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Sind Blindschleichen tatsächlich blind?
Nein – im Gegenteil: Sie haben kleine, aber gut funktionierende Augen und normal schließbare Lider. Auch wenn ihre Gliedmaßen vollständig reduziert sind und sie eine gegabelte Zunge haben, sind Blindschleichen (Anguis fragilis) keine Schlangen. Sie gehören nach ihrem inneren Bau zu den Eidechsen und sind für Menschen völlig harmlos.
Blindschleichen sind sehr anpassungsfähig, man findet sie in weiten Teilen Europas und in Nordafrika. Sogar im Herzen großer Städte kann man sie antreffen. Meist werden sie nicht länger als 30 bis 45 Zentimeter. Als Futter bevorzugen sie Regenwürmer und Nacktschnecken. Diese Echsen werden von vielen Greifvögeln und Säugern wie Fuchs und Igel verfolgt. Bei Gefahr können sie ihren langen Schwanz abwerfen, der den Räuber ablenkt, während die Blindschleiche im Unterholz verschwindet. Dort bildet sich ein Stummelschwanz.
Blindschleichen bringen nach einer Tragzeit von etwa drei Monaten meist acht bis zwölf Junge zur Welt. Diese Tiere können recht alt werden: 20 bis 30 Jahre sind in menschlicher Obhut keine Seltenheit. Ein Methusalem in Kopenhagen soll es auf über ein halbes Jahrhundert gebracht haben.
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