Lexikon

lkoholkrankheit

Alkoholismus; Alkoholabhängigkeit; chronischer Alkoholmissbrauch; Trunksucht
Alkoholkrankheit: Stadien
Alkoholkrankheit: Stufen der Abhängigkeit
TrinkertypTrinkverhaltenFolgen
Erleichterungs- / Konflikttrinkerlöst Probleme mit Alkohol, trinkt kontrolliertGefahr psychischer Abhängigkeit
Gelegenheitstrinkertrinkt regelmäßig aus Anpassung oder GewöhnungGefahr organischer Schäden, z. B. an Leber und Herz
Süchtiger Trinkermuss nach einem Glas zwanghaft weitertrinken, trinkt oft unkontrolliert, kann nur zeitweise ohne Alkohol lebenpsychische und körperliche Abhängigkeit
Gewohnheitstrinkerdenkt nur noch ans Halten seines Alkoholspiegels, kann nicht ohne Alkohol lebenausgeprägte psychische und körperliche Abhängigkeit
Episodischer Trinker („Quartalssäufer“)trinkt in größeren Abständen exzessiv mit Kontrollverlust, evtl. wochen- oder monatelangpsychische und körperliche Abhängigkeit
durch regelmäßiges und übermäßiges periodisches Trinken von Alkohol hervorgerufene chronische Krankheit, die zu körperlichen, psychischen und sozialen Schäden führt. Zwischen dem gewohnheitsmäßigen, nicht abhängigen Alkoholkonsumenten und dem Alkoholkranken, der unter Verlust seiner Selbstkontrolle leidet und nicht mehr zum Verzicht der Droge fähig ist, muss unterschieden werden. Als Ursache für die Alkoholkrankheit wird das Zusammenwirken verschiedener psychischer, sozialer und genetischer Bedingungen diskutiert. Darunter fallen die oft kulturell akzeptierten Muster des Alkoholkonsums in Gesellschaft und Familie, die bereits Kinder frühzeitig erlernen, bestimmte Persönlichkeitstypen, die stressbetonten und häufig sozial isolierenden Lebensbedingungen besonders in den Industrieländern, Hilflosigkeit oder vermeintliche Ausweglosigkeit in Krisensituationen wie familiären Problemen oder Arbeitslosigkeit sowie ein genetischer Defekt des Alkohol abbauenden Enzyms Alkoholdehydrogenase.

Auswirkungen

Die körperlichen Schäden der Alkoholkrankheit werden überwiegend durch ein hochgiftiges Stoffwechselprodukt des Alkoholabbaus in der Leber (Acetaldehyd) hervorgerufen. Es kann zu schweren Leberschäden (Fettleber, Alkoholhepatitis, Leberzirrhose), chronischer Bauchspeicheldrüsen- und Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren, Herzmuskelerkrankungen und neurologischen Schädigungen wie Nervenentzündungen (Polyneuropathien), Hirnschrumpfung und epileptischen Anfällen kommen. Bei schwangeren alkoholkranken Frauen ist das Risiko einer Fehlgeburt oder Missbildung des Kindes (Alkoholembryopathie) stark erhöht. Zu den häufigsten psychiatrischen Symptomen gehören die Alkoholhalluzinose mit schwerwiegenden Sinnestäuschungen, das Alkoholdelirium (Delirium tremens oder „Säuferwahnsinn“) mit Angstzuständen, Wahnbildern und massivem Wirklichkeitsverlust und das Korsakow-Syndrom mit Verlust der Orientierung, Körperkontrolle und Gedächtnisleistung. Unbehandelt führt die Alkoholkrankheit meist zum Tod.

Therapie

Eine erfolgreiche Behandlung der Alkoholkrankheit setzt das Eingeständnis des Betroffenen voraus, krank zu sein. Selbsthilfegruppen (z. B. Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuz) oder Suchtberatungsstellen können den Entschluss zur körperlichen Entgiftung (ein meist zweiwöchiger klinischer Entzug) unterstützen. Die anschließend unbedingt notwendige Entwöhnungsphase und Rehabilitation erfolgt manchmal auch durch Medikamente, v. a. aber durch psycho- und sozialtherapeutische Behandlung (Gruppen-, Verhaltens- und Gesprächstherapie), häufig unterstützt durch die Selbsthilfegruppen.
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