Wahrig Herkunftswörterbuch

Spießbürger
Heutzutage häufiger in der abgekürzten Form Spießer verwendet, bezeichnete das Wort Spießbürger ursprünglich einen wehrhaften Städter. Im 10. Jahrhundert, als Kaiser Heinrich I. viele Stadtgründungen vorgenommen hatte, wurde zu Burg das Wort Bürger gebildet. Um ihre Stadt zu verteidigen, verwendeten diese Bürger Spieße, während die Soldaten Hellebarden trugen. Die abwertende Bedeutung „engstirniger, antiquiert denkender Mensch“, die das Wort Spießbürger heute hat, entstand erst, als die Kleinstädter, die nie über ihre Stadt hinausgekommen waren, an diesen Spießen als Verteidigungswaffen festhielten, während andernorts längst Feuerwaffen eingesetzt wurden. Natürlich waren sie mit den überholten Spießen hoffnungslos unterlegen. Zum Spottnamen für Menschen, die sich dem Fortschritt verschließen und geistig rückständig sind, machten den Begriff die Studenten im 17. Jahrhundert, die sich selbst für weltoffen hielten. Im 19. Jahrhundert wurde die Abkürzung Spießer geprägt, die auch heute noch nicht nur unter Studenten als Schimpfname für Kleinbürger verwendet wird.
Gammastrahlen, Gammablitz
Wissenschaft

Rätselhafter Gammablitz

Fraß ein Schwarzes Loch einen Stern von innen auf? von RÜDIGER VAAS Kosmische Gammastrahlen-Ausbrüche, kurz GRBs oder Gammablitze genannt, zeigen sich ungefähr einmal am Tag irgendwo am Himmel. Sie dauern höchstens wenige Minuten und entstehen bei der Kollision von Neutronensternen oder der Detonation massereicher Sterne. Nun hat...

Funk, 6G, Mobilfunknetz
Wissenschaft

Der Funk für übermorgen

Etwa alle zehn Jahre gibt es einen neuen Mobilfunkstandard. 2030 soll es wieder so weit sein. Was der Standard namens „6G“ an neuen Möglichkeiten bieten wird, ist in Grundzügen bereits erkennbar. Und es wird weiter eifrig daran geforscht. von MICHAEL VOGEL Vor fünf Jahren startete das erste 5G-Mobilfunknetz in Deutschland. Zum...

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