Lexikon
Technicolọr
[
griechisch + lateinisch
]1933 von Herbert T. Kalmus erfundenes Verfahren zur Herstellung farbiger Spielfilme. Bei der Aufnahme werden durch Strahlenteiler und Farbfilter gleichzeitig drei für verschiedene Farben sensibilisierte Schwarzweißfilme (Farbauszüge) belichtet. Die davon kopierten Positivfilme erhalten eine Gerbentwicklung, wodurch eine reliefartige Oberfläche entsteht. Nacheinander werden die so gewonnenen Matrizenfilme auf den endgültigen Positivfilm abgedruckt. Die Druckfarben sind Gelb, Purpur und Blaugrün. Mit der Entwicklung des Drei-Schichten-Farbfilms 1952 verlor das Technicolor-Verfahren an Bedeutung. Heute erfolgt die Aufnahme von Kinofilmen mit normaler Kamera auf Mehrschichtenfarbfilm.
- Deutscher Titel: Samson und Delilah
- Original-Titel: SAMSON AND DELILAH
- Land: USA
- Jahr: 1949
- Regie: Cecil B. De Mille
- Drehbuch: Jesse Lasky jr.
- Kamera: George Barnes
- Schauspieler: Hedy Lamarr, Victor Mature, George Sanders
- Auszeichnungen: Oscar 1951 für Farbfilm-Kostüme und Farbfilm-Ausstattung
»Samson und Delilah« von Cecil B. De Mille ist der Auftakt zur Ära der aufwändigen und teuren Historienfilme in Technicolor.
In Anlehnung an das Alte Testament erzählt der Film die Geschichte von der Rache des Fürsten Samson, den seine Geliebte Delilah an die Philister verraten hat. Die wichtigste Rolle spielen aber nicht die Schauspieler sondern die Kulisse, die Kostüme und die Farbregie.
Eigentliche Ursache für die nun beginnenden »Technicolorschlachten« Hollywoods ist die Finanzkrise der Filmkonzerne durch das kommerzielle Fernsehen. Die Gigantenfilme bieten dem Publikum echte Lichtspielerlebnisse im Vergleich zu den kleinformatigen Schwarzweiß-Bildröhren des heimischen Fernsehers. Im Übrigen stellen Geschichten, die aus der Bibel oder klassischen Sagen entlehnt sind (»Sandalenfilme«), keine politischen Reibungsflächen dar – ein Umstand, der für die Produzenten in der McCarthy-Ära mit ihrer Kommunistenangst und antiliberalen Grundhaltung eine wichtige Rolle spielt. Absoluter Gipfelpunkt dieser monumentalen Prunkfilme ist William Wylers »Ben Hur« (1959) mit über 50 000 Komparsen.
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