Lexikon
Ạlkoholkrankheit
Alkoholismus; Alkoholabhängigkeit; chronischer Alkoholmissbrauch; TrunksuchtAlkoholkrankheit: Stadien
| Trinkertyp | Trinkverhalten | Folgen |
| Erleichterungs- / Konflikttrinker | löst Probleme mit Alkohol, trinkt kontrolliert | Gefahr psychischer Abhängigkeit |
| Gelegenheitstrinker | trinkt regelmäßig aus Anpassung oder Gewöhnung | Gefahr organischer Schäden, z. B. an Leber und Herz |
| Süchtiger Trinker | muss nach einem Glas zwanghaft weitertrinken, trinkt oft unkontrolliert, kann nur zeitweise ohne Alkohol leben | psychische und körperliche Abhängigkeit |
| Gewohnheitstrinker | denkt nur noch ans Halten seines Alkoholspiegels, kann nicht ohne Alkohol leben | ausgeprägte psychische und körperliche Abhängigkeit |
| Episodischer Trinker („Quartalssäufer“) | trinkt in größeren Abständen exzessiv mit Kontrollverlust, evtl. wochen- oder monatelang | psychische und körperliche Abhängigkeit |
Auswirkungen
Die körperlichen Schäden der Alkoholkrankheit werden überwiegend durch ein hochgiftiges Stoffwechselprodukt des Alkoholabbaus in der Leber (Acetaldehyd) hervorgerufen. Es kann zu schweren Leberschäden (Fettleber, Alkoholhepatitis, Leberzirrhose), chronischer Bauchspeicheldrüsen- und Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren, Herzmuskelerkrankungen und neurologischen Schädigungen wie Nervenentzündungen (Polyneuropathien), Hirnschrumpfung und epileptischen Anfällen kommen. Bei schwangeren alkoholkranken Frauen ist das Risiko einer Fehlgeburt oder Missbildung des Kindes (Alkoholembryopathie) stark erhöht. Zu den häufigsten psychiatrischen Symptomen gehören die Alkoholhalluzinose mit schwerwiegenden Sinnestäuschungen, das Alkoholdelirium (Delirium tremens oder „Säuferwahnsinn“) mit Angstzuständen, Wahnbildern und massivem Wirklichkeitsverlust und das Korsakow-Syndrom mit Verlust der Orientierung, Körperkontrolle und Gedächtnisleistung. Unbehandelt führt die Alkoholkrankheit meist zum Tod.
Therapie
Eine erfolgreiche Behandlung der Alkoholkrankheit setzt das Eingeständnis des Betroffenen voraus, krank zu sein. Selbsthilfegruppen (z. B. Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuz) oder Suchtberatungsstellen können den Entschluss zur körperlichen Entgiftung (ein meist zweiwöchiger klinischer Entzug) unterstützen. Die anschließend unbedingt notwendige Entwöhnungsphase und Rehabilitation erfolgt manchmal auch durch Medikamente, v. a. aber durch psycho- und sozialtherapeutische Behandlung (Gruppen-, Verhaltens- und Gesprächstherapie), häufig unterstützt durch die Selbsthilfegruppen.
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