Lexikon

Wolfram von Eschenbach

mittelhochdeutscher Dichter, * um 1170 wahrscheinlich Eschenbach bei Ansbach (heute Wolframs-Eschenbach),  nach 1220; bezeichnete sich selbst als Ritter, jedoch sind die in den Werken vorhandenen Selbstaussagen zu seiner Person nicht verifizierbar; zu Wolframs Gönnern gehörten u. a. die Freiherren von Durne in Wildenberg im Odenwald und Landgraf Hermann von Thüringen. Von Wolfram von Eschenbach sind neun Lieder überliefert, darunter fünf Tagelieder nach romanischem Vorbild, mit denen er diese Gattung in die deutschsprachige Lyrik einführte; ferner das Gralsepos Parzival (12001210) nach literarischer Vorlage des „Perceval“ des Chrétien de Troyes sowie zwei Fragment gebliebene Alterswerke: das Geschichtsepos Willehalm (um 1215), das von Ulrich von Türheim fortgesetzt wurde, und der „Titurel“ (nach 1215), eine Fortschreibung des „Parzival“, in dem der Kampf zwischen Christentum und Heidentum geschildert wird.
Wolfram von Eschenbach gilt als der sprachgewaltigste Epiker der höfischen Dichtung; besonders in seinem Hauptwerk „Parzival“ zeigt er neben einer komplexen Komposition vor allem eine bilder- und anspielungsreiche Sprache (u. a. mit Wortneuschöpfungen, ausgefallenen Wendungen), die das bis dahin gängige Erzählideal der höfischen Klassik aufbrach; dieser Stil wurde daher von Gottfried von Straßburg als „verdunkelnd“ abgelehnt.
Realität, Quantenwelt, Einstein
Wissenschaft

Einsteins Spuk

In der mysteriösen Quantenwelt scheinen sich Orte und Entfernungen aufzulösen – und damit vielleicht sogar die ganze im Alltagsleben vertraute Wirklichkeit. von RÜDIGER VAAS Gleich am Anfang des ersten Kapitels seiner Einstein-Biografie „Raffiniert ist der Herrgott …“ erinnert sich Abraham Pais an einen Spaziergang im US-...

Fischer_02.jpg
Wissenschaft

Der Glaube ans Wasserklosett

„Glauben heißt nichts wissen“, wie mir mein ungläubiger Vater in den 1950er-Jahren eingehämmert hat, als seine Verärgerung über die christlichen Kirchen zunahm, deren Vertreter damals wie heute lieber die Hände falten und beten, statt die Ärmel aufzukrempeln und zu helfen. Wobei jedem auffallen wird, dass die Betenden ihr Gesicht...

Weitere Lexikon Artikel

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon