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Jakob II. Fugger an den Kurfürsten Joachim I. Nestor von Brandenburg

Jakob II. Fugger an den Kurfürsten Joachim I. Nestor von Brandenburg
In diesem eigenhändigen Brief vom 12. Februar 1519 Brief berichtet Jakob Fugger dem Kurfürsten über seine Finanzgeschäfte im Zusammenhang mit der Kaiserwahl Karls V.:

Mein hoch geborener Fürst und Herr,

mein untertäniger williger Dienst ist für euer Kurfürstlichen Gnaden stets bereit. Gnädigster Herr, auf euer Anfragschreiben ..., ob die ganze Wechselsumme in der Angelegenheit König Karls bei mir und den Welsern eingetroffen ist, gebe ich euer Gnaden folgenden Bericht: Zuerst, in welcher Höhe ich mich gegen E. f. G. verpflichtet habe, das hat seinen Bestand , da kann nichts fehlen. Außerdem sind mir heute durch die Räte und Kämmerer Seiner Majestät des Königs von Spanien fünf Wechsel - zwei auf mich und die auf Welser lautend über 110 000 rheinische Gulden - überantwortet worden, weiter drei andere Wechsel auf eine Anzahl welscher Kaufleute über 55 000 rheinische Gulden; die ganze Summe macht also 275 000 rheinische Goldgulden aus. Noch habe ich bei 153 000 Gulden und außerdem standen noch im Feuer über 126 000 Gulden, so dass es sich alles in allem um 454 000 rheinische Gulden handelt, wovon ich euer Gnaden 100 000 Gulden zu bezahlen schuldig bin und außerdem das übrige, wie euer kurfürstlichen Gnaden wohl wissen.
Gnädigster Herr, ich habe vor einigen Tagen E. f. G. geschrieben und zwei gesiegelte Briefe mitgeschickt, die mir durch den Rat und Kämmerer der spanischen Majestät, Herrn Paul Armstorf, überbracht wurden. Der eine Brief betrifft die Heirat der Schwester König Karls mit dem Sohn euer Gnaden, der andere Brief ist eine Bestätigung aller Handlungen, die der verstorbene Kaiser [Maximilian I.] und sein Schatzmeister vorgenommen haben. Die zwei Kopien habe ich mit meiner eigenen Hand geschrieben, damit E. k. G. denselben desto mehr Glauben schenken mögen... Wenn ich E. K. G. weiteren Dienst erweisen könnte, werde ich allzeit willig sein.
Datum Augsburg, 12. Februar 1519
Euer Kurfürstlichen Gnaden untertäniger Jakop Fugger m.p.
Beiblatt: Die Summe, wie ich sie im Brief angegeben habe, ist um 33 000 Gulden höher; die ganze Summe macht also 487 000 rheinische Gulden.
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