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Was sind die guten Vorsätze für 2023?

Es ist mal wieder so weit: neues Jahr, neue Chancen. Auch anlässlich des Jahreswechsels 2022/23 haben wieder viele Menschen gute Vorsätze gefasst. Ganz oben mit dabei: Stress vermeiden, mehr Zeit für Familie und Freunde haben sowie umweltfreundlicher leben. Angesichts der Inflation haben sich außerdem 40 Prozent vorgenommen, sparsamer zu sein. Was steht noch auf der Selbstverbesserungsliste der Deutschen? Und wie lassen sich Vorsätze am besten umsetzen?
AMA, 02.01.2023
Symbolbild Neujahrsbeginn

© May_Chanikran, GettyImages

Der Jahreswechsel motiviert viele dazu, leidige Gewohnheiten und Verhaltensmuster abzulegen. Im Jahr 2022 hatten vier von zehn Deutschen gute Vorsätze gefasst. Bei der Umsetzung waren sie sogar verhältnismäßig erfolgreich. Denn 56 Prozent aller Befragten mit guten Vorsätzen konnten diese mindestens drei Monate lang oder sogar das ganze Jahr über einhalten, wie Befragungen ergeben haben. Was für 2023 auf der Vorsatz-Liste steht, hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit ermittelt. Dafür befragte es eine repräsentative Auswahl von 1.001 Menschen.

Die Top 3 der guten Vorsätze

Offenbar empfinden viele Menschen ihren Alltag als chaotisch und gehetzt. Denn 67 Prozent aller Befragten geben an, im kommenden Jahr Stress vermeiden zu wollen. Das ist ein neuer Rekordwert. In den vergangenen zwölf Jahren haben sich noch nie so viele Menschen gleichzeitig auf dasselbe Top-Ziel eingeschworen. Besonders ausgeprägt ist der Wunsch nach Stressabbau in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen.

Familienausflug
Mehr Zeit für die Familie und Freunde wünschen sich altersübergreifend immerhin fast zwei Drittel der Befragten.

iStock.com, skynesher

Ebenfalls wichtig für die Befragten ist es, mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen sowie umwelt- und klimafreundlicher zu leben. Jeweils 64 Prozent nennen diese Ziele als Vorsatz für 2023. Unter jungen Leuten im Alter von 14 bis 29 Jahren ist der Wunsch nach einem klimafreundlichen Leben besonders ausgeprägt. 80 Prozent von ihnen nennen ihn als Vorsatz fürs neue Jahr, womit er in dieser Altersklasse auf Platz eins landet. Dieselbe Platzierung erreicht der Klimaschutz auch bei den Älteren über 60 Jahren. Hier nehmen sich 57 Prozent der Befragten vor, klimafreundlicher zu leben.

Der Vorsatzklassiker „Mehr Sport treiben“ landete diesmal nur auf Platz vier.

thinkstock.com, MillefloreImages

Sparen und Handyverzicht gewinnen an Bedeutung

Auch Klassiker unter den Vorsätzen wie mehr Sport zu treiben (61 Prozent) oder gesünder zu essen (53 Prozent) sind wieder mit von der Partie. Während diese Evergreens unter den Vorsätzen in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben sind, hat ein anderes Ziel deutlich zugelegt. Vor dem Hintergrund von Inflation und Energiekrise gaben 40 Prozent aller Befragten an, im nächsten Jahr sparsamer leben zu wollen. Im vergangenen Jahr hegten nur 29 Prozent diesen Wunsch.

Ein weiterer Vorsatz, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Handyverzicht. Während im Jahr 2017 noch etwa jeder Fünfte angab, seltener online sein zu wollen, ist es mittlerweile jeder Dritte. Unter den 14- bis 29-Jährigen ist der Wunsch nach weniger Handy- und Computerzeit mit 63 Prozent am stärksten ausgeprägt.

Symbolbild Einkaufen
Etwa 40 Prozent der Befragten gab an, im kommenden Jahr sparsamer wirtschaften zu wollen.

© Aja Koska, GettyImages

Die guten Vorsätze für 2023 im Überblick

  • Stress vermeiden oder abbauen (67 Prozent)
  • Mehr Zeit für Familie/Freunde (64 Prozent)
  • Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten (64 Prozent)
  • Mehr bewegen/Sport (61 Prozent)
  • Mehr Zeit für mich selbst (54 Prozent)
  • Gesünder ernähren (53 Prozent)
  • Sparsamer sein (40 Prozent)
  • Weniger Fleisch essen (34 Prozent)
  • Abnehmen (33 Prozent)
  • Weniger Handy, Computer, Internet (31 Prozent)
  • Weniger fernsehen (20 Prozent)
  • Weniger Alkohol trinken (16 Prozent)
  • Rauchen aufgeben (9 Prozent)

So klappt es mit dem Einhalten guter Vorsätze

Gute Vorsätze zu haben, ist zwar lobenswert, doch nicht immer gelingt es, sie auch tatsächlich einzuhalten. Im Jahr 2022 vernachlässigte etwa jeder Fünfte seine Vorsätze schon nach höchstens einem Monat. Um am Ball zu bleiben, kann bereits die Formulierung eines Vorsatzes entscheidend sein. Experten raten dabei zur sogenannten SMART-Methode, wobei SMART für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Termingebunden steht. Statt allgemeiner und drastischer Formulierungen wie „Ich will nie wieder Schokolade essen“ sollten lieber realistischere Ziele wie „Ich will nur noch einen Schokoriegel am Tag essen“ gesteckt werden.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, verschiedene Situationen, in denen wir in Versuchung geraten und unsere Vorsätze hinter uns lassen könnten, vorher im Kopf durchzuspielen. Wie verhalte ich mich, wenn das Chipsregal besonders appetitlich aussieht? Was tue ich, wenn Kollegen mich dazu drängen, doch eine Zigarette zu rauchen oder ein weiteres Stück Kuchen zu essen? Verschiedene Szenarien möglichst plastisch durchzuspielen, bevor sie überhaupt eintreten, kann dabei helfen, in der Situation selbst stark zu bleiben.

Ebenso hilfreich kann es sein, sich für Erfolgserlebnisse zu belohnen. Allerdings nicht mit etwas, was die Einhaltung der Ziele direkt wieder zerstört. Die Belohnung für einen gesunden Salat in der Cafeteria sollte keine Schokobombe zum Nachtisch sein. Stattdessen können wir uns für einen Tag, der unseren Vorsätzen entsprochen hat, zum Beispiel mit einem heißen Bad oder einem guten Buch belohnen.

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