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Kuba
Wer war Che Guevara?
Ein in Argentinien geborener, kubanischer Sozialrevolutionär und Politiker. Der Arzt Ernesto »Che« Guevara (1928–1967) kämpfte als Guerillaführer seit 1956 mit Fidel Castro gegen den kubanischen Diktator Fulgencio Batista. Nach dem Sieg der Revolution hatte er wichtige Staatsämter in Kuba inne. 1965 verließ Che Guevara Kuba, um andere revolutionäre Bewegungen in Lateinamerika zu organisieren. Sein Versuch, durch die Mobilisierung der indianischen Landbevölkerung einen Umsturz in Bolivien herbeizuführen, scheiterte. Er wurde gefangen genommen und erschossen. Nach seinem Tod wurde Che Guevara zum Idol der revolutionär gesinnten Jugend in der westlichen Welt.
Landesnatur
Wie groß ist Kuba?
Die »Zuckerinsel« umfasst ein Drittel der Staatsfläche von Deutschland. Anders als die übrigen Antilleninseln wird das randtropische, wechselfeuchte Land überwiegend von Tiefebenen und niedrigen Hügelländern eingenommen. Nur an drei Stellen der Insel ragen Gebirge auf: im äußersten Südosten die Sierra Maestra mit einer Höhe von 1994 m, im mittleren Süden die Sierra del Escambray (1156 m) und im Westen die Sierra Guaniguanico (728 m). Das Klima ist tropisch warm mit der Hauptregenzeit im Sommer.
Geschichte
Seit wann regiert Fidel Castro?
Seit 1959 in unterschiedlichen Funktionen. Nach der Verabschiedung einer neuen Verfassung im Februar 1976 wurde Fidel Castro Ruz (* 1926) im Dezember 1976 zum Vorsitzenden des Staatsrats ernannt. Seither vereinigt er in seiner Person das Amt des Staatsoberhaupts und das des Regierungschefs. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa weigerte sich Castro, einen Systemwandel zu vollziehen. Dies führte zur außenpolitischen Isolierung der Insel und massiven wirtschaftlichen Problemen.
Mit der Revolution auf Kuba hatten die Rebellen unter der Führung von Castro 1959 dem diktatorischen Batista-Regime ein Ende gesetzt. Das gute Verhältnis zu den USA, die die Revolutionsbewegung Castros unterstützt hatten, änderte sich mit der Enteignung US-amerikanischen Eigentums in Kuba. Präsident Dwight D. Eisenhower verhängte ein Wirtschaftsembargo.
Was war die Invasion an der Schweinebucht?
Eine mit Zustimmung der USA von Exilkubanern im April 1961 durchgeführte Landung an der Südküste Kubas. Drei Tage nach der Invasion in der Schweinebucht scheiterte die Gegenrevolution am erbitterten Widerstand der kubanischen Armee. Castro bekannte sich öffentlich zum Kommunismus und zog zahlreiche technische und militärische Berater aus osteuropäischen Staaten, vornehmlich aus der Sowjetunion, heran.
Worum ging es bei der Kuba-Krise?
Um die Stationierung weitreichender sowjetischer Raketen auf Kuba, 150 km vor der Küste der USA. Der Konflikt, der vom 22 bis zum 27. Oktober 1962 dauerte, brachte die Welt an den Rand einer atomaren Auseinandersetzung. Die harte Haltung von US-Präsident John F. Kennedy (1917–1963) bewog den sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow (1894–1971) nach Tagen dramatischer Spannung und der Zusage von Gegenleistungen (Verzicht auf eine Invasion in Kuba, Abzug US-amerikanischer Mittelstreckenraketen aus der Türkei) schließlich zum Einlenken und zum Abzug der Raketen.
Wirtschaft
Gibt es in Kuba noch die Planwirtschaft?
Ja. So werden beispielsweise rd. 80 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche durch Staatsgüter bewirtschaftet. Für den Export werden v. a. Zuckerrohr, Tabak, Kaffee, Früchte und Gemüse, für den Eigenbedarf Reis, Mais, Maniok und Bohnen angebaut.
Die Industrie erzeugt in erster Linie Zucker für den Export, der über 40 % des Ausfuhrwerts ausmacht, Nahrungsmittel, chemische Produkte, Landmaschinen, Tabakwaren, Textilien u. a. Konsumgüter. Von Bedeutung ist die Förderung und Verhüttung von Nickelerz.
Die wirtschaftliche Entwicklung Kubas litt Anfang der 1960er Jahre unter der diplomatischen Isolierung des Landes, dem Wirtschaftsboykott durch die westliche Welt, der ökonomischen Abhängigkeit vom Ostblock sowie seiner einseitig agrarisch orientierten Wirtschaftspolitik. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa und dem Ende der UdSSR verschärften sich die Wirtschaftsprobleme Kubas. Lediglich der Ausbau des Tourismussektors konnte teilweise die Einbußen wieder ausgleichen.
Was sind Cohibas?
Ein Spitzenprodukt kubanischer Zigarren. Sie wurden zunächst speziell für Fidel Castro angefertigt und blieben darüber hinaus außerhalb Kubas jahrelang Staatsoberhäuptern und Diplomaten vorbehalten. Seit 1982 werden Cohibas auch auf dem freien Markt vertrieben. Alle Cohibas werden ausschließlich in reiner Handarbeit von einem Torcedor oder einer Torcedora gefertigt. Der Name Cohiba stammt von den Taino-Indianern: Vor 500 Jahren nannten sie so ihre gerollten Tabakblätter.

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