Lexikon

Flaherty

[
ˈflæərti
]
Robert, US-amerikanischer Dokumentarfilmregisseur und Produzent, * 16. 2. 1884 Iron Mountains, Mich.,  23. 7. 1951 Dunnerston, Vt.; „Nanuk, der Eskimo“ 1922; „Die Männer von Aran“ 1934; „Elefantenboy“ 1937; „Louisiana-Legende“ 1948.
  • Deutscher Titel: Nanuk, der Eskimo
  • Original-Titel: NANOOK OF THE NORTH
  • Land: USA
  • Jahr: 1922
  • Regie: Robert J. Flaherty
  • Drehbuch: Robert J. Flaherty
  • Schauspieler: Nanuk, Nyla und ihre Kinder
Die französische Filmgesellschaft Pathé zeigt in New York den Dokumentarfilm »Nanuk, der Eskimo«, der völlig unerwartet von der Kritik wie auch vom Publikum begeistert aufgenommen wird.
Regie führt der in Kanada aufgewachsene US-Amerikaner Robert J. Flaherty, der allein aus dokumentarischem Interesse zum Film kam. Von 1910 bis 1916 führte er vier Expeditionen in die nordkanadische Subarktis durch, doch das Filmmaterial, das er mitbrachte, verbrannte. Für »Nanuk, der Eskimo« lebte Flaherty zwei Jahre mit den Inuit, wie sich die Ureinwohner dieses Gebiets selbst nennen. In liebevollen, allerdings auch romantisierenden Bildern schildert er den Alltag Nanuks und seiner Familie, ihre Jagdgewohnheiten und ihren Kampf gegen die Natur.
Nach dem Erfolg von »Nanuk« erhält Flaherty freie Hand zur Realisierung weiterer Filme über fremde Völker. 19231925 entsteht »Moana«, ein Film, der die Bewohner der Südseeinsel Samoa wieder ist eine Familie exemplarisch herausgegriffen bei ihren alltäglichen Verrichtungen zeigt.
Flaherty gilt als einer der Väter des Dokumentarfilms, er zeigt die Menschen in authentischen Situationen. Sein Werk unterscheidet sich durch lange, lyrische Einstellungen und eine persönliche Färbung grundlegend von der sowjetrussischen Schule. Letztere begreift den Film als agitatorisches Mittel und arbeitet mit sehr kurzen Schnitten.
  • Deutscher Titel: Die Männer von Aran
  • Original-Titel: MAN OF ARAN
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1934
  • Regie: Robert J. Flaherty, Frances H. Flaherty
  • Drehbuch: Robert J. Flaherty, Frances H. Flaherty
  • Kamera: Robert J. Flaherty, Frances H. Flaherty
  • Schauspieler: Colman King, Maggie Dirane, Mikeleen Dillane
  • Auszeichnungen: Coppa Mussolini Filmfestival Venedig 1934
Robert Flahertys naturromantischer und halbdokumentarischer Film schildert den aufreibenden Alltag auf den zerklüfteten Aran-Inseln vor der Westküste Irlands. Tag für Tag kämpfen die Einheimischen mit dem Meer um jedes Stück Ackerboden und versuchen ihr Glück beim Fischfang.
»Die Männer von Aran« beeindruckt Kritiker und Zuschauer gleichermaßen. Flaherty knüpft damit an die Stummfilme »Nanook of the North« (1922) und »Moana« (1926) an, in denen er ebenfalls das Thema Mensch und Natur behandelt.
Für die Dreharbeiten hielt sich der Regisseur zweieinhalb Jahre lang auf den Aran-Inseln auf.
  • Deutscher Titel: Louisiana-Legende
  • Original-Titel: LOUISIANA STORY
  • Land: USA
  • Jahr: 1948
  • Regie: Robert J. Flaherty
  • Drehbuch: Robert J. Flaherty, Frances H. Flaherty
  • Kamera: Richard Leacock
  • Schauspieler: Joseph Boudreaux, Lionel Le Blanc, Frank Hardy
  • Auszeichnungen: Spezialpreis Filmfestival Venedig 1948
Der letzte Film des großen Dokumentarfilmers Robert J. Flaherty besteht aus semi-dokumentarischen Episoden aus dem Leben einer Familie, die in den Sumpfwäldern am Mississippi lebt. Im Mittelpunkt steht der junge Sohn der Familie, der bei seinen kleinen Ausflügen in die nähere Umgebung sowohl die Schönheit der Natur und Tierwelt als auch die moderne, bei Ölbohrungen eingesetzte Technik kennenlernt.
Als Zweithandlung erklärt Flaherty anhand der Arbeit eines Ölsuchtrupps die komplizierte Technik der Probebohrungen. Dabei wird der Einbruch der modernen Industrie in die unberührte Naturlandschaft in diesem Film nicht negativ akzentuiert. Vom ästhetischen Reiz stehen die modernen Förderanlagen der Faszination der Natur in nichts nach Auftraggeber des Films war schließlich die Ölgesellschaft Esso.
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