Wissensbibliothek

Wie kam es zum Bruch mit dem geliebten Vater?

Im Alter von 22 Jahren erfuhr Kierkegaard den Grund der Gewissensqualen des Vaters und empfand diese Eröffnung wie ein »Erdbeben«: Als armer Hirtenjunge hatte der Vater einst Gott verflucht und lebte seither in dem Glauben, dieser Fluch habe sich gegen ihn und seine Familie gekehrt. Søren Kierkegaard wandte sich von seinem Vater ab, gab das Theologiestudium auf, nahm sich eine eigene Wohnung, führte in der Folge das Leben eines Dandys und Bohemiens. Mit seinem scharfen Verstand und seiner Spottlust wurde er zum Mittelpunkt der Kopenhagener Gesellschaft.

Søren Kierkegaard genoss dieses Leben – zugleich aber spürte er das Ungenügen dieser rein auf Äußerlichkeiten ausgerichteten, sinnenfreudigen Lebensweise. So kam es nach einigen Jahren zur Umkehr und Aussöhnung mit dem Vater, der kurz darauf starb. Kierkegaard vollendete sein Theologiestudium und verlobte sich mit der 17-jährigen Regine Olsen. Bald erkannte er, dass ihm durch die vom Vater ererbte Schwermut und seinen Drang zur unermüdlichen Selbstreflexion eine bürgerliche Existenz verwehrt bleiben würde. So löste er die Verlobung, worunter er sein Leben lang leiden sollte, und zog sich ganz zurück, um als »religiöser Schriftsteller« zu leben.

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Wissenschaft

Das ewige Kohlendioxid

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen – besonders nicht beim Thema Klimawandel. Denn CO2, das bedeutendste Klimagas, hat eine andere Zeitskala als der Mensch. Von Rainer Kurlemann Viele Menschen träumen davon, dem Nachwuchs etwas für die Ewigkeit zu hinterlassen. Doch nicht jedes Vermächtnis an die nächste...

Bronzezeit, Attila
Wissenschaft

Ein Hügel für Attila?

Um den 30 Meter hohen Schlossberg von Udine ranken sich Legenden. Natürlich entstanden oder von Menschen gemacht, das war die Frage. Bis vor Kurzem. von KLAUS-DIETER LINSMEIER Als Attila im Jahr 452 den Norden Italiens heimsuchte, ließ er die Stadt Aquileia niederbrennen. Damit der als „Geißel Gottes“ gefürchtete Hunnenkönig den...

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