Lexikon

Sạ́bato

Ernesto, argentinischer Schriftsteller, * 23. 6. 1911 Buenos Aires; anfangs Kommunist, Professor für Atomphysik, schildert Argentiniens revolutionäre Vergangenheit und Gegenwart und die existenzielle Angst des modernen Menschen: „Der Maler und das Fenster“ 1948, deutsch 1958; „Über Helden und Gräber“ 1961, deutsch 1967; „Abbadon“ 1974, deutsch 1980.
  • Erscheinungsjahr: 1948
  • Veröffentlicht: Argentinien
  • Verfasser: Sábato, Ernesto
  • Deutscher Titel: Der Maler und das Fenster
  • Original-Titel: El túnel
  • Genre: Roman
Der argentinische Schriftsteller Ernesto Sábato (* 1911) verbindet in seinem ersten Roman, »Der Maler und das Fenster«, die existenzielle Problematik mit der Frage nach der Identität und der Überwindung der Einsamkeit des Individuums. Der Maler Juan Pablo Castel scheint in der verheirateten Maria Iribarne de Allende eine Frau getroffen zu haben, die ihn bis in seine noch unausgereiften Träume und seine Kunst hinein zu verstehen scheint. Doch die Einsamkeit von Juan Pablo die spanische Form von Jean-Paul, dem Vornamen des französischen Existenzialisten Jean-Paul Sartre ist zu groß, er kann sich nicht einmal der Geliebten mitteilen, lebt wie in einem Tunnel, dessen Wände manchmal durchsichtig werden, so dass er seine Mitmenschen sehen, aber nicht zu ihnen gelangen kann. Als er glaubt, Maria unterhalte noch zu anderen Männern intime Beziehungen, ersticht er sie.
Die deutsche Übersetzung des Romans erscheint 1958.
  • Erscheinungsjahr: 1961
  • Veröffentlicht: Argentinien
  • Verfasser: Sábato, Ernesto
  • Deutscher Titel: Über Helden und Gräber
  • Original-Titel: Sobre heroes y tumbas
  • Genre: Roman
Der argentinische Schriftsteller Ernesto Sábato (* 1911), bis 1948 als Atomforscher Professor an der Universität von La Plata und seither ausschließlich literarisch tätig, etabliert sich mit seinem zweiten Roman »Über Helden und Gräber« in der Literatur. Das Werk, Ausdruck des sog. magischen Realismus, vereinigt Elemente der Psychoanalyse und des Surrealismus, Kafkaeskes verbindet sich mit filmischen Montagetechniken, Irrationales mit einer fast halluzinatorischen Wirklichkeit. Im Mittelpunkt stehen der Zerfall der argentinischen Aristokratie und das Leben in Buenos Aires. Inmitten aller menschlichen Tragik weist Sábato der Kunst eine erlösende Funktion zu. Für jeden bleibt ein Hoffnungsschimmer: »Glücklicherweise, dachte Bruno, ist das Wesen des Menschen nicht nur Verzweiflung, sondern auch Glaube und Hoffnung, nicht nur der Tod, sondern auch der Wille zum Leben, nicht nur die Einsamkeit, sondern auch die Augenblicke des Aufgehens im andern in der Liebe.« 1967 erscheint das Werk in deutscher Sprache.
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