Lexikon
Wiechert, Ernst: Hirtennovelle
- Erscheinungsjahr: 1935
- Veröffentlicht: Deutsches Reich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Hirtennovelle
- Genre: Erzählung
Fluchthaltung und Illusion bestimmen das Werk Ernst Wiecherts (* 1887, † 1950), der nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich geblieben ist und hier, wie nur wenige andere, eine aufrechte Widerstandshaltung einnimmt, zugleich jedoch versucht, sich »jenseits der Zeit« zu halten. In seinen Romanen, Erzählungen und Novellen stellt er grüblerisch-empfindsam in der Auseinandersetzung mit der Natur seiner ostpreußischen Heimat und ihren einzelgängerischen Menschen die Frage nach dem Sinn der Welt und der Gerechtigkeit Gottes und propagiert das sinnerfüllte »Einfache Leben« (1939). In der »Hirtennovelle« opfert ein ostpreußischer Hirtenjunge, Inbegriff des »einfachen Menschen«, sein Leben, um ein Lamm zu retten. – 1938 wird Wiechert wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt im KZ Buchenwald inhaftiert, wo er in der Anstaltsbibliothek seine eigenen Bücher vorfindet.
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