Lexikon
Haushuhn
in zahlreichen Rassen und Spielarten über die ganze Erde verbreitetes Haustier, das vom indischen Bankivahuhn abstammt. Nahezu alle Eigenheiten des Körpers, der Leistung und des Verhaltens sind züchterisch abgewandelt worden: Es gibt Fleischhühner (Cochin, Brahma) mit einem Gewicht von bis zu 7 kg; Leghühner (Leghorn, Italiener, Minorka, Andalusier) mit Legeleistungen von z. T. weit über 300 Eiern im Jahr; Rassen, die beide Zuchtrichtungen vereinigen (Rhodeländer, Wyandotte); Kampfhühner, bei denen die temperamentvollen Hähne zu Schaukämpfen benutzt werden; Zierhühner, bei denen oft Abnormitäten bevorzugt werden, z. B. 3– 4 m lange Schwanzfedern (Phoenix, Yokohama), kahle Körperstellen (Nackthalshuhn) oder daunenartige Federn (Seidennegerhuhn). Bei der Wirtschaftsgeflügelzucht werden sog. Fleisch- und Legehybriden verwendet, die oftmals in großen automatisierten Produktionsstätten („Legebatterien“) gehalten werden. Diese nehmen keine Rücksicht auf art- und verhaltensgerechte Unterbringung des Huhns. In Deutschland gilt deshalb ab 2007 ein Verbot für diese Form der Käfighaltung, in den übrigen Ländern der EU erst ab 2011.
Wissenschaft
Verkannte Artefakte
Lange Zeit funktionierte die moderne Bioforschung hauptsächlich reduktionistisch: Man trennte die Komponenten, die einen interessierten, aus dem Gesamtsystem heraus und studierte sie isoliert in „Einzelhaft“. Erfolgreich war das allemal: Heerscharen von Forscherinnen und Forschern, die im Labor jahrelang Proteine gereinigt oder...
Wissenschaft
Grips im Gefüge
Smarte Werkstoffe reagieren eigenständig auf äußere Einflüsse, verformen sich, heilen Beschädigungen und berichten darüber. von REINHARD BREUER Der Fingerhandschuh, den Holger Böse überzieht, hat Stulpen über den Fingern, die der Würzburger Physiker jetzt abwechselnd bewegt. Mit dem Daumen berührt er nacheinander verschiedene...