Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
stechen
stẹ|chen I.
〈mit Akk.〉
1.
jmdn. oder sich s.
mit einem spitzen Gegenstand verletzen;
jmdn., sich mit einer Nadel, Schere s.; jmdn., sich in den Arm s.
2.
jmdn., ein Tier s.
mit dem Stachel oder Stechrüssel verletzen;
eine Mücke hat mich gestochen
3.
jmdn. s.
a)
〈früher bei Turnieren〉
durch einen Stoß mit der Lanze aus dem Sattel heben;
das ist weder gehauen noch gestochen
b)
〈ugs.〉
reizen;
die Neugierde sticht mich
4.
etwas s.
a)
in gleichmäßigen, viereckigen Stücken aus der Erde heben;
Torf, Rasen s.
b)
〈Kart.〉
eine Karte s.
mittels einer höheren Karte eine Karte nehmen
c)
mit dem Stichel oder einem ähnlichen Werkzeug aus einer vorbereiteten Platte herausarbeiten;
eine Zeichnung (in Kupfer) s.
d)
die Zeit s.
mit der Stechuhr auf der Stechkarte eintragen
e)
etwas in etwas s.
mit einem spitzen Gegenstand in etwas anbringen;
Löcher in Leder s.
einen spitzen Gegenstand in etwas hineinbringen, durch etwas hindurchstoßen, –schieben;
eine Nadel in den Stoff s.
5.
Tiere s.
a)
mit einem gabelähnlichen Gerät fangen;
Aale s.
b)
mit einem spitzen Gegenstand töten,
〈meist〉
abstechen
II.
〈o. Obj.〉
1.
mit einem spitzen Gegenstand eine Verletzung oder eine feine, unangenehme Empfindung hervorrufen;
die Rose sticht
2.
mit dem Stachel oder Stechrüssel zustoßen;
Bienen, Mücken s., können s.
3.
so stachelig, rau sein, dass es unangenehm auf der Haut zu spüren ist;
die Wolle, der Pullover sticht
4.
mit einem spitzen Gegenstand in eine Richtung stoßen;
mit der Nadel durch den Stoff s.; nach jmdm. s.
5.
〈von manchen Tieren〉
mit der Schnauze graben;
nach Würmern s.
6.
〈Sport〉
durch Wiederholung eine Entscheidung herbeiführen;
jetzt wird gestochen; Wettkämpfer kommen ins Stechen
7.
〈Kart.〉
die anderen Farben im Wert übertreffen;
Grün sticht
8.
sehr stark brennen;
die Sonne sticht
9.
〈in der Wendung〉
in die Augen s.
auffallend, sehr deutlich erkennbar sein
10.
unangenehm starr sein, angreifend wirken;
~der Blick
11.
〈unpersönl., mit „es“〉
es sticht
ein Schmerz ist spürbar
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