“Potsdamer Platz!” Seit nunmehr 100 Jahren ist diese Durchsage in der Berliner Hoch- und U-Bahn zu hören. Ihre Erfolgsgeschichte begann am 15. Februar 1902 mit der so genannten “Ministerfahrt”. Heute gehört die “Elektrische” in Berlin, die seit 1930 nur noch U-Bahn heißt, mit der New Yorker “Subway”, der Londoner “Tube” und der Pariser “Metro” zu den zehn größten U-Bahnen der Welt.
Siemens stand Pate
Die Idee zum Bau einer elektrisch betriebenen Stadtbahn in Berlin hatten Werner von Siemens und die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) parallel vorangetrieben. Siemens hatte bereits 1880 ein Verkehrsmittel entwickelt, das sich mit einer Spurweite von 1000 Millimetern auf Pfeilern über dem Gehweg parallel zu den Fußgängern bewegen sollte, vom Mehringplatz über die Friedrichstraße bis in den Wedding. Die kaiserlichen Beamten versagten dem Konstrukteur aber die Baugenehmigung. Unter anderem befürchteten sie herabtropfende Wagenschmiere. Der Fabrikant jedoch kaufte eine stillgelegte Strecke in Lichterfelde, um die Funktionsweise des elektrischen Betriebes zu beweisen. Am 16. Mai 1881 nahm er dort die erste elektrische Straßenbahn der Welt in Betrieb.