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Polyphonie

[
griechisch
]
in der Musik der mehrstimmige Satz mit selbständiger melodischer Führung der einzelnen Stimmen, im Gegensatz also zur Homophonie. Die Kunst der Polyphonie entwickelte sich in der europäischen Vokalmusik des späten Mittelalters zu ihrer ersten Blüte (franko-flämische Musik). Im 16. Jahrhundert erreichte der polyphone A-cappella-Stil seinen Höhepunkt. Die Übertragung dieses Stils auf die Instrumentalmusik führte zu neuen Formen, besonders zur Fuge. Sie galt als Nachweis höchster satztechnischer Meisterschaft. Viele Komponisten des 20. Jahrhunderts erneuerten die Polyphonie unter Aufgabe der traditionellen harmonischen Bindungen. Die Lehre vom polyphonen Satz heißt Kontrapunkt.

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