Wissensbibliothek
Wie missbrauchten die Nationalsozialisten Liszt?
»Les Préludes«, die bekannteste symphonische Dichtung aus der Hand Franz Liszts (1811–1886), wurde wegen ihres pathosgesättigten Fanfarenthemas dazu ausersehen, während des Zweiten Weltkriegs Sondermeldungen von der Front anzukündigen. So brauchte es denn auch eine geraume Zeit, bis sich »Les Préludes« im Konzertsaal von diesem unfreiwilligen Kriegseinsatz erholt hatte.
Übrigens: Schon in der Französischen Revolution gehörte es zum »guten Ton«, Musik ins Joch der politischen Propaganda zu spannen. Perfektioniert wurde diese Propagandawaffe im 20. Jahrhundert. Während Stalin die Komponisten in die Diktatur des sozialistischen Realismus zwang, ließ im Dritten Reich Joseph Goebbels' Reichsmusikkammer mangels populärer NS-Angebote die deutschen Werke der Klassik und Romantik »aufnorden«.
Wie Mathematiker ihre Reputation aufpolieren
Publikationen und Zitierungen entscheiden in der Wissenschaft oft darüber, wer begehrte Stellen oder Fördermittel bekommt und welche Universitäten in Rankings weit oben landen. Doch diese Kennzahlen lassen sich leicht manipulieren: So genannte Raubjournale veröffentlichen Forschungsarbeiten ungeprüft gegen Geld und betrügerische...
»Die Trias war ein evolutionäres Experiment«
Mirasaura grauvogeli lebte vor 247 Millionen Jahren. Stephan Spiekman erklärt, warum der Fossilienfund aus dem Elsass von herausragender Bedeutung für das Verständnis der Evolution ist. Das Gespräch führte SALOME BERBLINGER Herr Dr. Spiekman, wo ist Mirasaura im Stammbaum der Reptilien denn einzuordnen? Mirasaura gehört zu den...