Lexikon

Godard

[
gɔˈda:r
]
Godard, Jean-Luc
Jean-Luc Godard
Jean-Luc, französischer Filmregisseur, * 3. 12. 1930 Paris; mit seinen Filmen und filmkritischen Arbeiten wichtiger Vertreter der „Nouvelle Vague“ und von großem Einfluss auf das moderne Kino.
Godard arbeitete zunächst als Filmkritiker, bevor er mit der Realisierung von Kurzfilmen begann. Er gewann bereits mit seinem Spielfilmdebüt „Außer Atem“ 1960, das die Konventionen des US-Kriminalfilms mit innovativen filmtechnischen Mitteln überschreitet, große Anerkennung. In der Folgezeit entfernte er sich immer weiter vom traditionellen Erzählkino und wandte sich im Zuge der Studentenrevolte 1968 einer politisch orientierten Filmarbeit zu. In den 1970er Jahren experimentierte Godard mit neuen videotechnische Verfahren und arbeitete auch für das Fernsehen, bevor er mit Beginn der 1980er Jahre wieder zum Kinofilm zurückfand. Seine jüngeren Werke zeichnen sich durch die Auflösung herkömmlicher filmischer Strukturen in impressionistisch-essayistische Erzählweisen aus, die sich einer einfachen Rezeption verweigern. Filme u. a.: „Die Geschichte der Nana S.“ 1962; „Die Verachtung“ 1963; „Die Außenseiterbande“ 1964; „Pierrot le fou“ 1965; „Masculin-Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola“ 1966; „Weekend“ 1967; „Eins plus Eins“ 1968; „Numéro deux“ 1975; „Rette sich, wer kann (das Leben)“ 1980; „Passion“ 1982; „Vorname Carmen“ 1983; „Maria und Joseph“ 1984; „Détective“ 1985; „Nouvelle Vague“ 1990; „Historie(s) du Cinéma“ 1998; „Eloge de lamour“ 2001; „Notre Musique“ 2004.
  • Deutscher Titel: Außer Atem
  • Original-Titel: A BOUT DE SOUFFLE
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1960
  • Regie: Jean-Luc Godard
  • Drehbuch: Jean-Luc Godard, nach einer Idee von François Truffaut
  • Kamera: Raoul Coutard
  • Schauspieler: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg
  • Auszeichnungen: Filmfestspiele Berlin 1960 für Regie
Jean-Paul Belmondo spielt seine erste Hauptrolle in dem »Nouvelle-Vague«-Klassiker »Außer Atem«, der am 16. 3. 1960 in Paris uraufgeführt wird. Für Regisseur Jean-Luc Godard ist es der erste Spielfilm, mit dem er wichtige formale Prinzipien des modernen europäischen Films prägt.
Der Film zeigt das Schicksal des Ganoven Michel Poiccard, der auf der Flucht einen Polizisten tötet. Michels vorrangiges Interesse gilt aber der amerikanischen Zeitungsverkäuferin Patricia (Jean Seberg). Sie findet Gefallen an ihm, doch als ihre ehrgeizigen Pläne in Gefahr geraten, verrät sie ihn. Michel lässt sich daraufhin von der Polizei erschießen bis zum Ende darauf bedacht, so zu handeln wie sein Idol Humphrey Bogart.
Erzählt wird diese Geschichte in einer Filmsprache, die mit etablierten Regeln der Gestaltung bricht: Abrupte Bild- und Tonschnitte eröffnen neue Perspektiven auf die Figuren. Eingeschobene Interviews, Filmzitate und dokumentarische Szenen entwerfen ein zeitgenössisches Gesellschaftsbild.
Godard etabliert sich mit »Außer Atem« als Leitfigur der »Nouvelle Vague«. Zwei weitere Begründer der Welle, François Truffaut und Claude Chabrol, arbeiten ebenfalls an der Produktion mit.
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