Audio

Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 2005

0:00

Der Todeskampf von Johannes Paul II., der am 2. April nach langer Krankheit für immer die Augen schließt, bewegt die Welt. Doch schon am 19. April, dem zweiten Tag des Konklaves, fällt die Entscheidung: Kardinal Joseph Ratzinger ist das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche; er nimmt den Namen Benedikt XVI. an. Ein Deutscher auf dem Stuhle Petri – das gab es zuletzt 1522. Doch das Jahr hält noch weitere Überraschungen bereit. Nach einer absichtlich verlorenen Vertrauensfrage kommt es zur Auflösung des Bundestages und zu vorzeitigen Neuwahlen. Die Wahl am 18. September bringt ein unerwartetes Ergebnis: Die als haushoher Favorit in den Wahlkampf gestartete Union liegt gerade einmal einen Prozentpunkt vor der SPD. Weil keine anderen Mehrheiten im Bundestag verfügbar sind, kommt es zur Großen Koalition – unter der Führung Merkels und ohne Schröder, der nach sieben Jahren im Kanzleramt seine politische Laufbahn beendet. Damit führt zum ersten Mal eine Frau, die noch dazu im Osten aufgewachsen ist, eine bundesdeutsche Regierung.

 

Was sonst noch geschieht:

Deutschlands Fußballfans müssen im Januar den Wettskandal um den Zweitligaschiedsrichter Robert Hoyzer verkraften und erhalten im Juni mit dem Confederations Cup, bei dem die deutsche Elf Platz drei belegt, einen Vorgeschmack auf die Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land.

Großbritannien feiert am 6. Juli die Vergabe der Olympischen Spiele 2012 an London und betrauert einen Tag später die 56 Todesopfer der Sprengstoffanschläge auf den Londoner Nahverkehr. Die vier Selbstmordattentäter sind keine eingeschleusten Terroristen, sondern britische Staatsbürger; drei von ihnen sind sogar in England geboren.

Am 29. August fegt Hurrikan »Katrina« über New Orleans hinweg. Die Metropole des Südens versinkt über Nacht im Chaos. Wegen mangelndem Krisenmanagement gibt es viel Kritik an Präsident George W. Bush.

 

Mehr als eine Randnotiz:

Durch das Ergebnis einer Studie sehen sich viele müde Schüler und Eltern bestätigt: Ein Schulbeginn um 8 Uhr, wie in Deutschland üblich, ist viel zu früh, da Schüler so zu geistigen Höchstleistungen gezwungen werden, wenn sie sich vom Biorhythmus her noch mitten in der Nacht befinden.

 

Hier hören Sie das Audio "Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 2006"

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon