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Zckmayer

Carl, deutscher Schriftsteller, * 27. 12. 1896 Nackenheim,  18. 1. 1977 Visp, Wallis; 19391946 im Exil in den USA, seit 1958 in der Schweiz; erfolgreich mit bühnenwirksamen, lebensnahen und Zeitprobleme behandelnden Stücken: „Der fröhliche Weinberg“ 1925; „Schinderhannes“ 1927; „Katharina Knie“ 1929; „Der Hauptmann von Köpenick“ 1930; „Des Teufels General“ 1946; „Barbara Blomberg“ 1949; „Der Gesang im Feuerofen“ 1950; „Das kalte Licht“ 1955; Lyrik: „Der Baum“ 1926; „Gedichte“ 1960. Erzähltes: „Der Seelenbräu“ 1945; „Die Fastnachtsbeichte“ 1959. Erinnerungen: „Als wärs ein Stück von mir“ 1966.
Zuckmayer, Carl
Carl Zuckmayer
  • Erscheinungsjahr: 1925
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Zuckmayer, Carl
  • Deutscher Titel: Der fröhliche Weinberg
  • Genre: Lustspiel in drei Akten
Das Lustspiel »Der fröhliche Weinberg«, das am 22. Dezember 1925 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt wird, bedeutet den Bruch Carl Zuckmayers (* 1896,  1977) mit dem Expressionismus und seinen Übergang zu der als »Neue Sachlichkeit« bezeichneten Literaturströmung. Das diesseitsfreudige, derbrealistische Volksstück über eine Liebesepisode im Leben hessischer Weinbauern wird ein durchschlagender Erfolg, der Autor wird dafür mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet.
  • Erscheinungsjahr: 1927
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Zuckmayer, Carl
  • Deutscher Titel: Schinderhannes
  • Genre: Schauspiel in vier Akten
In lockerer Szenenfolge bringt Carl Zuckmayer (* 1896,  1977) in seinem Schauspiel »Schinderhannes«, uraufgeführt am 13. Oktober im Berliner Lessing-Theater, die Geschichte des 1803 hingerichteten deutschen Räuberhauptmanns Johann Bückler auf die Bühne, der beim Volk damals nicht als Verbrecher, sondern als Helfer der Armen und Schwachen gegen eine ungerechte Obrigkeit gegolten hatte. Zuckmayers Stück findet beim breiten Publikum, nicht jedoch bei der Kritik großen Anklang.
  • Erscheinungsjahr: 1931
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Zuckmayer, Carl
  • Deutscher Titel: Der Hauptmann von Köpenick. Ein deutsches Märchen
  • Genre: Schauspiel in drei Akten
Die Tragikomödie »Der Hauptmann von Köpenick« von Carl Zuckmayer (* 1896,  1977) wird am 5. März im Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt. Zuckmayer schildert in Form einer sozialen Reportage die Geschichte des aus der Haft entlassenen Schusters Voigt, den Bürokratie und Paragraphen an der Rückkehr ins normale Leben hindern. Er greift zur Selbsthilfe, beschafft sich eine Hauptmannsuniform, unterstellt sich eine Abteilung Soldaten, besetzt das Rathaus von Köpenick, verhaftet den Bürgermeister und lässt die Gemeindekasse beschlagnahmen. Das Stück basierend auf einer historischen Begebenheit aus dem Jahr 1906 entlarvt die Uniformgläubigkeit und den völlig unkritischen Gehorsam gegenüber dem Militär im kaiserlichen Deutschland.
  • Erscheinungsjahr: 1946
  • Veröffentlicht: Deutschland
  • Verfasser: Zuckmayer, Carl
  • Deutscher Titel: Des Teufels General
  • Genre: Drama in drei Akten
Der außerordentlich große Erfolg des im Exil in den USA geschriebenen Stücks »Des Teufels General«, das am 12. Dezember im Schauspielhaus Zürich unter der Regie von Heinz Hilpert uraufgeführt wird, beruht darauf, dass Carl Zuckmayer (* 1896,  1977) Kritik am Faschismus und Apologie des Widerstands kolportagehaft verbindet. Das Stück ist drei Freunden gewidmet, die im Zusammenhang mit dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 ihr Leben ließen. In der zentralen Gestalt, dem Fliegergeneral Harras, zeichnet Zuckmayer den Generalobersten Ernst Udet nach, der sich nach dem Scheitern des Luftkriegs um England 1941 während eines Fluges nach Berlin erschossen hatte: Der erfolgreiche, aber nicht in die Partei eingetretene Harras wird nach Sabotageakten in der ihm unterstellten Flugzeugindustrie von der Gestapo zu schnellstmöglicher Aufklärung gezwungen. Bei den Untersuchungen entdeckt Harras, dass sein Freund, Chefingenieur Oderbruch, mitverantwortlich für die Sabotage ist, lässt sich jedoch nicht dazu überreden, selbst auf Seiten der Widerstandskämpfer aktiv zu werden. Er besteigt eine Maschine, von der er annehmen kann, dass sie von den Saboteuren unbrauchbar gemacht worden ist, sucht und findet den Tod. Die deutsche Erstaufführung findet am 8. November 1947 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg statt.
  • Erscheinungsjahr: 1949
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Zuckmayer, Carl
  • Deutscher Titel: Barbara Blomberg
  • Genre: Schauspiel in drei Akten
Carl Zuckmayer (* 1896,  1977) dramatisiert in dem Schauspiel »Barbara Blomberg«, das am 30. April im Stadttheater Konstanz unter der Regie von Heinz Hilpert uraufgeführt wird, effektvoll und mit komödienhaften Zügen die Geschichte der bürgerlichen Mutter des kaiserlichen Feldherrn Don Juan d'Austria. Im Kampf um ihre gesellschaftliche Stellung gerät Barbara Blomberg in den Bann weltpolitischer Machtspiele und wird dabei zur Fürsprecherin der Unterdrückten. Die Stärke des Stücks liegt vor allem in seiner Lebendigkeit.
  • Erscheinungsjahr: 1950
  • Veröffentlicht: Schweiz
  • Verfasser: Zuckmayer, Carl
  • Deutscher Titel: Der Gesang im Feuerofen
  • Genre: Drama in drei Akten
Das Drama »Der Gesang im Feuerofen« von Carl Zuckmayer (* 1896,  1977) wird am 3. November im Deutschen Theater in Göttingen uraufgeführt. Thema sind Schuld und Rache am Beispiel des Widerstandskampfs der französischen Résistance gegen die deutsche Besatzungsmacht während des Zweiten Weltkriegs. Die Schuldfrage bei einem Massaker der Gestapo an jungen Widerstandskämpfern wird nicht eindeutig beantwortet, obwohl Zuckmayers Sympathie der Widerstandsbewegung gehört.
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