Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Mund
Mụnd 1.
(von den Lippen begrenzte) Öffnung im Gesicht zur Nahrungsaufnahme und zum Sprechen;
Syn. 〈bei Hunden und Raubtieren〉
Fang,〈bei anderen Tieren außer Vögeln〉
Maul, Schnauze;er hat den ganzen Abend den M. nicht aufgemacht
〈ugs.〉
er hat den ganzen Abend über nicht gesprochen;
M. voll
→ Mundvoll;
den M. voll nehmen
〈ugs.〉
übertreiben, prahlen;
halt den M.!
〈ugs.〉
sei still!;
ich habe lieber den M. gehalten
ich habe lieber geschwiegen;
jmdm. den M. stopfen
jmdn. (bes. durch Drohung, Bestechung) zum Schweigen bringen;
jmdm. den M. verbieten
jmdm. verbieten, seine Meinung zu äußern;
jmdm. den M. wässrig machen
〈ugs.〉
jmdm. Appetit auf etwas, Lust zu etwas machen;
den großen M. haben
〈ugs.〉
großsprecherisch, wichtigtuerisch reden;
er ist nicht auf den M. gefallen
〈ugs.〉
er ist schlagfertig, er findet immer eine Entgegnung;
die Sache ist schon in aller ~e
die Sache ist schon überall bekannt;
jmdm. die Antwort in den M. legen
jmdn. so fragen, dass er in der gewünschten Weise antworten kann;
ein Dichter legt einer seiner Gestalten ein Wort, eine Äußerung in den M.
ein Dichter lässt eine seiner Gestalten ein Wort, eine Äußerung sprechen;
jmdm. nach dem M., zum ~e reden
〈ugs.〉
so reden, wie es jmd. hören möchte;
jmdm. über den M. fahren
jmdn. unhöflich beim Sprechen unterbrechen;
Beatmung von M. zu M. (bei Bewusstlosen); die Nachricht ging von M. zu M.
die Nachricht wurde überall weitererzählt
2.
Öffnung, Ein– und Ausgang
(Glocken~, Schacht~)
[<
mhd.
, ahd.
mund
< got.
Munþs
< altnord.
munnr, muðr
„Mund“; aber: Vormund
]