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Klimagipfel von Paris: Kann der globale Klimaschutz gelingen?
Worum geht es?
Auf dem Klimagipfel in Paris vom 30.11. bis 11.12.2015 geht es um ein Abkommen, dass erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer mit ins Klimaschutz-Boot nimmt. Dieser erweiterte Nachfolger des Kyoto-Protokolls soll dafür sorgen, dass das Klimaschutz-Ziel von maximal zwei Grad Erwärmung erreicht wird – ein Ziel, über das sich immerhin alle Teilnehmerstaaten einig sind.
Wer jedoch dafür seinen CO2-Ausstoß wie stark senken muss, wie legal bindend das Abkommen sein wird und welche finanzielle Unterstützung die ärmsten und am stärksten von den Klimafolgen betroffenen Länder erhalten – all das muss in Paris noch ausgehandelt werden. Immerhin: Die Chancen auf eine Einigung stehen diesmal besser als noch vor sechs Jahren in Kopenhagen.
Die große Frage wird sein, ob und wie weit die Regierungschefs ihren Verhandlungsteams grünes Licht geben, um beim Klimagipfel bisherige Zusagen im Klimaschutz und in der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen für ärmere Länder zu erweitern. Denn noch reichen die bisherigen Reduktionzusagen nicht aus, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Und auch das Geld, das Entwicklungsländer als Unterstützung für ihre Klimaschutzanstrengungen fordern, hat noch nicht sein Soll erreicht.
Was bringen die bisherigen Zusagen?
Ausgangspunkt für die Verhandlungen auf dem Klimagipfel sind die sogenannten Intended Nationally Determined Contributions (INDC). Immerhin gut 155 Staaten haben schon im Vorfeld solche nationalen Klimaschutzpläne eingereicht, in denen sie ihre Reduktionsziele bis zum Jahr 2030 darlegen. So verpflichten sich die USA darin, ihre CO2-Emissionen bis 2025 um 26 bis 28 Prozent gegenüber 2005 zu senken, China sichert zu, im Jahr 2030 den Höhepunkt seiner Emissionen erreichen zu wollen und ab dann stetig zu senken.
Allerdings: Die Analyse der zur Pariser Konferenz eingereichten Klimaschutzpläne belegt, dass sie allein nicht ausreichen, um die Erderwärmung wirksam zu begrenzen. Nach Angaben der UNFCCC entsprechen die bisherigen Pläne ungefähr einer Erwärmung um drei Grad bis 2100 – und auch das nur, wenn die Reduktionen nach 2030 konsequent weitergeführt und verstärkt werden.