urwälder breiteten sich aus. Unter Luftabschluss, Hitze und hohem Druck stieg der Kohlenstoffgehalt der abgestorbenen Pflanzenreste an, während der Gehalt an Wasserstoff und Sauerstoff abnahm. Zunächst bildete sich Torf, dann die weiche Braunkohle und schließlich die harte Steinkohle. In der Folge entstand eine über 3000 m mächtige Gesteinsschicht, in der die alten Sumpfwälder als dunkle Streifen auftauchen – die sog. Kohleflöze.

Übrigens: Kohle zählt genauso wie Erdöl und Erdgas zu den fossilen Rohstoffen, der zweiten großen Gruppe neben den mineralischen Rohstoffen.

Warum gibt es überhaupt Erdöl?

Erdöl- und Erdgaslagerstätten entstanden auf ganz ähnliche Art und Weise wie Kohle vor Millionen von Jahren. Im warmen Meereswasser lebende Tiere und Pflanzen sanken nach ihrem Tod auf den Meeresboden. Das Wasser in der Tiefe ist arm an Sauerstoff aber reich an Schwefelwasserstoff und erschwert oder verhindert den Verwesungsprozess der organischen Materie. Untermeerische Bakterien verwandelten die abgesunkene Biomasse in Erdöl. Als Nebenprodukt entstand Erdgas. Das im sog. Muttergestein entstandene Erdöl weicht bei Druck seitlich oder nach oben aus und lagert sich im Erdölspeichergestein wieder ab. Wird dieses Gestein etwa durch Ton abgedichtet, sammelt sich das Erdöl in regelrechten Erdölfallen.

Wo gibt es die meisten Bodenschätze?

Die Verteilung der abbauwürdigen Lagerstätten über die Erde ist sehr ungleichmäßig. Bei mineralischen Rohstoffen teilen sich sechs Staaten die Spitzenpositionen bei der Förderung: Russland, USA, Kanada, Australien, China und Südafrika. Sie fördern zwei Drittel dieser Bodenschätze.

Ein Viertel der weltweiten Erdölproduktion stammt aus Staaten des Vorderen Orients, u. a. aus Saudi-Arabien, Iran, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Libyen. Große Förderländer sind auch Russland, USA, Mexiko, Venezuela und Nigeria. Die wichtigsten Erdgasproduzenten sind Russland, USA, Norwegen und Großbritannien. Bei Steinkohle führen China, USA, Indien, Australien und Südafrika.

Wo begann die industrielle Revolution?

Die industrielle Revolution begann am Ende des 18. Jahrhunderts in Großbritannien, der damals technologisch führenden Nation. Nach 1800 griff der Prozess der Industrialisierung auf den Kontinent über; zunächst auf Belgien, die Niederlande und Frankreich. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entfaltete die industrielle Revolution auch im Deutschen Reich ihre Kräfte, vor allem um die Kohlereviere im Ruhrgebiet, im Saarland und in Oberschlesien.

Damals kamen drei Dinge zusammen: Erstens änderten sich durch bahnbrechende Erfindungen wie Spinnmaschine, Webstuhl, Dampfmaschine und Eisenbahn die Produktions- und Transportbedingungen. Zweitens konnten neu gegründete Aktiengesellschaften ausreichend Kapital für große Investitionen zur Verfügung stellen. Und drittens wuchs die Bevölkerung so schnell, dass es genügend billige und geeignete Arbeitskräfte für die Massenproduktionen gab.

Was haben uns die rauchenden Schlote gebracht?

Die Umgestaltung der Wirtschaft prägte mit ihren Dampfhämmern, rauchenden Fabrikschornsteinen und gigantischen Werkshallen nicht nur das Landschaftsbild, sondern sie wandelte auch das soziale Gefüge. Aus einer ländlich und agrarisch geprägten Gesellschaft wurde eine Industriegesellschaft.

Bestimmend waren nicht mehr kleine Dörfer, Großfamilien und Selbstversorgung. Stattdessen konzentrierten sich die Arbeitskräfte in der Nähe der Fabriken. Städte wuchsen oder entstanden durch die Industriebetriebe, die Bevölkerungsdichte nahm durch Zuwanderung beständig zu, und mit der Größe stieg der Grad der Anonymität. Die Gemeinschaft wurde gleichzeitig komplexer, bis dahin unbekannte Berufe entstanden, der Lebensstandard stieg. Die auf Wachstum ausgerichteten Ökonomien verbrauchten ungebremst Ressourcen, und sowohl die Fabriken als auch die Städte belasteten die Umwelt.

Übrigens: Die Vereinten Nationen haben die Industrialisierung als Faktor gewählt, um die Staaten der Welt in zwei Gruppen zu teilen: Industriestaaten und Entwicklungsländer. Die als Industriestaaten bezeichneten Länder gelten als die reichsten der Welt.

Wer gehört zu den »Großen Acht«?

Unter dem Begriff G-8 haben sich die sieben führenden Wirtschaftsmächte zusammengeschlossen: USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada; seit 1997 ist Russland aufgrund seiner politischen Bedeutung ebenfalls Mitglied. Die Staats- bzw. Regierungschefs der Staaten treffen sich jährlich auf dem sog. Weltwirtschaftsgipfel, der zum ersten Mal 1975 in Rambouillet (Frankreich) stattfand, damals unter dem Label Gruppe der Sieben (G-7).

Die Wirtschaftsriesen dominieren zwar die globale Ökonomie, der größte Anteil des BIP (Bruttoinlandsprodukt) wird aber nicht mehr von den in der Industrie erzeugten Werten, sondern im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Ohnehin spielen statt einzelner Staaten im Zeitalter der Globalisierung vermehrt Konzerne eine führende Rolle in der Industrie.

Wussten Sie, dass …

Bleistiftminen und Diamanten beide aus dem gleichen chemischen Element bestehen? – Aus Kohlenstoff. Bei Graphit, dem Material für Minen, sind die Kristalle hexagonal in Lagen angeordnet, beim Diamanten sind sie kubisch angeordnet.

Bauxit, der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Aluminium, nach dem ersten Fundort Les Baux in Südfrankreich benannt wurde?

Deutschland der weltweit größte Braunkohleproduzent ist? Im Bundesgebiet lagern mehr als 10 % der global förderbaren Braunkohlenreserven.

die größte Tagebaumine der Erde die Kupfermine Chuquicamata in Chile ist? Sie wird seit 1915 ausgebeutet. Inzwischen ist die Grube etwa 5 km lang, 2,5 km breit und 850 m tief.

Wussten Sie, dass …

bereits die Griechen im 2. Jahrhundert v. Chr. mit der Energie aus Dampfkraft experimentierten, um Lasten zu bewegen?

der Brite James Watt die Dampfmaschine nicht erfunden hat? Er erhöhte aber entscheidend die Leistungsfähigkeit und die Sicherheit der von Thomas Savery und Thomas Newcomen 1698 bzw. 1712 konstruierten Maschinen.

1825 mit der von George Stephenson entwickelten Dampflokomotive die ersten Güter per Eisenbahn transportiert wurden? Die ersten Personen folgten fünf Jahre später.

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