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Waldspaziergänge sind gut für die Gesundheit

Nach der Isolation in unseren Häusern haben viele von uns eine neue Wertschätzung für die Natur.
Drei Wanderer bei einem Waldspaziergang

© hobo_018, GettyImages

Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Grünflächen Stress abbauen, die Stimmung verbessern, die Konzentration steigern und sogar das Potenzial haben, unser Immunsystem zu stärken. Wenn Sie bereits ein begeisterter Naturliebhaber sind, haben Sie vielleicht schon bemerkt, wie sich Ihr Körper beim Anblick der Natur beruhigt. Wenn Sie sich in einer Grünanlage befinden, halten Sie inne, hören Sie zu und atmen Sie.

Ihre Herzfrequenz sinkt, Sie fühlen sich ruhiger, und Ihre Gedanken werden klarer. Wenn Sie mehr Zeit im Grünen verbringen, kann sich das nachhaltig auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden auswirken - die Zahl der Arztbesuche wird reduziert und Ihre Stimmung verbessert sich sogar langfristig.

Die Forschung hat immer wieder gezeigt, dass auch weniger häufige Aufenthalte in der Natur messbare Auswirkungen auf Ihren Körper und Ihr Gehirn haben. Sie legen nahe, dass ein Aufenthalt von insgesamt 120 Minuten pro Woche in der Natur der Schlüssel zur Maximierung der langfristigen Vorteile ist.

Eine aktuelle englische Studie, an der fast 20.000 Menschen teilnahmen, ergab, dass diejenigen, die mindestens zwei Stunden pro Woche in einer Grünanlage verbrachten, deutlich häufiger über eine gute Gesundheit und ein größeres psychisches Wohlbefinden berichteten. Es kann ein Park, ein Wald oder ein Forst sein - solange es zwei Stunden pro Woche sind, werden Sie davon profitieren.

Vorschlag: Sie können in Ihrer Mittagspause mehr Zeit in einem örtlichen Park verbringen, mit dem Hund im Park spazieren gehen, einen Wochenendausflug ins Grüne machen oder sogar auf dem Weg zum Supermarkt einen fünfminütigen Umweg über einen von Bäumen gesäumten Platz machen. Das kann Sie tatsächlich gesünder und glücklicher machen.

Die Beweise für die Vorteile eines Aufenthalts in der Natur sind inzwischen so überzeugend, dass Ärzte diese Aktivität ihren Patienten mit Herzkrankheiten und Depressionen empfehlen. Sprich nur Sie, die richtige Kleidung für Outdoor-Aktivitäten und das Vergnügen, mit der Natur im Einklang zu sein. Mehr braucht es oft nicht, um wieder neue Kraft zu tanken und dem Alltag zu entfliehen.

Waldbaden

In Japan wird die Praxis auch als Therapie bezeichnet und hat dort sogar einen eigenen Begriff bekommen. Das Waldbaden, oder „shinrin-yoku“, kam in den 1980er-Jahren als eine Form der psychologischen und physischen Therapie auf. Das Baden bedeutet, Zeit im Wald zu verbringen und seine Atmosphäre in sich aufzunehmen, um ein gewisses Wohlbefinden zu erreichen und sich wieder mit den grünen Gebieten des Landes zu verbinden.

Studien seit den Anfängen der Praxis belegen, dass Waldbäder das Cortisol (das Stresshormon) verringern, den Blutdruck senken, die Konzentration und die Immunität verbessern, den Stoffwechsel stärken und das emotionale Wohlbefinden steigern.

Die Idee des Badens dient jedoch nicht nur dem direkten Nutzen für unsere Gesundheit, sondern auch dazu, unseren Kontakt zur Natur und das Bewusstsein für die Bedeutung einer solchen Beziehung zu stärken. Darüber hinaus reicht schon die einfache Tatsache, dass wir dem Betondschungel der Großstädte und dem rauen Tempo des modernen Lebens entfliehen können, und sei es nur für einen Nachmittag, um unsere Gesundheit zu verbessern.

Die Erklärung für die positiven Auswirkungen, die Wälder und Grünflächen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben, liegt in der Luft: Die von den Bäumen in die Atmosphäre abgegebenen Stoffe, die sogenannten Phytozide, wären am meisten dafür verantwortlich, körperliche und stimmungsmäßige Reaktionen beim Menschen hervorzurufen.

Eines der bewiesenen Beispiele für diese Vorteile ist, dass die Exposition gegenüber Phytoziden die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen, die für das Immunsystem unerlässlich sind, erhöhen kann, wie eine an der Nippon Medical School in Tokio durchgeführte Studie zeigt.

Das japanische Experiment ergab, dass ein paar Stunden im Wald die Anzahl der Killerzellen bei diesen Menschen erhöhte. Die Wissenschaftler gingen noch weiter und versuchten herauszufinden, was diesen Anstieg der Killerzellen bei Menschen verursacht, die Kontakt mit dem Wald, dem Grün hatten. Und sie fanden heraus, dass die ätherischen Ölmoleküle, die von den Blättern der Bäume ausgeatmet werden, für diesen Effekt verantwortlich sind.

Die Exposition gegenüber den natürlichen Aromen der Pflanzen, den Phytoziden, verbessert die Leistungsfähigkeit des Immunsystems erheblich. Es ist bekannt, dass das Waldbaden die Produktion von NK-Lymphozyten, den sogenannten Killerzellen, die für die Bekämpfung eindringender Mikroorganismen zuständig sind, erhöht.

Die Wissenschaftler gingen noch weiter und versuchten herauszufinden, was diesen Anstieg der Killerzellen bei Menschen verursacht, die mit dem Wald, dem Grün, in Berührung kommen. Und sie entdeckten, dass die ätherischen Ölmoleküle, die von den Blättern der Bäume ausgeatmet werden, für diesen Effekt verantwortlich sind.

Die Zunahme der Abwehrzellen, des Immunsystems, hilft auch bei der Bekämpfung chronischer Krankheiten, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs, Depression und Burnout-Syndrom, um nur einige zu nennen. Neben der Erhöhung der weißen Abwehrzellen senkt das Eintauchen in den Wald auch die Konzentration von Cortisol, einem stressbedingten Hormon.

Die Vorteile des Waldspaziergangs wirken sich direkt auf unseren Körper und Geist aus. Es stärkt unsere Gesundheit, entspannt uns tief und schafft ein großes Wohlgefühl. Nach der Recherche wurde klarer, dass der Begriff Waldbad eine weise Wahl war, denn wer einen Wald betritt, erhält ein Bad aus organischen Substanzen. Die Waldluft ist therapeutisch.

Fazit

Wenn die Menschen erkennen, dass die Natur ihre eigene Gesundheit verbessert, wird ihnen klar, wie wichtig es ist, eine erhaltene, unberührte und isolierte natürliche Umgebung zu haben.

Wälder sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Planeten und tragen nicht nur zum Gleichgewicht unseres Körpers bei, sondern zum Gleichgewicht des gesamten Planeten. Wer weiß, vielleicht ändern wir mit dem Waldbad die Mentalität der Ausbeutung der Erde hin zu einer neuen Form der Bewahrung und Integration mit der Natur.

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