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Die zerstörerische Kraft des Wassers

Die Sintflut

“Nun ergoss sich die Flut vierzig Tage lang über die Erde. Mächtig wurde das Wasser und wuchs gewaltig über der Erde, so dass alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden. Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regt, Vögel, Vieh, Wild, alles, was auf Erden wimmelt, und alle Menschen.“

So wird die Sintflut in der Bibel beschrieben. Doch hat es sie wirklich gegeben? Einige Wissenschaftler glauben daran. Vor etwa 15.000 Jahren, sagen sie, setzte eine globale Erwärmung ein, die die Gletscher der letzten Eiszeit zum Schmelzen brachte. Das Schmelzwasser lief in die Ozeane. Der Meeresspiegel soll dadurch so rasant angestiegen sein, dass das Wasser schließlich von der Ägäis aus über den Felsrücken zwischen Asien und Europa schwappte. Was dann passierte, muss sintflutähnliche Ausmaße gehabt haben: Mit ungeheurer Wucht soll sich das Wasser vor ca. 7.500 Jahren in die dahinterliegende Senke ergossen haben. Ungefähr ein Jahr lang, so die Wissenschaftler, habe die Flutung gedauert und 100.000 Quadratkilometer Land sollen dabei untergegangen sein. So sei das Schwarze Meer entstanden. Was das für die rund 200.000 Bewohner des überschwemmten Gebietes bedeutete, ist nur schwer vorstellbar: Ihre Dörfer und Äcker wurden überflutet, ihr Vieh von den Fluten ertränkt. Die, die den Wassersturz überlebten, wanderten aus und erzählten ihren Nachfahren von der traumatischen Flutkatastrophe. Diese Erzählungen könnten der Ursprung der biblischen Sintflutgeschichte sein.

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