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Papua-Neuguinea
Welcher Vogel ziert das Wappen?
Der Paradiesvogel. Meist zeichnen sich die Männchen durch Schmuckfedern und prachtvolle Färbung aus, die Weibchen sind unscheinbar. Es gibt rd. 45 Arten auf Neuguinea, den Molukken und in Australien. Die Prachtfedern waren zeitweise als Modeschmuck begehrt; einige Arten wurden deshalb fast ausgerottet.
In Papua-Neuguinea gibt es eine ausgesprochen vielfältige Fauna und Flora. Manche Arten sind bislang noch völlig unerforscht. Zu der üppigen Vegetation zählen mehr als 2000 Orchideenarten.
Landesnatur
Was gehört zu Papua-Neuguinea?
Papua-Neuguinea umfasst den östlichen Teil von Neuguinea, der zweitgrößten Insel der Welt, die Admiralitäts-, D'Entrecasteaux-, Trobriandinseln, den Bismarck- und Louisiadearchipel sowie die Inseln Bougainville und Buka. Die Inseln sind durchweg gebirgig und tragen dichte tropische Regenwälder. Das feuchtheiße tropische Klima weist nur geringe jahreszeitliche Schwankungen auf, ist aber je nach Höhenlage recht unterschiedlich. Die höchsten Erhebungen sind der Mount Wilhelm (4509 m) im Bismarckgebirge, der Mount Giluwe (4367 m) in der zentralen Gebirgskette und der Mount Victoria (4073 m) in der Owen Stanley Range. Dem Zentralgebirge sind beiderseits weite Flach- und Hügelländer vorgelagert, die im Südwesten besonders ausgedehnt sind.
Bevölkerung
Wie viele Volksgruppen gibt es?
Die Einwohner gliedern sich in etwa 750 Ethnien mit zahlreichen Sprachen. Staatssprache ist Englisch. Während die Papua vorwiegend im Landesinneren leben, überwiegen an den Küsten Neuguineas und auf den kleineren Inseln die Papua-Melanesier. Die Papua leben in stark voneinander isolierten Gemeinschaften. Soziale Organisationsform ist die Familie und ihre Erweiterung, der Clan.
Die Bevölkerung ist christlich (58 % Protestanten, 33 % Katholiken), praktiziert jedoch meist eine Mischung animistischer und christlicher Riten.
Übrigens: Das Bildungssystem befindet sich noch im Aufbau. Die Analphabetenrate liegt bei 37 %.
Wirtschaft
Ist das Land gut erschlossen?
Nein. Das Verkehrsnetz ist unzureichend und in seiner weiteren Entwicklung durch die gebirgige Landesnatur und die ausgedehnten Sumpfgebiete behindert. Etwa ein Drittel der Straßen ist ganzjährig befahrbar.
Die Industrie ist wenig entwickelt und beschränkt sich vorwiegend auf die Verarbeitung von Holz und landwirtschaftlichen Gütern. Gold, Erdöl, Kupfer, Kaffee und Palmöl sind die wichtigsten Ausfuhrprodukte.
75 % der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, die hauptsächlich als Selbstversorgungswirtschaft betrieben wird. Angebaut werden neben Süßkartoffeln, Taro und Yams v. a. Kakao, Kokospalmen, Kaffee, Kautschuk, Hanf, Erdnüsse, Reis, Tee und Nutzholz. Die Viehzucht sowie die Fischerei sind von geringer Bedeutung und dienen fast ausschließlich dem Eigenbedarf.
Geschichte
Was erschüttert das Land immer wieder?
Stammesfehden, soziale Unruhen und separatistische Bewegungen. Seit der Unabhängigkeit 1975 sind Teile Papua-Neuguineas Unruheherde. Ein ständiger Krisenherd entstand auf der Insel Bougainville im Zusammenhang mit Entschädigungsforderungen einheimischer Grundbesitzer bezüglich des Kupferbergwerks von Panguna. Terroraktionen der Bougainville Revolutionary Army (BRA) führten 1990 zur Schließung des Bergwerks. Im gleichen Jahr proklamierte die BRA die unabhängige Republik Bougainville. Die folgenden militärischen Auseinandersetzungen forderten rd. 15 000 Todesopfer. 2001 konnte ein Friedensvertrag geschlossen werden, die angespannte Wirtschaftslage verhinderte jedoch eine innenpolitische Stabilisierung. Nach den von Gewalttaten überschatteten Parlamentswahlen 2002 kehrte der Begründer der Unabhängigkeit des Landes, Michael Somare (Führer der National Alliance Party), ins Amt des Premierministers zurück.
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