Wissensbibliothek
Welche literarischen Tricks verwendet Flaubert?
Der französische Schriftsteller Gustave Flaubert (1821–1880) stellt im ersten Satz einen Erzähler vor, der angibt, ein Klassenkamerad von Monsieur Bovary gewesen zu sein – und damit wird eine Perspektive eingenommen, die danach keine Rolle mehr spielt. Anschließend wird uns eine »falsche« Madame Bovary untergeschoben, eine 45-jährige Witwe, mit der der Landarzt Bovary in erster Ehe verheiratet war. Die »echte«, junge Emma Bovary – die Tochter des reichen Bauern Rouault – taucht erst später auf. Derlei »moderne« Kniffe hat sich Flaubert in einer immensen Kraftanstrengung in fast fünfjähriger Schreibarbeit an seinem 1857 erschienenen Roman abgerungen. Sie haben »Madame Bovary« berühmt gemacht. In der Schilderung von Emmas tristem Ehealltag auf dem Land spiegelt sich die bewusste Irreführung des Lesers: Sind doch vor allem die Betrügereien der handelnden Figuren Gegenstand des Romans.

Neues zum Vulkanismus auf der Rückseite des Mondes
Der Mond hat eine vulkanische Vergangenheit, wie die riesigen, dunklen “Mondmeere” auf seiner erdzugewandten Seite belegen. Jetzt liefern Proben der chinesischen Mondlandesonde Chang’e-6 auch Informationen zum Vulkanismus auf der erdabgewandten Seite des Mondes. Die Isotopenanalysen von im Südpol-Aitken-Becken am lunaren Südpol...

Was Pilze erzählen
Nahrung und Rauschmittel: Pilze begleiten den Menschen seit jeher. Für Archäologen sind sie in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung. von BETTINA WURCHE Satanspilz und Flockenstieliger Hexen-Röhrling: Die märchenhaften Namen mancher Pilze zeigen, dass sie nicht nur eine große ökologische Bedeutung haben, sondern auch tief in...