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Gamescom – die weltweit größte Gaming-Messe

Am 21. August 2024 startet die Gamescom in Köln. Auf der größten Spielemesse der Welt können Gaming-Begeisterte jedes Jahr die neuesten Spiele anschauen und erwerben, Workshops besuchen und zahlreiche Videospiele selber ausprobieren. Doch wie hat die Gamescom begonnen? Und was sind dieses Jahr die wichtigsten Themen auf der weltweit größten Spielemesse?
The, 21.08.2024
Opening Night Live der Gamescon 2023

© Koelnmesse GmbH/ Marvin Ruppert

Tausende Menschen stehen in den Hallen der Kölner Messe. Einige folgen aufmerksam den Vorträgen auf der Bühne, andere präsentieren ihre Cosplay Outfits, einige Leute zocken Videospiele, wie Fifa oder Call of Duty – so oder so ähnlich kann man sich die Stimmung auf der Gamescom vorstellen, der größten Gaming-Messe der Welt. Jährlich kommen hunderttausende Spielbegeisterte zum Messegelände in Köln, um daran teilzunehmen. Heute, am 21. August 2024, startet die diesjährige Gamescom. Das diesjährige Motto lautet: „Die größte Gemeinschaft der Welt“.

Auf der Gamescom gibt es zahlreiche Stände von verschiedenen internationalen Ausstellern. Unter anderem werden Spieleentwickler wie Sony, Microsoft oder Nintendo ihre neuen Spiele vorstellen. Dies ist auch der Grund, warum so viele Menschen die Gamescom besuchen – teilweise kann man hier sogar unveröffentlichte Spiele schon einmal spielen. Außerdem gibt es ein vielfältiges Programm: Von E-Sport-Wettkämpfen bis hin zu Workshops zu Hass im Netz ist alles mit dabei. Eröffnet wird die Gamescom unter anderem von Vizekanzler Robert Habeck.

Entwicklung der Gamescom

Doch die Gamescom war nicht immer so groß und vielfältig. Die erste Gamescom fand im August 2009 in Köln statt. Zwar lockte die Spielemesse bereits damals in ihrem ersten Jahr rund 245.000 Besucher an, doch noch erfuhr die Gamescom nicht die internationale Aufmerksamkeit, die ihr heute zuteilwird. Mittlerweile ist sie für Spieleentwickler, aber auch Hardware-Herstellern und Start-ups die wichtigste Plattform zur Präsentation ihrer jüngsten Entwicklungen. Die Messe zieht immer mehr Besucher aus aller Welt an und auch die Zahl der internationalen Aussteller steigt stetig.

Auch die Zahl der Besucher bei der Gamescom wächst. Im Jahr 2023 haben insgesamt 320.000 Besucher aus über 100 Ländern in der Kölner Messehalle geredet, Spiele gekauft und gezockt. Im Vor-Corona-Jahr 2019 war die Zahl der Besucher mit 373.000 Menschen sogar noch etwas höher. „Die Gamescom ist und bleibt das weltweit größte Games-Event“, sagt Gerald Böse, der Geschäftsführer der Koelnmesse.

Privatbesucher auf der Gamescon 2023
Mit 320.000 Besuchern vor Ort und digitalen Rekord-Reichweiten legte die Messe 2023 gegenüber dem Vorjahr deutlich zu, erreichte aber noch nicht wieder die Zahlen aus der Zeit vor der Corona-Krise.

© Koelnmesse GmbH/ Oliver Wachenfeld

Spiele-Trend ist 2024 rückläufig – noch

Allerdings zeichnet sich in diesem Jahr eine leichte Flaute auf dem Spielemarkt ab: Im ersten Halbjahr 2024 ist der Umsatz des Gaming-Marktes sogar erstmals seit langer Zeit ins Minus gerutscht. Mit Videospielen wurden von Januar bis Juni 2024 in Deutschland sechs Prozent weniger Umsatz gemacht als noch im Jahr 2023. „Erstmals seit vielen Jahren geht der Umsatz mit Games in Deutschland weltweit zurück“, berichtet Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands Game.

Der Grund: Während in der ersten Jahreshälfte des vergangenen Jahres ungewöhnlich viele Spiele-Blockbuster mit Spitzenbewertungen erschienen, gab es in den ersten sechs Monaten 2024 deutlich weniger Top-Veröffentlichungen. Falk blickt daher trotzdem hoffnungsvoll auf die kommende Messe. „Der Games-Markt wird allerdings nicht lange im Rückgang bleiben. Die bevorstehende Gamescom macht das bereits mit ihrer Rekordzahl an Ausstellern und ihren zahlreichen angekündigten Spielen deutlich“, sagt er.

Trend-Themen bei der Spielmesse

Ein neuer Trend in diesem Jahr sind Games, mit denen spielerisch über politische und antidemokratische Trends aufgeklärt werden soll. Denn überall auf der Welt geraten Demokratien immer mehr unter Druck: In Deutschland erstarkt beispielsweise die AfD, bei den US-Wahlen im November könnte der rechtspopulistische Donald Trump zum Präsidenten gewählt werden. In vielen anderen Ländern sind rechtspopulistische und autokratische Regierungen bereits an der Macht.

Aus diesem Grund lautet einer der Gamescom-Trends in diesem Jahr „Spiele schützen die Demokratie“. Der Hintergrund: Immer mehr Institutionen setzen auf Videospiele, um demokratische Werte zu vermitteln. „Games kommen immer häufiger zum Einsatz, um in Zeiten von Desinformation, Geschichtsvergessenheit und Demokratiefeindlichkeit zu agieren“, so der Geschäftsführer des Branchenverbands Game, Felix Falk gegenüber der Zeitung Volksfreund.

Unter den Anbietern für solche Spiele sind auch viele bekannte politische Institutionen, wie etwa die Bundeszentrale für politische Bildung, das Auswärtige Amt oder die EU-Kommission. Ein Beispiel ist das Projekt "Leons Identität" vom Verfassungsschutz NRW. In dem Spiel spielt man den kleinen Bruder von Leon, welcher langsam in die rechte Szene abdriftet. Die Mission im Game: Genau das verhindern. So sollen die Schüler Dinge zu Rechtsextremismus lernen, so soll das Spiel der Extremismusprävention dienen.

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