Geschichte des Raddampfers
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts versuchte man sich sowohl in Amerika als auch in Europa am Bau dampfbetriebener Schiffe. Erste funktionsfähige Dampfschiffe mit Schaufelrädern wurden im Jahr 1783 vom französischen Ingenieur Claude-François-Dorothée Jouffroy d’Abbans und im Jahr 1801 vom schottischen Dampfmaschinenbauer William Symington gebaut. Kommerziellen Erfolg erzielte sechs Jahre später der Amerikaner Robert Fulton, der 1807 mit dem Raddampfer „Clermont“ erstmalig einen Dampfer baute, der rentabel betrieben werden konnte. Nach dem Vorbild der „Clermont“ kamen fortan auch in Europa Dampfschiffe zum Einsatz. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden vor allem in den USA immer mehr Dampfschiffe betrieben. Beladen mit Holz, Baumwolle und Menschen fuhren Raddampfer den Mississippi und viele andere Flüsse auf und ab, die das Befahren von flachen Gewässern mit Sandbänken dank ihres flachen Rumpfes und der Schaufelräder möglich machten.
Reise in die „dampfende“ Vergangenheit
In Lauenburg liegt der über 100 Jahre alte Raddampfer „Kaiser Wilhelm“, ein altes kohlebefeuertes Binnenschiff, das elbaufwärts nach Bleckede fährt. Er ist einer der letzten weithin im Originalzustand erhaltenen Schaufelraddampfer.
Das Unternehmen Sächsische Dampfschiffahrt in Dresden verfügt über eine Flotte von gleich neun historischen Raddampfern, die zwischen 83 und 133 Jahren alt sind. Die im Dampfer „Diesbar“ befindliche Dampfmaschine gilt heute als die älteste noch im Einsatz befindliche Raddampfermaschine der Welt.