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Sicherheit beim Reisen: 3 digitale Hacks für Reisende
WhatsApp-Standort übertragen
Wenn Minderjährige alleine reisen, kann das für Eltern nervenaufreibend sein. Allerdings kommt es öfter vor, als gemeinhin angenommen. Bei über 120.000 Scheidungskindern jährlich in Deutschland (Zahl stammt aus 2018) bedeutet das auch, dass ein Teil der Kinder zwischen den Elternwohnorten hin und her pendelt. Mit dem Zug oder Bus, mit dem Rad oder zu Fuß – die Fortbewegung ist unterschiedlich, die Sorge der Eltern hoch. Mit Einverständnis des Kindes können Eltern zur Überwachung der kurzen oder langen Reise zum Ziel den Live-Standort teilen. Und das geht so:
- Chat im Smartphone des Kindes öffnen und auf die Büroklammer klicken. In der Auswahl erscheint die Option „Standort“.
- Standort öffnen und dann auf „Live-Standort“ klicken.
- Nun erscheint eine Auswahl über den Zeitraum, der überwacht werden soll. Von 15 Minuten bis 8 Stunden haben Eltern die Wahl.
- Die Information wird über den grünen Pfeil an das Eltern-Handy geschickt.
- Ab sofort kann der Live-Standort des Kindes verfolgt werden.
Sicherlich ist es für Eltern eine enorme Erleichterung, wenn sie sich über den Aufenthaltsort ihres Kindes auf dem Laufenden halten können. Das gilt insbesondere für eine weite Reise oder wenn es durch Stadtviertel fahren oder laufen muss, die als unsicher gelten. Doch eines dürfen Eltern nicht vergessen: Auch Kinder haben das Recht auf informationelle Selbstbestimmung - also den Schutz ihrer Daten. Sie sollten die Überwachung deshalb nicht ohne Wissen und ohne Zustimmung des Kindes vornehmen. Das könnte das Vertrauensverhältnis empfindlich stören.
Ebenfalls hilfreich ist die Standort-Funktion, wenn ein Unfall geschehen oder ein anderer Notfall eingetreten ist. Mit der Funktion lässt sich der eigene Standort mit wenigen Klicks übermitteln. Die Ortungsgenauigkeit liegt in Abhängigkeit vom Smartphone bei wenigen Metern.
Sofort Bargeld im Ausland: wenn es schnell gehen muss
Auf einer Auslandsreise kann viel passieren: Diebstahl gehört nicht nur an Flughäfen und auf Bahnhöfen zum Alltag, auch in Großstädten lauern Langfinger und bereichern sich geschickt an der Reisekasse eines unbedarften Touristen. Doch auch wer gut auf seine Barschaft aufpasst kann manchmal in Bedrängnis geraten. Was tun, wenn das Bargeld vor Ort nicht ausreicht, Kartenzahlung aber nicht möglich ist? In vielen Ländern der Welt, besonders da, wo der Tourismus nicht stark ausgeprägt ist, ist Kartenzahlung nicht üblich. Hotelzimmer, Mietwagen und Lebensmittel müssen bar bezahlt werden. Um sich rasch mit Geld zu versorgen bieten Unternehmen wie Western Union hilfreiche Dienstleistungen an, die per App über das Smartphone zu bedienen sind. Reisende haben die Wahl, ob das Geld auf ein Bankkonto überwiesen oder direkt bar ausgezahlt werden soll. Western Union verfügt über zahlreiche Standorte weltweit, an denen das Geld sofort abgeholt werden kann.
Damit das gelingt laden Reisende sich die App im Google Play Store oder im Apple App Shop herunter und hinterlegen ein Bankkonto. Nun können Geldbeträge zu einem beliebigen Standort aus der Liste der Vertragspartner geschickt werden. Reisende erhalten eine Transaktionsnummer und legen diese mit ihrem Reisepass beim Vertragspartner vor. Dieser zahlt das angewiesene Geld sofort bar aus.
Natürlich ist es auch möglich, dass ein Freund, Eltern oder andere Personen Geld zur Barauszahlung an den Reisenden schicken.
Warnung: Wenn ein Fremder telefonisch darum bittet, Bargeld zu senden – zum Beispiel, weil er behauptet, dass ein Freund auf Reisen in Schwierigkeiten steckt und nicht selbst an Telefon kommen kann – ist gesundes Misstrauen angebracht. Über diesen Weg versuchen sich kriminelle Subjekte betrügerischen Zugang zu Geld zu verschaffen. Die Angerufenen sollten Geld nur überweisen, wenn sie sicher sind, wer der Empfänger ist und zu welchen Zweck das Geld dient. Denn ist das Geld einmal ausgezahlt, ist es weg. Zum Thema Sicherheit auf Reisen liefert die Polizei viele weitere umfassende Informationen.
Smarte Koffer nutzen
Jeder kennt jemandem, dem das schon einmal passiert ist: Das Kofferband ist leer und der eigene Koffer ist noch nicht da. Mit einem smarten Koffer kann die Suche erheblich verkürzt werden, denn er hat ein eingebautes GPS. Mittels Smartphone-App lässt sich feststellen, wo sich der Koffer gerade befindet. Auf diese Weise sparen Betroffene viel Zeit und müssen nicht stundenlang alleine am Flughafen ausharren und auf den Koffer warten. Sie können zum einen dafür sorgen, dass die Fluggesellschaft den Koffer schnellstmöglich an den Bestimmungsort bringt. Zum anderen können Sie in eine sichere Unterkunft gehen und der Zustellung des Koffers gelassen entgegensehen.
Hinweis: Manche smarten Gepäckstücke verfügen über einen Akku, USB-Anschlüsse und Bluetooth-Lautsprecher. Das ist zwar komfortabel, doch es könnte problematisch werden. Wer einen solchen Koffer sein Eigen nennt sollte die Akkus vor Antritt der Reise herausnehmen und sie im Handgepäck mit sich führen. Viele Fluglinien schreiben nämlich vor, dass Akkus nur im Handgepäck mitreisen dürfen. Wird das ignoriert, geht der Koffer nicht durch die Sicherheitskontrolle und verursacht Probleme bei der Abfertigung.
Das Smartphone ist auf Reisen unverzichtbar
Ohne Smartphone können sich viele ihren Alltag gar nicht mehr vorstellen, vor allem nicht auf Reisen. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist enorm groß und wird immer mehr. Längst dient das Smartphone nicht mehr nur der Unterhaltung oder zum Telefonieren. Es ist das zentrale Gerät, mit dem Finanzen, Kommunikation, Information und Sicherheit auf Reisen komfortabel gehandhabt werden können. Unterm Strich bleibt viel mehr Zeit für das, was Reisende wirklich tun wollen: Neue Länder entdecken und einen schönen Urlaub verleben.