Wissensbibliothek
Honduras
Was war der Fußballkrieg?
Eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Honduras und El Salvador im Juli 1969 aus Anlass eines Fußball-Länderspiels.
Nach den Qualifikationsspielen für die Fußballweltmeisterschaft 1970 zwischen beiden Ländern in Honduras und El Salvador kam es zu schweren Ausschreitungen zwischen den Fans. Honduras verhängte den Ausnahmezustand und begann, salvadorianische Bürger auszuweisen. Es kam zu Kampfhandlungen, in deren Verlauf Truppen El Salvadors auf honduranisches Gebiet vordrangen. Der Fußballkrieg wurde mit einem von der Organisation der amerikanischen Staaten (OAS) vermittelten Waffenstillstand beendet. Er forderte 2400 Tote. Hintergrund waren die stillschweigende Vorverlagerung der Siedlungsgrenze El Salvadors bis tief in das Staatsgebiet von Honduras und die Verschärfung des Konkurrenzkampfes um Arbeitsplätze.
Landesnatur
Wie ist das Klima?
Die wechselfeuchte Pazifikküste hat eine Regenzeit von Mai bis Oktober. An der Karibikküste treten häufig Hurrikans auf, die große Verwüstungen anrichten.
Bevölkerung
Wo leben die Menschen?
Die Bevölkerung konzentriert sich auf das Hochland im Nordwesten, das Gebiet um Tegucigalpa sowie den pazifischen Süden. Der Großteil der Honduraner (90 %) sind Mestizen, 7 % Indianer, 2 % Schwarze, 1% Weiße. Das hohe Bevölkerungswachstum verstärkt die Landflucht und lässt die Elendsviertel der Städte ausufern. Mehr als die Hälfte der Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze, ein Fünftel sind Analphabeten.
Wirtschaft
Wie arm ist das Land?
Honduras zählt zu den ärmsten Ländern Mittelamerikas. Eine hohe Arbeitslosenrate und eine extrem hohe Auslandsverschuldung kennzeichnen die wirtschaftliche Situation.
Die meisten Familienbetriebe produzieren Mais und Bohnen für den Eigenbedarf. Auf den wenigen Großplantagen, die überwiegend in US-amerikanischem Besitz sind, werden Bananen und Kaffee für den Export angebaut. US-Konzerne machten Honduras Anfang des 20. Jh. zum weltgrößten Bananenexporteur.
An Bodenschätzen baut ein US-amerikanisches Unternehmen Gold, Silber, Blei und Zink ab. Der Schwerpunkt der schwach entwickelten Industrie liegt in der Verarbeitung von Agrarprodukten. Dringend benötigte Devisen bringen die Überweisungen der etwa 1 Mio. im Ausland lebenden Honduraner sowie der Tourismus: Jährlich besuchen 670 000 Touristen Honduras, vor allem die Maya-Ruinen in Copán, die Naturreservate und die Karibikinseln. In den Hochtälern wird Viehwirtschaft betrieben. Von Bedeutung ist die Küstenfischerei.
Geschichte
Wann wurde Honduras entdeckt?
1502 wurden die Küsten von Christoph Kolumbus (1451–1506) entdeckt. 1524 eroberten die Spanier das Land, das dann zum Generalkapitanat Guatemala gehörte. Dieses erklärte 1821 seine Unabhängigkeit, schloss sich aber 1822 dem mexikanischen Kaiserreich an. 1823–1838 gehörte Honduras zur Zentralamerikanischen Konföderation.
Was bestimmte die Geschichte?
Die Geschichte des selbstständigen Staates Honduras (seit 1838) war durch Kämpfe zwischen Liberalen und Konservativen im Innern und Grenzstreitigkeiten nach außen gekennzeichnet. 1880 wurde Tegucigalpa Hauptstadt. 1911, 1913 und 1925 intervenierten die USA militärisch in Honduras. Erst das diktatorische Regime von Tiburcio Carias Andino (Reg. 1933–1948) brachte eine gewisse innenpolitische Konsolidierung. Nach seinem Sturz kam es wieder zu labilen Verhältnissen mit zahlreichen Putschen. Die Liberale Partei und die Nationale Partei dominierten dabei die Parteienpolitik.
1982 trat eine neue präsidiale Verfassung in Kraft. Das Militär blieb jedoch ein entscheidender Machtfaktor. Honduras unterstützte vorbehaltlos die US-amerikanische Mittelamerikapolitik und erhielt dafür Wirtschafts- und Militärhilfe. Ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs legte 1992 den seit 1969 bestehenden Grenzkonflikt mit El Salvador bei. 2006 gewann Manuel Zelaya Rosales (* 1952) von der Liberalen Partei die Präsidentschaftswahlen und löste Ricardo Maduro an der Spitze des Staates ab.

Das Harte unterliegt
In seiner „Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration“ lässt Bertolt Brecht den Weisen auf einen Zollbeamten treffen, der fragt, worüber sich der Gelehrte Gedanken gemacht und was er dabei herausgefunden hat. Der Knabe, der Laotse begleitet, antwortet mit dem berühmten Satz, „Dass das...

News der Woche 12.07.2024
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