Lexikon
Dresden
Dresden: Stadtwappen
Stadtwappen
© wissenmedia
Berühmte Bauwerke, weltbekannte Kunstsammlungen und die malerische Lage in einer fruchtbaren, von der Elbe durchflossenen Senke haben Dresden den Beinamen „Elbflorenz" eingebracht. 2004 wurde das Elbtal in Dresden zum Weltkulturerbe erklärt; mit dem Bau der Waldschlößchenbrücke (seit 2007) wurde der Stadt dieser Titel jedoch wieder aberkannt. Dresden ist katholischer Bischofssitz und Standort zahlreicher Bildungseinrichtungen: technische Universität, Hochschulen für Technik und Wirtschaft, für Musik, für Kirchenmusik und für Bildende Künste, Akademie für künstlerischen Tanz, Offiziersschule des Heeres, Forschungsinstitute (u. a. Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstoffforschung und das Forschungszentrum Rossendorf der Leibniz-Gesellschaft, Max-Planck-Institute, Fraunhofer-Institute), bedeutende Bibliotheken (Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek) und Archive, Goethe-Institut. Unter den zahlreichen Museen genießen die Galerie Alte Meister (europäische Malerei des 15. bis 18. Jahrhundert; im Zwinger), die Galerie Neue Meister (Malerei des 19. und 20. Jahrhundert.; im Albertinum) sowie das Grüne Gewölbe (kurfürstliche Schatzkammer, Wiedereröffnung 2004) Weltruf. Theater und Opernhäuser (Staatsschauspiel Dresden, Sächsische Staatsoper mit Sächsischer Staatskapelle in der Semperoper, Staatsoperette, Dresdner Philharmonie) sowie die seit 1977 ausgetragenen internationalen Musikfestspiele begründen Dresdens Ruf als „Weltstadt der Kunst und Kultur“.
Durch Luftangriffe am 13./14. 2. 1945 wurde die Stadt mit ihren prachtvollen Bauten aus Barock und Rokoko stark zerstört. Heute ist Dresden weitgehend wieder aufgebaut, die Ruine der Frauenkirche (1726–1734) blieb bis zu ihrem Wiederaufbau (seit 1994, neue Weihe 2005) als Mahnmal stehen. Wieder hergestellt wurden der Zwinger (1709–1728) von D. Pöppelmann, die Semperoper (1871–1878) und die Gemäldegalerie (1847–1854), beide von G. Semper, sowie die Hofkirche (1739–1755, Silbermann-Orgel). Zwinger, Hofkirche und Semperoper umrahmen den Theaterplatz, der als einer der schönsten Plätze in Europa gilt. Ebenfalls wieder aufgebaut wurden das Japanische Palais (1727–1735), die Kreuzkirche (1764–1792) von G. Chiaveri und das Gewandhaus (1768–1779). Das Johanneum (1589–1591) ist durch den Langen Gang (102 m langes Porzellanbild des Wettiner Fürstenzugs) mit dem ehemaligen Residenzschloss der Wettiner (16. Jahrhundert) verbunden. 1992–1995 wurde auch das Taschenbergpalais (1707–1711; von D. Pöppelmann) wieder hergestellt (heute Hotel). Beispiele moderner Architektur sind der UFA-Kristallpalast (1996–1998) und die Synagoge (1999–2000). Unterhalb der Brühlschen Terrasse befindet sich die Anlegestelle der Weißen Flotte (originalgetreu restaurierte Raddampfer).
Dresden: Zerstörung 1945
Dresden nach dem britischen Luftangriff 1945
© Corbis/Bettmann/UPI
Dresden ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt (Autobahnen, Eisenbahnen, Elbhafen, Flughafen) und Industriestandort mit Elektrotechnik und Mikroelektronik (Informationstechnologie), Maschinen-, Anlagen-, Kraftfahrzeug- (gläserne Manufaktur; VW), Flugzeug- und Gerätebau, Nahrungs- und Genussmittel-, optische, chemische, pharmazeutische, Bau- und Baustoffindustrie, Verlage und Druckereien, Brauerei. Eine große wirtschaftliche Rolle spielen auch Handel und Tourismus.
Geschichte
Um 600 gründeten Sorben die Ansiedlung Drežga. 1150 bauten die Markgrafen von Meißen eine Burg auf dem linken Elbufer. Dresden fand am 31. 3. 1206 erste urkundliche Erwähnung. 1216 folgte die Erwähnung als civitas. 1485 wurde Dresden Residenz der albertinischen Wettiner und Hauptstadt der Mark Meißen und des daraus hervorgegangenen Landes (Kurfürstentums, Königreichs, Freistaats) Sachsen. Unter August dem Starken entfaltete sich die Kunst des Barock zu hoher Blüte. Der Friede von Dresden vom 24. 12. 1745 bestätigte Friedrich II. von Preußen im Besitz Schlesiens. Im Siebenjährigen Krieg erlitt die Stadt starke Zerstörungen. Napoleon konnte 1813 in der Schlacht bei Dresden einen letzten Sieg in Deutschland erringen. 1839 wurde die Eisenbahnlinie Dresden-Leipzig eröffnet. Der Dresdener Aufstand von 1849 wurde nach Barrikadenkämpfen blutig niedergeschlagen. Mitte des 19.Jahrhunderts begann die Industrialisierung und nach 1871 entwickelte sich Dresden zu einer der führenden deutschen Großstädte. 1918–1952 war es Hauptstadt des Freistaats bzw. Landes Sachsen. Beim Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 kamen nach jüngsten Forschungsergebnissen rund 25 000 Menschen ums Leben. Wegen der Zerstörungen der Innenstadt war die Wohnbevölkerung lange auf die Außenbezirke verwiesen. 1952–1990 war Dresden Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks der DDR. 1990 wurde es Hauptstadt des Freistaats Sachsen. 2002 wurde die Stadt von einer Hochwasserkatastrophe getroffen.
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