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Hausstaubmilben loswerden - Allergiesymptome stoppen

Obwohl sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, bereiten Hausstaubmilben Allergikern heftige Probleme. Insbesondere der Kot der winzigen Spinnentiere kann starke Allergie-Reaktionen auslösen. Allerdings lassen sich Hausstaubmilben mit einfachen Mitteln effektiv bekämpfen.

Hausstaubmilben kommen in vielen Textilien vor.

Eric Erbe; digital colorization by Chris Pooley (USDA, ARS, EMU)

Milben als Allergieauslöser

Dass sich Milben in Staub befinden können und natürlicherweise in jeder Wohnumgebung vorkommen, ist allseits bekannt. Dennoch schüttelt es die meisten Menschen bei dem Gedanken an die kleinen Spinnentiere. Schließlich möchte sich kaum jemand Bett, Couch und viele andere Textilien mit den nur unter dem Mikroskop erkennbaren Tieren teilen.

Allerdings sind die kleinen Krabbeltiere, die schon seit Urzeit im Umfeld des Menschen vorkommen, meist ungefährlich. Auch mit fehlender Sauberkeit hat ihr Vorkommen nichts zu tun. Allein für Allergiker können Milben zum Problem werden: Liegt nämlich eine Allergie vor, reagiert das Immunsystem übermäßig stark auf eigentlich ungefährliche Umweltsubstanzen. Auch Hausstaubmilben und insbesondere ihr Kot können eine solche überschießenden Immunreaktion auslösen. Besteht eine Allergieneigung, gilt es, die kleinen Spinnentiere möglichst effektiv aus Textilien und der übrigen Wohnumgebung zu entfernen. Hierbei können eine Teppichreinigung vom Profi sowie einige andere Anti-Milben-Maßnahmen helfen.

Hausstaubmilben – die unbekannten Mitbewohner

Hausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren. Sie werden in der Fachsprache auch Dermatophagoides genannt. Das Wort „Dermatophagoides“ lässt sich mit „Hautfresser“ übersetzen. Insgesamt werden etwa 150 Milbenarten unter diesem Begriff zusammengefasst.

Wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, ernähren sich Milben bevorzugt von winzigen Hautschuppen. Sie kommen darum insbesondere in direkter Nähe zum Menschen besonders oft vor. Schließlich lösen sich von der Haut, dem größten menschlichen Organ, stets winzige Schüppchen ab. Dort, wo Milben dem Menschen besonders nahe kommen, können sie sich direkt von diesen Schüppchen ernähren.

Die winzigen Spinnentiere sind mit einer Größe von 0,1 bis 0,5 Millimetern allerdings nur unter dem Mikroskop sichtbar. Dennoch kommen sie in direkter Umgebung des Menschen – bevorzugt in Textilien – besonders oft vor. Zusätzlich sind sie auch in Hausstaub angesiedelt. Daher werden sie auch als Hausstaubmilben bezeichnet. Bedenkt man, dass sich in nur einem Gramm Staub viele Tausende der winzigen Milben befinden können, erscheint diese Bezeichnung treffend.

Hausstaubmilben fühlen sich in Betten besonders wohl

Wie bereits gesehen, kommen Hausstaubmilben insbesondere in umherfliegendem Staub vor. Außerdem fühlen sie sich in Betten besonders wohl. Bevorzugt besiedeln sie daher Matratzen, Kissen und Bettdecken.

Das hängt allerdings nicht damit zusammen, dass viele Menschen ihre Bettwäsche zu selten wechseln würden. Jedoch finden die kleinen Tiere im Bett stets ideale Lebensbedingungen vor: Die angenehme Wärme und die im Schlafzimmer oft höhere Luftfeuchtigkeit lassen sie hervorragend gedeihen. Zu Letzterer tragen insbesondere feuchte Atemluft sowie Schweiß bei.

Neben Luftfeuchtigkeit und Wärme trägt zudem die direkte Nähe zum Menschen dazu bei, dass sich Milben in Betten wohlfühlen. Wie schon erwähnt, ernähren sie sich schließlich vor allem von Hautschuppen. Insbesondere im Bett, in dem viele Menschen oft acht Stunden am Stück verbringen, haben sie direkten Zugang zu abgestorbenen Schüppchen.

Nichtsdestotrotz können Milben auch in allen anderen Textilien vorkommen. Insbesondere Vorhänge und Teppichböden, in denen sich Staub absetzt, sind ein ideales „Milbenzuhause“.

Wie gefährlich sind Milben für den Menschen?

Wie bereits gesehen, kommen Hausstaubmilben oft in Teppichen, Bettwäsche und Matratzen vor. Hier, in direkter Nähe zum Menschen, haben sie direkten Zugang zu ihrer bevorzugten Nahrung. Obwohl vielen Menschen die Vorstellung, insbesondere ihr Bett mit Milben zu teilen, unangenehm ist, sind die Tiere aber prinzipiell ungefährlich.

Allerdings gibt es einige Menschen, die auf die Milben und insbesondere deren Ausscheidungen allergisch reagieren. Ist das der Fall, können Milben allergische Reaktionen auslösen und lästig oder sogar gefährlich werden. Äußert sich die allergische Reaktion nämlich durch Atemnot, kann sich aus der Hausstauballergie Asthma entwickeln.

In Betten und Teppichen fühlen sich Milben besonders wohl.

pixabay.com, JayMantri  (CC0)

Milben erkennen und bekämpfen

Insbesondere für Allergiker werden Hausstaubmilben zu einem echten Problem. Das gilt insbesondere deshalb, weil man die kleinen Tiere mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Dementsprechend ist es quasi unmöglich, zu erkennen, ob Textilien und Möbel von Milben besiedelt sind oder nicht. Allerdings ist davon auszugehen, dass die meisten Textilien – insbesondere „Staubfänger“ wie Teppiche – von Milben bewohnt sind.

Für Nichtallergiker ist das zunächst kein Problem. Allergiker hingegen sollten sich darum bemühen, das Milbenvorkommen in Textilien so gut wie möglich zu minimieren. Anderenfalls ruft insbesondere der Kot der kleinen Tiere lästige oder sogar gefährliche allergische Reaktionen hervor.

Das Milbenvorkommen im eigenen Haushalt lässt sich mit einigen einfachen Maßnahmen effektiv minimieren:

Regelmäßig feucht wischen

Wer unter einer Hausstaubmilbenallergie leidet, sollte sich neben der Reinigung von Polstern und Betten auch auf den Fußboden konzentrieren. Schließlich kommen Milben auch in Staub vor. Regelmäßiges feuchtes Wischen hilft, die Staub- und damit auch Milbenbelastung zu reduzieren. Spezielle Staubsauger mit Hepa-Filter unterstützen zusätzlich, die Atemluft von Milben und ihren Ausscheidungen frei zu halten.

Teppiche nicht vergessen

Im Gegensatz zum übrigen Fußboden, lassen sich Teppiche selbst nicht feucht reinigen. Zusätzlich zum regelmäßigen Staubsaugen sollten sie daher regelmäßig professionell gereinigt werden. Auch das reduziert das Milbenvorkommen erheblich.

Decken und Kissen regelmäßig waschen

Nicht nur Bettbezüge sollten regelmäßig gewechselt und gewaschen werden. Auch Decken und Kissen bedürfen einer regelmäßigen Reinigung. Allergiker sollten darauf achten, auch Kissen und Bettdecken etwa alle sechs Wochen zu waschen. Ideal ist eine Wäsche bei 60 Grad, um Milben zu beseitigen.

Leder- statt Stoffsofa

Milben bevölkern nicht nur Teppiche und Betten. Auch in Polstersofas fühlen sie sich besonders wohl. Wer allergisch auf Milben und ihre Ausscheidungen reagiert, sollte über die Anschaffung einer Ledercouch nachdenken.

Matratzenbezüge gegen Milben

Anders als Kissen, Decken und Bettbezüge ist eine Matratze nicht wirklich waschbar. Genau deshalb siedeln sich hier oft besonders viele Milben an. Etwa alle sechs Jahre sollten Allergiker ihre Matratze darum austauschen. Steht der Kauf einer neuen Matratze an, ist es sinnvoll, ein Modell mit waschbarem Bezug zu wählen. Um die Milbenpopulation gering zu halten, sollte der Matratzenbezug bei mindestens 60 Grad waschbar sein.

Eine Hausstaubmilbenallergie behandeln?

Neben einer passenden Haushaltshygiene hilft Hausstauballergikern oft eine Hyposensibilisierung gegen ihre Allergiebeschwerden. Im Rahmen einer spezifischen Immuntherapie wird der Körper gezielt den allergieauslösenden Substanzen ausgesetzt. Ziel der Behandlung ist es, dass sich das Immunsystem nach und nach an die Allergieauslöser gewöhnt. Durch die Gewöhnung soll es dann weniger stark auf die Substanzen reagieren. Eine solche Behandlung, die meist einige Jahre dauert, kommt insbesondere dann in Betracht, wenn aufgrund der Allergie ein Asthmarisiko besteht.

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